- Es kann ja jeder so denken wie er möchte. - Euklid, 04.12.2003, 21:03
- Und ich bin gespannt auf die nächste Suizidstatistik... - Prosciutto, 04.12.2003, 21:05
- Das deckt das Bild mit den Umfragen zu Depression und Suizid - chiron, 04.12.2003, 22:16
- Re: Rückwärts schwieriger als vorwärts - Euklid, 04.12.2003, 22:46
- Re: Vielleicht liegt´s am Sinndefizit - Tempranillo, 04.12.2003, 22:59
- Mit aller Gewalt seinem Leben einen Sinn verleihen wollen? Wie arm! - LeCoquinus, 05.12.2003, 00:11
- Re: Vom Zwang zum Sinn war bei mir nicht die Rede! - Tempranillo, 05.12.2003, 01:13
- Mit aller Gewalt seinem Leben einen Sinn verleihen wollen? Wie arm! - LeCoquinus, 05.12.2003, 00:11
- Es geht immer vorwärts, ob wir wollen oder nicht - chiron, 04.12.2003, 23:35
- Gute Formulierung chiron - Euklid, 05.12.2003, 09:50
- Re: Rückwärts schwieriger als vorwärts - Cujo, 05.12.2003, 10:32
- Re: Vielleicht liegt´s am Sinndefizit - Tempranillo, 04.12.2003, 22:59
- Re: Rückwärts schwieriger als vorwärts - Euklid, 04.12.2003, 22:46
Re: Vom Zwang zum Sinn war bei mir nicht die Rede!
-->Hallo LeCoquinus,
>wer entscheidet denn was sinnvoll ist?
Du selbst, natürlich. Du könntest eine Deiner Lebensaufgaben doch darin sehen, Sinn zu stiften. Auf Deine ganz persönliche Art und Weise.
>Warum muß ich um gut gelaunt und guter Dinge zu sein eine Ursache dafür haben, einen Sinn hinter alledem vermuten?
Von einem"Müssen" war nie die Rede. Wenn sich für Dich die Frage nicht stellt, darfst Du Dir gratulieren.
Üblicherweise taucht das Sinnproblem immer dann auf, wenn es unangenehm wird; je größer der Schmerz ist, desto drängender.
Meine Vermutung war, daß es einen Zusammenhang zwischen Sinnverlust und Depression gibt.
>Genau diese Sichtweise hat in der Biologie speziell in der Ã-kologie für viel IRRSINN gesorgt. So kam es auch im Volksmund zu Aussagen wie: Der Marienkäfer ist dazu da, um die Blattläuse kurzzuhalten usw....
Bei Deinem Beispiel steht eher der Nutzen im Vordergrund als der Sinn.
>Natürlich ernährt sich dieser Käfer zwar von Blattläusen, seine Existenz ist aber mit Sicherheit nicht darauf begründet um"Schädlinge", d.h. Schädlinge aus menschlicher Sicht, kurzzuhalten. Die arme Blattlaus, was mag die denn für einen Sinn haben? Letztendlich keinen! Trotzdem lebt sie und schert sich um irgendwelche Sinngebung.
Vielleicht ist die Reduktion der menschlichen Existenz auf´s Nützliche und Ã-konomische mit ein Grund, weshalb es immer mehr Depressive gibt?
Das Bedürfnis nach Sinngebung unterscheidet den Menschen vom Tier, meiner bescheidenen Meinung nach.
>Warum sich immer mehr Menschen nicht mehr am Leben erfreuen mag viele Gründe haben, aber sein Lebensglück über einen Sinn zu definieren ist früher oder später der sichere Marsch in ein tiefes, seelisches Loch. Siehe Max Frisch und sein"Homo Faber".
Aber ohne Sinn wird´s auch nicht gehen, oder nur sehr schwer. Wenn ich den Psychoanalytiker Viktor Frankl noch halbwegs richtig in Erinnerung habe, versuchte er mit der Logotherapie seine Patienten zur Sinnfindung anzuregen.
>Ich erfreue mich einfach daran, weil ich bin!
Beneidenswert. Diejenigen, denen dieses Kunststück nicht gelingt, scheinen immer mehr zu werden.
>Wie das geht? Frag doch mal Kinder.
Na, ich weiß nicht recht. Ich habe in meinem Leben viele unglückliche Kinder gesehen. Auch bei Kindern scheint mir durchsonnte Daseinsfreude eher ein vorübergehender Zustand zu sein.
>P.S.: Das wichtigste wäre wohl VÃ-LLIG mit sich im Reinen zu sein! Nur denken die allerwenigsten darüber nach.
Wer in diesem seligen Zustand ist, hat keinen Grund, sich Gedanken zu machen. Und wer nachdenkt, fällt schnell aus selbigem heraus.
Tempranillo

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