- Nochmals Wert und Preis - dottore, 01.12.2003, 15:01
- Welchen Wert hat ein Glas gefüllt mit Wasser? (owT) - Corleone, 01.12.2003, 15:05
- Re: Welchen Wert hat ein Glas gefüllt mit Wasser? (owT) - dottore, 01.12.2003, 15:32
- kleine Ergänzung - Corleone, 01.12.2003, 16:03
- Re: kleine Ergänzung - VictorX, 01.12.2003, 16:48
- Wertaufbewahrung ist Spekulation - Corleone, 01.12.2003, 17:11
- Re: kleine Ergänzung - VictorX, 01.12.2003, 16:48
- Re: Welchen Wert hat ein Glas gefüllt mit Wasser? Nutzen(erwartung) - Baldur der Ketzer, 01.12.2003, 17:23
- kleine Ergänzung - Corleone, 01.12.2003, 16:03
- Re: Welchen Wert hat ein Glas gefüllt mit Wasser? (owT) - dottore, 01.12.2003, 15:32
- sehe ich anders - Ricardo, 01.12.2003, 15:26
- Re: sehe ich anders - dottore, 01.12.2003, 15:40
- ich nehm dann mal eine Hypothek bei Heissenberg - Ricardo, 01.12.2003, 15:46
- Disput um Aristoteles und seinen Schülern hätte ich fast vergessen - Ricardo, 01.12.2003, 16:15
- ich nehm dann mal eine Hypothek bei Heissenberg - Ricardo, 01.12.2003, 15:46
- Re: sehe ich anders - dottore, 01.12.2003, 15:40
- Re: Nochmals Wert und Preis - Dieter, 01.12.2003, 16:31
- Re: Nochmals Wert und Preis - Punktschuß, Volltreffer - Baldur der Ketzer, 01.12.2003, 17:41
- @Baldur - mail an compuserve-addy angekommen? (owT) - Tobias, 01.12.2003, 17:47
- Preisbildung ohne Zwang - Dieter, 01.12.2003, 19:12
- Re: Nochmals Wert und Preis - Punktschuß, Volltreffer - Baldur der Ketzer, 01.12.2003, 17:41
- nicht zwingend - Heller, 01.12.2003, 17:58
- Re: denke schon - dottore, 01.12.2003, 19:51
- @dottore: Geld kann ja auch MISSBRAUCHT werden - Heller, 01.12.2003, 22:30
- Re: denke schon - dottore, 01.12.2003, 19:51
- Wert - lish, 01.12.2003, 21:29
- Soziologenleim? - Dieter, 01.12.2003, 21:41
- hält und hält - lish, 01.12.2003, 22:02
- treffe mich gerne in der Mitte mit Dir (owT) - Dieter, 01.12.2003, 22:13
- O.K., wir sehen uns in der Mitte... - lish, 01.12.2003, 22:34
- Die Wahrheit.... - Dieter, 01.12.2003, 22:46
- ...ist auch nicht gratis - lish, 01.12.2003, 22:53
- Re:...ist auch nicht gratis - Dieter, 01.12.2003, 23:10
- ...ist auch nicht gratis - lish, 01.12.2003, 22:53
- Die Wahrheit.... - Dieter, 01.12.2003, 22:46
- O.K., wir sehen uns in der Mitte... - lish, 01.12.2003, 22:34
- treffe mich gerne in der Mitte mit Dir (owT) - Dieter, 01.12.2003, 22:13
- hält und hält - lish, 01.12.2003, 22:02
- Soziologenleim? - Dieter, 01.12.2003, 21:41
- Welchen Wert hat ein Glas gefüllt mit Wasser? (owT) - Corleone, 01.12.2003, 15:05
Nochmals Wert und Preis
-->Hi,
zu der erhellenden Diskussion weiter unten darf ich vielleicht anfügen:
1. Der Wert ist unbezweifelbar eine subjektive Vorstellung.
2. Der Wert eines Gutes, den Person A ihm beimisst, lässt sich nicht in Interaktion mit Person B ermitteln, sonst hätten wir einen Preis: Gut X ausgedrückt in Gut Y, nachdem beide Güter ihren Eigentümer gewechselt haben.
3. Der Wert des Gutes X für Person A lässt sich nur von Person A ermitteln. Dies indem A überlegt, was ihm X wert ist, was nur möglich ist, wenn er sich vorstellt, X selbst nicht mehr zu haben und was die Folgen für ihn selbst wären.
4. Dabei sind zwei Dinge zu unterscheiden
a) Sanktion
b) Kompensation.
Bei a) muss die Bewertung wiederum der Sanktion durch A, die eintritt, sofern X weiterhin von A gehalten wird, erfolgen. Wird die Sanktion höher bewertet, wird er sich von X trennen. Wird sie niedriger bewertet, wird er solange X oder Teile davon behalten, bis die Bewertung der Sanktion, die durch Halten von X eintritt, der Bewertung von X entspricht, von dem sich A dann trennt, um die Sanktion zu vermeiden. Der Wert, den er eingetauscht hat, ist die Nichtsanktion (in Ruhe gelassen werden usw.).
Bei b) muss das kompensierende Gut Z in der Wertschätzung des A mindestens dem Wert des Gutes X entsprechen, womit er plusminusnull aus dem Geschäft herauskommt. Schätzt er das kompensierende Gut Z höher ein als das Gut X, wird er von X in Z switchen.
Ein Zweiter ist bei a) erforderlich, da irgendjemand die Sanktion verhängen und evtl. vollstrecken muss. Bei b) ist kein Zweiter erforderlich. Die Kompensation kann auch durch Wechsel von X in Z durch A allein erfolgen (der Gestrandete kann entweder mit dem Holz des geborstenen Schiffes ein Kanu oder sich auf der Insel eine Hütte bauen, usw.). Wo kein Zweiter erforderlich ist, kann ein Wert nie in einen Preis umschlagen.
5. Nur aus der Sanktion, die zwingend minestens einen Zweiten erfordert, können sich also Preise entwickeln.
6. Der erste Preis ist die Parität zwischen dem Gut X, es weiter haltend und, sofern ex ante festgelegt, der Sanktion, es weiter haltend. Anhand einer Zwangsabgabe unmittelbar einleuchtend.
7. Entscheidend also ist der Wert ("Einschätzung") der Sanktion S, die eintritt, sofern nicht zum Termin die Leistung L oder das Gut X erbracht bzw. abgeliefert wird.
8. Will jemand von vorneherein die Sanktion vermeiden, die nicht er, sondern ein anderer festgesetzt hat, muss er die vorgeschriebene (verhängte) Leistung L erbringen oder das Gut X abliefern. (Ansonsten muss er abwägen, ob er lieber S erträgt oder L bzw. X leistet bzw. liefert).
9. In welcher Form kommt A nun an L oder X? An L zu kommen, ist einfach, da das L sich auf ihn selbst beziehen dürfte (Frondienst z.B.). Ansonsten muss er mit Hilfe seines L das eines anderen ertauschen, damit er dessen L, wie gefordert darstellen kann.
10. An X zu kommen, ist nur einfach, wenn A es ebenfalls selbst erstellen kann (Viehzucht, Feldfrucht).
11. Ist X jedoch etwas, über das er weder verfügt noch das er produzieren kann, muss er die Halter von X (und es muss sie geben, da es X ebenfalls gibt und nicht etwas, was es noch nicht gibt, abgefordert werden kann, z.B. ein noch nicht entdecktes Metall) ihrerseits veranlassen, es ihm zu überlassen.
12. Um an X zu kommen, sofern er es in voller Höhe und zum Termin abliefern will (ohne Termin macht das Ganze ohnehin keinen Sinn, da man längst Verstorbene nicht zur Steuerzahlung zwingen kann) muss A nun die Halter von X dazu veranlassen, es ihm auszuhändigen. Dies, damit X es seinerseits abgeben kann.
13. Was die Halter von X jeweils akzeptieren, ist ihre Sache. Da sie aber von X selbst nicht haben außer X selbst, dürfte es wahrscheinlich sein, dass sie sich von X trennen, um ihrerseits andere Güter (wiederum nach ihrer Bewertung, siehe oben) zu erhalten. (Dies ist nebenbei der Grund dafür, dass aller"Handel", was dies nämlich konkret bedeutet, nicht mit Alltagswaren, sondern mit den jeweils relativ kostbarsten und dies überdies noch über kostspielige Beschaffungsvorgänge, alias"Handelswege" laufenden Güter beginnt).
14. Um Preise zu erhalten (also das per Termin zu leistende, da sonst sanktionsverursachende, Gut X - ausgedrückt in anderen Leistungen oder Gütern) haben wir zunächst einen sehr kleinen Preisbildungsbereich, der sich dann automatisch erweitert, sobald immer"neue" Güter erscheinen.
15. Somit erhalten die Güter (immer mehr, siehe die ununterbrochen gewachsende Güter-"Vielfalt") relative Preise untereinander, jeweils gemessen im"Ur-Gut" X, das eben das Abgabengut gewesen ist.
16. Woraus der Ur-Gut X materiell besteht, spielt keine Rolle. Die Materie muss nur bestimmte Eigenschaften haben: Teilbarkeit, Transportfähigkeit, um dem Termin Genüge zu leisten, da Abgaben letztlich Bringschulden sind, usw.
17. Das Gut X muss standardisiert und definiert sein. Ebenfalls: Es muss sowohl monopolisierbar sein als auch dennoch vermehrbar.
18. Nehmen wir ein Edelmetall als Gut X, war dies zwar standardisier- und definierbar, aber nicht monopolisier- und nicht nicht-vermehrbar, wie die Geschichte hinlänglich beweist. Ähnliches gilt für andere Abgabengüter aus anderen Materialien.
19. Haben wir endlich das ideale Abgabengut gefunden (aktuelle ZB-Note, die ihrerseits nur über eine weitere, in ihm selbst zu leistende Abgabe, den ZB-"Satz" in die Welt kommt) hängt dessen Preis (ausgedrückt in der Güter-Vielfalt, die dazu dient, es zu beschaffen, die ihrerseits fast unendlich viele relative Preise ermöglicht) nur noch am seidenen Faden des Termins.
20. Entfällt der Termin, wobei private Termine immer Folge und nicht Ursachen des staatlichen Termins sind, entfallen sowohl Preis als auch Wert von diesem X, da ihm die Sanktion fehlt für den Fall, dass es nicht zu Termin erscheint.
21. Damit wären wir wieder bei der Kompensation und dem, was jeder einzelnen als"Wert" für sich betrachtet, verglichen nicht mit dem, was andere als Werte für sich betrachten, sondern ausschließlich verglichen mit dem, was der einzelne als für ihn selbst wertvoll erachtet.
22. Dabei hat er nur die Möglichkeit, das Haben und Nichthaben eines Gutes miteinander zu vergleichen, ergo"be-werten", bzw. den Ersatz des Nichthabens durch ein Etwas-anderes-Habens, was aber - siehe oben - keinen Zweiten erfordert. Schon gar nicht einen, der mit ihm auf Grundlage von terminbewehrten Kontrakten Geschäfte schließen will oder möchte.
Es bleibt also dabei: Ohne Termin kein Preis, ohne Sanktion kein Termin.
Und selbstverständlich: Ohne Macht keine Sanktion.
Geld ist und bleibt ein Macht-Phänomen und das war's auch schon.
Gruß!

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