- @Dottore und Alle, bitte um Kommentar zur sachlichen Richtigkeit - Carpediem, 04.12.2003, 16:49
- Re: Dreck - dottore, 04.12.2003, 17:22
- Re: Habs geahnt, konnte es nur nicht so toll begrĂĽnden, Danke und GruĂź Carpediem - Carpediem, 04.12.2003, 18:08
- Re: Dreck - dottore, 04.12.2003, 17:22
@Dottore und Alle, bitte um Kommentar zur sachlichen Richtigkeit
-->Folgender Artikel - was ist richtig oder falsch - mir fehlt die Fachkompetenz:
Aus Finanzbrief 49/2003 Seite 4
Zu den brisanten Themen, die man lieber nicht öffentlich anspricht, gehört auch „die Inflation“. Regierungen und Zentralbanken behaupten, es würde in Amerika und in Europa im Großen und Ganzen Stabilität herrschen. Aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Wir leben im Dollar- und Euroraum in einem Zustand permanenter schleichender Geldentwertung, die - wenn man längere Zeit zurückbuchstabiert - einem Angst und Bange machen könnte.
Jetzt hat die OECD - die Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung - neue Schätzungen für die Preise in den wichtigsten Ländern der Welt publiziert. Danach werden von 2003 bis 2005 die Preise in Deutschland insgesamt um 3,1 % steigen, in Amerika aber um 4,2 %, im gesamten OECD-Raum sogar um 4,6 %.Kann man da eigentlich auch auf kurze Sicht überhaupt noch von Stabilität sprechen? Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass in Wirklichkeit ja zahlreiche wichtige Verbraucherpreise „die ins Geld gehen“ noch viel stärker in den letzten Jahren gestiegen sind.
Gleichzeitig hat jetzt die Europäische Zentralbank (EZB) zugeben müssen, dass sich das Wachstum der Geldmenge in der Eurozone - das schon bisher bei 7 % pro Kalenderjahr extrem hoch lag - nunmehr per Oktober 2003 weiter auf 8 % beschleunigt hat. Nur im Drucken von Geld herrscht in Europa „wahres Wachstum“. Die Prognostiker der Geschäftsbanken hatten nur einen Zuwachs von 7,2 % gesehen. Das legt den Schluss nahe,dass eine bedrohliche wachsende Überschussliquidität irgendwann „explodieren“ könnte. Die Preise müssten noch wesentlich stärker steigen. Dies muß schon heute realistisch von Verbrauchern und Sparern gesehen werden.
Die EZB verteidigt sich: Die Börse hat Schuld an der Geldmengenexplosion. Aus Angst vor der Rezession würden Beteiligungsanlagen ( Aktien und direkte Beteiligungen) aufgegeben. Das Geld wurde in festverzinsliche Anlagen und in Termingeld gesteckt, was die Expansion der Geldmenge verursachte. Bisher ist das viele Geld aber nur beschränkt preistreibend gewesen.Das hat einen wichtigen Grund: Die ständig zunehmende ostasiatische Konkurrenz, die es billiger machen und unsere eigene Inflation noch eine Weile kaschieren kann.
Die Lage ist so kritisch, dass der deutsche Bundesnbankpräsident, Ernst Welteke, jetzt zugeben muss: „Wenn sich die überschüssige Liquidität in der Phase der Konjunkturerholung nicht abbauen ließe, führe dies zur Inflation. Dies sei normalerweise ein Zeichen für die Notwendigkeit, das Geld zu versteuern und zu verknappen“. Welteke sagte wohlgemerkt: “Normalerweise.“ Wenn heute Politiker den Stabilitätspakt abschreiben, wer hindert sie morgen noch daran, auch die „heilige Kuh der Währungsstabilität“ zuschlachten? Ungeschrieben aber liegt in der Luft, eine Geld und Kapitalverteuerung wäre schon wieder ein Sargnagel für den Aufschwung.
Nach den Präsidentenwahlen in Washington im November 2004 wir´s ernst in Amerika. Jetzt wird die US-Wirtschaft mit Hilfe von Geldspritzen und Steuersenkungen „ high gemacht“.Aber am Tag nach der Wahl wird die große Ernüchterung kommen.Die Sanierung der mächtigen amerikanischen Staatsschulden könnte dann nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden. Wird drüben Geld verteuert, fielen die Börsenkurse, die Kapitalzinsen würden steigen und das Auslandsgeld in anderen Währungen flüchten.Der Dollar würde dann weiter fallen. M;it der „Entwertung“ des Dollars könnte Amerika sich auf einfachste Weise und auf Kosten des Rests der Welt sanieren. Für jeden, der Dollar hat, eine Warnung.
Nach der OECD-Statistik ist der Schweizer Franken „real“ die stabilste Währung der Welt geblieben. Inflation 2003: Minus 0,1%, Inflation 2004 wahrscheinlich 0 und erst im Jahre 2005 bescheidene Inflation von 0,3%, mit einem steigenden Wechselkurs des Schweizer Frankens gegen Euro und Dollar garniert.
Für eine kurze Kritik, Bestätigung oder Falschheit der geschilderten Zusammenhänge wäre ich dankbar.
MfG
Carpediem

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