- Kleine Kopfnuss zum Wochenende - Wert und Preis - R.Deutsch, 29.11.2003, 18:55
- Re: Kleine Kopfnuss zum Wochenende - Wert und Preis - Ricardo, 29.11.2003, 19:02
- Re: Kleine Kopfnuss zum Wochenende - Wert und Preis - Prof. Malik, 29.11.2003, 19:04
- Einen Wert gibt es doch schon... - Tofir, 29.11.2003, 20:12
- @Prof. Malik - Preiswert - R.Deutsch, 29.11.2003, 21:15
- Re: @Prof. Malik - Preiswert - Prof. Malik, 29.11.2003, 21:27
- Einspruch - Euer Ehren - R.Deutsch, 29.11.2003, 22:04
- Re: Einspruch - Euer Ehren - Bob, 29.11.2003, 22:18
- The Nature of economic Value - R.Deutsch, 29.11.2003, 22:55
- Re: The Nature of economic Value - Äpfel & Birnen - Popeye, 30.11.2003, 08:03
- Re: Bewertung von Äpfeln und Birnen - R.Deutsch, 30.11.2003, 10:26
- Kleiner Nachtrag - soll der Goldpreis wieder fixiert werden? - R.Deutsch, 30.11.2003, 10:43
- Re: Bewertung von Äpfeln und Birnen - Popeye, 30.11.2003, 11:16
- Was ist ein Euro - eine wackelige Objektivität? - R.Deutsch, 30.11.2003, 11:20
- Re: Bewertung von Äpfeln und Birnen - Prof. Malik, 30.11.2003, 11:38
- Ein paar knappe Gegenthesen:-) - R.Deutsch, 30.11.2003, 12:09
- Re: Ein paar knappe Gegenthesen:-) - Prof. Malik, 30.11.2003, 12:50
- Tausch ist kein Kauf, und Wert ist kein Preis - JN++, 01.12.2003, 14:29
- Re: Tausch ist kein Kauf, und Wert ist kein Preis - Ergänzung - Popeye, 01.12.2003, 14:57
- Tut mir leid, wenn ich widersprechen muß - JN++, 02.12.2003, 07:19
- Re: Tausch ist kein Kauf, und Wert ist kein Preis - Ergänzung - Popeye, 01.12.2003, 14:57
- Tausch ist kein Kauf, und Wert ist kein Preis - JN++, 01.12.2003, 14:29
- Re: Ein paar knappe Gegenthesen:-) - Tassie Devil, 30.11.2003, 20:16
- Re: Ein paar knappe Gegenthesen:-) - Prof. Malik, 30.11.2003, 12:50
- Ein paar knappe Gegenthesen:-) - R.Deutsch, 30.11.2003, 12:09
- Re: Bewertung von Äpfeln und Birnen - R.Deutsch, 30.11.2003, 10:26
- Re: The Nature of economic Value - Äpfel & Birnen - Popeye, 30.11.2003, 08:03
- The Nature of economic Value - R.Deutsch, 29.11.2003, 22:55
- Re: Einspruch - Euer Ehren - Prof. Malik, 29.11.2003, 23:29
- Re: Einspruch - Euer Ehren - Bob, 29.11.2003, 22:18
- Einspruch - Euer Ehren - R.Deutsch, 29.11.2003, 22:04
- Re: @Prof. Malik - Preiswert - Prof. Malik, 29.11.2003, 21:27
- Re: Kleine Kopfnuss zum Wochenende - Wert und Preis + was Oscar dazu sagt - Campo, 29.11.2003, 19:10
- Re: Kleine Kopfnuss zum Wochenende - Wert und Preis + was Oscar dazu sagt - Karl52, 29.11.2003, 19:13
- Re: Kleine Kopfnuss zum Wochenende - Wert und Preis - Campo, 29.11.2003, 20:47
- @Campo - reale Welt - R.Deutsch, 29.11.2003, 21:34
- Re: @Campo - reale Welt - CRASH_GURU, 29.11.2003, 22:10
- Kapitalvernichtung - R.Deutsch, 29.11.2003, 23:02
- Re: @Campo - reale Welt - Euklid, 29.11.2003, 22:50
- Re: @Campo - reale Welt - Campo, 29.11.2003, 22:51
- Re: @Campo - reale Welt - CRASH_GURU, 29.11.2003, 22:10
- @Campo - reale Welt - R.Deutsch, 29.11.2003, 21:34
- Wert und Preis - und Erwartungen - Dieter, 30.11.2003, 14:46
Re: Bewertung von Äpfeln und Birnen
-->Damit kein Missverständnis entsteht: Ich gehe nicht davon aus, dass Geld einen objektiven, unveränderlichen Massstab bildet. Diese Auffassung halte ich für gänzlich verfehlt. Auch die damit eng verbundenen Vorstellungen von Geld als Wertaufbewahrungsmittel halte ich für falsch.Ich stimme natürlich auch zu, dass Wertfragen subjektiver Natur sind und in vielfältiger, kaum zu eruierender Weise in die Preisbildung eingehen. Richtig ist auch, dass es unterschiedliche Bewertungen geben muss, damit eine Transaktion stattfindet, ob Tausch oder Kauf ist dafür (aber nur dafür) weniger bedeutsam.
Ich versuche, meine Position im hier diskutierten Kontext nochmals auf den einfachsten Nenner zu bringen:
Die ursprüngliche Frage war (sinngemäss), welchen Wert ein Haus (heute) habe, das vor x Jahren für y Euro gebaut worden ist. Meine Antwort ist: der Wert des Hauses ist der Preis, den der nächste Käufer zu bezahlen bereit ist (ich füge hinzu: falls es einen gibt.)
Das heisst:
1. Die zum Teil hochkomplizierten und sophistizierten Methoden der Wertermittlung sind - ausgenommen als Erwartungs- und Wunschbildungsmittel - kaum von Bedeutung.
2. Wie richtig gesagt wird, sind das subjektive Vorstellungen, die sich nun aber mit anderen subjektiven Vorstellungen zu konfrontieren haben, nämlich auf dem Markt.
3. Was sich dabei einstellt, ist nur ausnahmsweise das, was jeder einzelne Marktteilnehmer sich vorstellt; es ist leicht möglich, sogar wahrscheinlich (es ist der Normalfall), dass die Erwartungen (subjektiven Werte) aller Teilnehmer enttäuscht werden, d. h. korrigiert werden müssen, und dass am Schluss keiner zufrieden ist; (siehe u. a. Hayek, Wettbewerb als Entdeckungsverfahren).
4. Der Markt ist somit keine Wertermittlungs-, sondern eine Preisermittlungseinrichtung.
5. Es sind somit auch die Preise, und nicht die Werte, die jenen Signalcharakter haben, der den Markt als Regulierungsinstanz wichtig machen (ebefalls u. a. Hayek)und die Steuerungswirkung auf die Entscheidungen der Marktteilnehmer ausüben.
6. Hinzu kommt: Wertvorstellungen können dann dominanter sein, wenn die Marktteilnehmer auf die Transaktion verzichten können, also die Freiheit haben, Nein zu sagen.
7. Werte sind dann aber fast bedeutungslos, wenn ein Zwang zur Transaktion vorhanden ist, zum Beispiel durch vorhergehende Verschuldung und daraus resultierendem Bedienungs- und Tilgungszwang.
8. Wenn jemand sein Haus beliehen hat, die Hypotheken nicht mehr bedienen kann, das Haus zwangsversteigert wird etc., dann ist der wie immer geartete Wert bedeutungslos; ein nächster Käufer bestimmt mit seinem Gebot den"Wert"; alles andere sind"sunk cost", verlorene Illusionen, Abschreibungsbedarf.
9. Weil das (nämlich Zwangsfaktoren) der Normalfall im heutigen Wirtschaften ist (aber auch im früheren war), und diese Zwangsfaktoren, nämlich Verpflichtungen, objektiv sind, müssen die subjektiven Werte zurücktreten.
F. Malik
mit Grüssen an die Diskussionsteilnehmer.
>Lieber Popeye,
>
>Wert ist immer subjektiv - es gibt nicht so etwas wie einen objektiven Wert. Wenn Du den objektiven Wert so beschreibst:
>In grober Annäherung ist das die (objektive) Tauglichkeit eines Objektes ein bestimmtes Ziel zu erreichen, z.B. bei Aktien einen bestimmten Zahlungsstrom.
>so würde ich (und die österreichische Schule:-)) dem heftigst widersprechen. Der Zahlungsstrom ist immer eine persönliche, subjektive Erwartung für die Zukunft. Schon allein weil es sich um Zukunft handelt, kann es nicht „objektiv“ sein.
>Um es nochmals auf den Punkt zu bringen:
>Preis ist immer ein reales Tauschverhältnis (5 Äpfel gegen 3 Birnen) und setzt unterschiedlich subjektive Bewertung voraus (sonst käme kein Tausch, d.h. kein Preis zustande).
>Leider haben die Menschen aber ein ganz anderes Bild im Kopf, wenn sie Preis sagen, nämlich 5 Äpfel gegen 1 Euro und halten das für den (objektiven) Wert der Äpfel. In Wahrheit bewerten sie aber jetzt den Euro (wie vorher die Birnen) subjektiv. (1 Euro ist kein objektiver Wert, - was sollte das sein?)
>Ein Euro hat für jeden von uns einen ganz anderen subjektiven Wert und auch dieser subjektive Eurowert schwankt ständig. (mal ist mir ein Euro mehr wert als 5 Äpfel - mal weniger:-))
>Diese Einsicht, die wir Mises, Menger etc. verdanken, ist keine Kleinigkeit. Heißt es doch, dass es so etwas wie Geld als objektive, unveränderliche Maßeinheit (etwa wie beim Metermaß) nicht geben kann. Nicht einmal Gold kann diese Aufgabe erfüllen. Wir wissen nur, dass Gold in der subjektiven Bewertung durch Menschen im Laufe der Jahrtausende am wenigsten schwankt.
>Gruß
>R.Deutsch

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