- Überlegungen zum Konzept einer Sozialpolitik als sozialer Infrastruktur - rocca, 28.11.2003, 14:29
- Es ist vollbracht... die Befreiung von der Urschuld (tägliche Daseinsvorsorge) - Popeye, 28.11.2003, 14:58
- Re: Beim Strom gibt's das ja schon lange - kommt bekanntlich aus der Steckdose. (owT) - JLL, 28.11.2003, 15:04
- Re: Es ist vollbracht... die Befreiung von der Urschuld (tägliche Daseinsvorsorge) - CRASH_GURU, 28.11.2003, 17:18
- Überlegungen zum Kommunismus - ich fühl mich als Fakir, so oft gestochen - Baldur der Ketzer, 28.11.2003, 15:32
- Re: der Typ sollte einen Münchhausen-Ashram aufmachen, Haare Hirschna.... - Baldur der Ketzer, 28.11.2003, 15:55
- Re: Aber Baldur, als Politikprofessor hat der Herr Hirsch doch ein Leben lang.. - JLL, 28.11.2003, 16:23
- Re: Aber Baldur, als Politikprofessor hat der Herr Hirsch doch ein Leben lang.. - Baldur der Ketzer, 28.11.2003, 16:50
- Re: Wie Pappe? So haben wir aber nicht gewettet. Ich dachte jeder darf sich... - JLL, 28.11.2003, 17:10
- wie man am Bauerndorf Brüste wachsen läßt und der Merkwürdprof. den Wohlstand - Baldur der Ketzer, 28.11.2003, 18:00
- Hat Prof. Hirsch nicht eigentlich recht? - saschmu, 29.11.2003, 00:38
- wie man am Bauerndorf Brüste wachsen läßt und der Merkwürdprof. den Wohlstand - Baldur der Ketzer, 28.11.2003, 18:00
- Re: Wie Pappe? So haben wir aber nicht gewettet. Ich dachte jeder darf sich... - JLL, 28.11.2003, 17:10
- Re: Aber Baldur, als Politikprofessor hat der Herr Hirsch doch ein Leben lang.. - Baldur der Ketzer, 28.11.2003, 16:50
- Re: Aber Baldur, als Politikprofessor hat der Herr Hirsch doch ein Leben lang.. - JLL, 28.11.2003, 16:23
- Es ist vollbracht... die Befreiung von der Urschuld (tägliche Daseinsvorsorge) - Popeye, 28.11.2003, 14:58
Hat Prof. Hirsch nicht eigentlich recht?
-->Lieber Baldur,
ich sehe zwar nicht, dass er einen wirklich konstruktiven Vorschlag gemacht hätte, aber hat der Prof nicht in seiner Analyse eigentlich recht?
- Wir sind eigentlich viel zu produktiv, als dass jeder 40-60 Stunden pro Woche arbeiten müsste
- Und das, obwohl der Konsum künstlich immer weiter hochgeschraubt wird
- Die dadurch logischerweise keinen Arbeitsplatz haben, bekommen das als persönliche Schuld eingeredet
- Andererseits fehlen uns doch an allen Enden Leute für gesellschaftliche Aufgaben: Pflegepersonal (Krankenhäuser, Altenheime), Kinderbetreuung, Schulen mit kleineren Klassen, Ausbildung, Weiterbildung, Kassierer im Supermark (hab heute 20 min im Penny an der Kasse gestanden), bürgernahe Ämter, Projekte zur Verschönerung des Wohnumfelds... Es gäbe bestimmt noch eine Menge anderer Aufgaben, die unsere Lebensqualität verbessern könnten.
Da finde ich es doch gerechtfertigt, wenn der Prof. Hirsch darauf hinweist, dass dieses System der abhängigen und nicht-selbstbestimmten Lohnarbeits- und Konsumgesellschaft nicht mehr zeitgemäß ist.
Statt sich darüber zu beschweren, dass er blauäugig und ein gesellschaftspolitischer Geisterfahrer sei, sollten wir uns hier im Forum lieber überlegen, wie wir einen Prozess ins Rollen bringen können, der letztendlich dazu führt, dass sich mehr Menschen wieder gesellschaftlich engagieren und dabei nicht ausgebremst werden, sondern wirklich etwas an den Verhältnissen verbessern können.
Ich gehe davon aus, dass es ab einer bestimmten Arbeitslosen- / Armutsquote in unserer Gesellschaft nur noch 2 Wege gibt: Entweder,"der Mob wütet", und dann geht es letztendlich nicht nur den Superreichen an den Kragen, sondern dann wird keiner von uns was zu lachen haben. Oder wir schaffen es vorher, die Unzufriedenheit in konstruktive Bahnen zu lenken, so dass nicht etwas zerschlagen, sondern etwas neues gebaut wird. Damit sollten wir dann aber schleunigst anfangen, denn Zeitgeist, Lobbyisten und Medien arbeiten gegen eine konstruktive Lösung.
Was ist konkret zu tun? Eigentlich kann man nur im eigenen Umfeld anfangen, denn eine bessere Gesellschaft ist nur mit besseren Menschen zu bauen, und die werden wir nicht schlagartig bekommen, sondern müssen sie in unserem Umfeld suchen, ihnen ihre Talente bewusst machen und sie dazu bringen, sie für ihr Umfeld einzusetzen. Ich leite seit 10 Jahren eine Pfadfindergruppe und habe erlebt, dass es selbst in so einer kleinen, verbindlichen Gemeinschaft immer schwieriger wird, Leute dazu zu ermuntern, sich (ihre Zeit und Talente) für die Gemeinschaft einzubringen. Wieviel weniger kann das in einem großen, anonymen Staatsgebilde wie der BRDDR funktionieren (von Europa ganz zu schweigen). Vielleicht muss man in viel kleineren Maßstäben anfangen. Eben in überschaubaren sozialen Gruppen, jeder in seinem Umfeld. Dann ist aber auch eine Vernetzung notwendig, um Ideen auszutauschen und letztlich doch irgendwann die ganze Gesellschaft zu erreichen. Das Problem an unserer Gesellschaft ist eben auch, dass es keine wirklich freiwillige Gemeinschaft ist und dass sich wenige für diese Gemeinschaft verantwortlich fühlen.
saschmu.

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