- @Tassie Devil: Macht-Monopole - Galiani, 03.12.2003, 18:02
- Hallo Ihr Beiden - Turon, 03.12.2003, 22:07
- Re: @Galiani: Macht-Monopole - Tassie Devil, 04.12.2003, 05:50
- @Tassie Devil: Re 'Macht-Monopole': Auch wenn Du's nicht siehst: Es gibt einen - Galiani, 04.12.2003, 12:01
- @Galiani: Jetzt machst Du es Dir möglicherweise zu einfach ;-) mT - silvereagle, 04.12.2003, 12:41
- Moderne Rechtsgemeinschaft? Grundkonsens? - Zardoz, 04.12.2003, 13:54
- Re: Gemeinschaft der Mitarbeiter und Mitläufer - silvereagle, 04.12.2003, 14:23
- @Zardoz Re: Moderne Rechtsgemeinschaft? Grundkonsens? - Galiani, 04.12.2003, 16:34
- Das Unbehagen bleibt. - Zardoz, 04.12.2003, 22:13
- Re: Das Unbehagen bleibt. - Tassie Devil, 05.12.2003, 01:17
- Das Unbehagen bleibt. - Zardoz, 04.12.2003, 22:13
- Ich stimme (wie zwischen uns üblich) 100%-ig zu! Das 'Einsickern' totalitärer - Galiani, 04.12.2003, 16:08
- Moderne Rechtsgemeinschaft? Grundkonsens? - Zardoz, 04.12.2003, 13:54
- Re: @Galiani: Re 'Macht-Monopole': Auch wenn Du's nicht siehst: Es gibt einen.. - Tassie Devil, 05.12.2003, 02:09
- @Galiani: Jetzt machst Du es Dir möglicherweise zu einfach ;-) mT - silvereagle, 04.12.2003, 12:41
- @Tassie Devil: Re 'Macht-Monopole': Auch wenn Du's nicht siehst: Es gibt einen - Galiani, 04.12.2003, 12:01
@Tassie Devil: Macht-Monopole
-->Hallo
Du schreibst:
>Macht ist die Institution fuer eine menschliche Gesellschaft/Gruppe, die das Gewaltmonopol, das Steuermonopol und das Geldmonopol fuer sich beanspruchend vereinnahmt und darueber ausschliesslich verfuegt.
Der Schönheitsfehler dieser Definition ist, daß sie mit der"Machttheorie" überhaupt nicht zusammenpaßt:
Das Kennzeichen der"Macht" laut dottore ist deren geradezu bösartige"Willkürlichkeit": Sie zielt einzig auf die Nutzensoptimierung der"Machthalter". Dottore's"Macht" übt Zwang aus, wenn sie meint, dadurch den Abgabenerlös steigern zu können. Sie"zediert" Macht an die Wirtschaftssubjekte, wenn sie das momentan für zweckmäßig hält. Sie schafft die Einrichtung"Geld", wenn ihr das in den Kram paßt, um die Abgaben in"standardisierten", leicht tauschbaren Gütern einheben zu können u.s.w.
Hingegen ist es das Kennzeichen einer"Institution", daß sie - ganz im Gegenteil - eben keinerlei"Willkür" kennt. Das Wesen einer Institution ist die feststehende, unabänderliche Regel: die Ehe beispielsweise; die alljährliche Weihnachtsfeier oder der Brauch, Weihnachtsgeschenke zu machen. Diese feststehende, unabänderliche Regel kann auch - in unserem Zusammenhang, im rechtlich-ökonomischen Bereich wichtiger - das von der Gesellschaft akzeptierte Gesetz sein, vor dem (zumindest der Zielsetzung nach) alle gleich sind: Als Beispiele hierfür wären zu nennen die Regierung oder der Markt u.ä. Jede derartige rechtlich-ökonomische Institution ruht in der Rechtsordnung ihrer Gesellschaft und stellt die unerläßliche Struktur dar, innerhalb derer das Rechtsleben und das Wirtschaften stattfindet. Wenn eine solche Struktur fehlt, kehrt unweigerlich Anarchie - und: - nun eben Willkür! - ein. Insoferne sind Dottore's"Macht" und die gesellschaftlichen Institutionen, die Du mit Deiner Formulierung in den gleichen Topf wirfst, wie Feuer und Eis; totale Gegensätze, die miteinander vollkommen unvereinbar sind.
Betrachten wir unter diesen Aspekten etwa Deine drei Monopole:
Im Rechtsstat übt die Institution der Polizei das Gewaltmonopol aus. Dieses ist ihr mit der Maßgabe übertragen, die Gewalt ausschließlich aufgrund der Gesetze auszuüben. Ich sehe nicht, wie es (in einem funktionierenden Staatswesen; in einer Demokratie, die diesen Namen verdient) der Macht möglich sein sollte, dauerhaft zu einem Regime überzugehen, bei dem die Polizei"Willkürregeln" folgt.
Dasselbe gilt für das Steuer- und das Gewalt-Monopol.
Daß heute (in manchen Gegenden in der Welt) halt doch da und dort in die Gesetzgebung - zumindest in Spuren - Willkür eindringt, ist keine Bestätigung der"Machttheorie", sondern eine Anklage gegen die Verkommenheit in der Organisation unserer Staaten.
Gruß
G.

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