- OT Tips wegen Drucker-Tinte - Cichetteria, 01.12.2003, 09:55
- Absurd teuer ist doch Deflation und nicht Inflation;-)) - Euklid, 01.12.2003, 10:11
OT Tips wegen Drucker-Tinte
-->hi
ich hoffe, es ist für den einen oder anderen der Profis hier noch Neues dabei
Gruß Chichette
Die Druckmittel der Hersteller
Original-Kartuschen von Printern sind absurd teuer. Doch es gibt Alternativen: Recyclingangebote, Nachfüll-Sets und günstige Ersatzprodukte
von Stefanie Gaffron
Blasse Farben, fehlende Wörter, kryptisches Geschmiere auf dem ausgedruckten Dokument? Die Ursache ist klar: Eine neue Druckerpatrone ist fällig. Spätestens an der Kaufhauskasse lässt die Freude über den kürzlich erworbenen Markendrucker nach. Die Preise für Patronen und Tonerkartuschen der Originalhersteller sind Schwindel erregend und stehen in keinem Verhältnis zum Kaufpreis des Geräts.
Warum ist das so? Kritiker vermuten, dass die Hersteller sinkende Absatzzahlen im Hardwarebereich mit den saftigen Einnahmen für Zubehör wieder ausgleichen wollen. Doch es gibt Alternativen. Zahlreiche Unternehmen bieten kompatible Ersatzpatronen und Kartuschen zum Nachfüllen an: Bewaffnet mit Einmalhandschuhen, Bohrer, Patronenhalter und Nachfüllspritze lässt sich die so genannte Refill-Patrone wieder auffüllen. Und das alles zu einem Viertel des Preises des Originalprodukts. Die Anbieter von www.druckerpatronen.de verfügen über eine Datenbank, in der sich in kürzester Zeit das passende Ersatzprodukt finden lässt. Hier gibt es auch Tinte zum eigenständigen Einfüllen. Zwei Füllspritzen mit je 40 Milliliter Inhalt, zwei Einmalhandschuhe, Patronenhalter inklusive Zubehör, Reinigungstuch, Bohrer und bebilderte Verwendungsanleitung sind für 13 Euro erhältlich.
Wem die Farbe ausgegangen ist, dem verhilft das Angebot von drei Füllspritzen mit je 20 Milliliter Inhalt (Farben: Cyanblau, Magentarot, Gelb) wieder zu bunten Ausdrucken. Für 14 Euro soll das Paket in wenigen Tagen auf dem Tisch liegen. Angeboten werden unter anderem Refill-Druckerpatronen, Nachfülltinten und Rebuild-Toner für fast alle Serien der Marken Hewlett-Packard, Lexmark und Canon.
Was bei Tintenpatronen problemlos funktioniert, ist bei Tonerkartuschen mit Vorsicht zu genießen. Hier kommt es auf den Unterschied zwischen der Bezeichnung"refilled" und"remanufactured" an. Während beim einfachen Nachfüllen übliche Verschleißteile nicht ersetzt werden, war eine"remanufactured" Laserkartusche in der großen Inspektion. Die Kartusche ist gereinigt und Verschleißteile wie die lichtempfindliche OPC-Einheit sind getauscht.
Der Onlineshop www.inkdepot.de der Dürener Firma A.M.S. Multimedia lockt seine Kunden mit einer großzügigen Vergütung eingesandter, leerer Original-Druckerpatronen ins Netz. Der Ankauf erfolgt in sämtlichen Mengen. Wer mehr als sechs leere Patronen oder Toner gesammelt hat, für den übernimmt das Unternehmen die Versandkosten. Einzige Bedingung: Die eingesandte Ware muss in einwandfreiem Zustand sein. Die umweltfreundliche Sammelleidenschaft wird mit bis zu 4,50 Euro für eine leere Tintenpatrone und bis zu 15 Euro für eine leere Tonerkartusche vergütet. Auch unter www.druckerpatronen-leergut.de kann man seine gebrauchten Patronen und Kartuschen gegen Bares abgeben.
Alles ganz einfach also. Zu einfach, finden manche Hersteller und versuchen, ihre Kunden zu verunsichern. Eine beliebte Methode ist der Hinweis in Handbüchern, dass bei Verwendung von Fremdzubehör die Garantie für das Gerät erlischt."Eine Frechheit", finden die Betreiber vom www.inkdepot.de und klären ihre Klientel über die Rechtslage auf. Dass die Garantie erlischt, wenn man kein Originalzubehör einsetze, sei ein häufiger Irrglaube, welcher viele Endverbraucher davon abhalte, kompatibles Druckerverbrauchsmaterial zu verwenden. Garantieeinschränkung bei der Verwendung kompatiblen Verbrauchsmaterials sei nach einschlägigen Gerichtsurteilen illegal. Der Hersteller des Druckers darf die Verwendung des eigenen Verbrauchsmaterials demnach zwar empfehlen, jedoch keine Nachteile bei Nichtbefolgung ankündigen.
Beim Einsetzen einer kompatiblen Druckerpatrone in einen Drucker der Marke Epson erscheint plötzlich ein Warnhinweis auf dem Bildschirm.
"Sie benutzen kein Originalzubehör." Stimmt, macht aber nichts. Bei neueren Epson-Druckern sorgt ein in die Original-Druckerpatrone eingebauter patentierter Chip für das Okay. Wenn der Chip fehlt, erscheint automatisch die"Falschmeldung". Viele Kunden sind verunsichert und lassen die nicht kompatible Patrone lieber draußen.
Eine beliebte Variante vieler Hersteller ist auch die Softwaresteuerung des Patroneninhalts. Sagt der Drucker, die Patrone sei leer, ist plötzlich Schluss. Sie ist leer, auch wenn sie noch nicht leer ist. Für den ambitionierten Selbstnachfüller bedeutet diese Inhaltskontrolle, dass es bei den meisten Originalpatronen nichts nützt, sie randvoll mit Tinte zu füllen.
Wie für fast alle Hobbys dieser Welt gibt es auch einen besonderen Tipp für Patronen-Nachfüller der WDR-Sendung"Hobbythek": zehn Milliliter destilliertes Wasser, ein Milliliter Isopropanol und drei Tropfen Glycerin. Das Glycerin soll die Düsen offen halten und Isopropanol-Alkohol die Tinte wischfester machen. Wer seine Tinte selbst rühren will, der findet auf www.hobbythek.de ein Rezept zum Ausprobieren und weitere Hilfe bei www.enderlin.com.
Im Kampf um das Original machen auch die Hersteller mobil. Drucker-König Hewlett-Packard zum Beispiel hat ein eigenes Rückgabe- und Recycling-Programm für seine Tinten-Druckpatronen und Druckkassetten gestartet. Im Rahmen einer Erweiterung des laufenden Rückgabe- und Recycling-Programms Planet Partners nimmt HP die Patronen und Kassetten von Endkunden zurück und verwertet sie wieder. Bis Ende 2003 sollen dann auch Rücknahme und Recycling einzelner Druckpatronen und Druckkassetten möglich sein.

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