- Was ist"Macht"? - JoBar, 06.12.2003, 19:02
- Re: Versuch - dottore, 06.12.2003, 19:18
- Re: Versuch.. Macht, mächtiger, am mächtigsten... - JoBar, 06.12.2003, 20:13
- Re: Klag mal gegen das Gesetz aller Gesetze, das Haushaltsgesetz! - dottore, 07.12.2003, 10:25
- Re: Klag mal gegen das Haushaltsgesetz - nicht mal ein BVerfGUrteil - monopoly, 07.12.2003, 10:38
- Re: Steht im GG: das Parlament stellt den Haushalt auf - dottore, 07.12.2003, 12:52
- Re: Klag mal gegen das Haushaltsgesetz - nicht mal ein BVerfGUrteil - monopoly, 07.12.2003, 10:38
- Re: Klag mal gegen das Gesetz aller Gesetze, das Haushaltsgesetz! - dottore, 07.12.2003, 10:25
- Re: Versuch.. Noch ein Quer-Frager - JoBar, 06.12.2003, 20:22
- Re: Versuch.. Noch ein Quer-Frager - dottore, 07.12.2003, 10:18
- wo liegt der Mechanismus der Verelendung? - Fürst Luschi, 06.12.2003, 22:27
- Re: wo liegt der Mechanismus der Verelendung? - dottore, 07.12.2003, 10:09
- Re: wo liegt der Mechanismus der Verelendung? - Fürst Luschi, 08.12.2003, 08:36
- Re: wo liegt der Mechanismus der Verelendung? - dottore, 07.12.2003, 10:09
- Re: Und was ist mit Terrorismus? Dann keine Sanktionsfreiheit, oder? - vasile, 06.12.2003, 22:31
- Re: Und was ist mit Terrorismus? Dann keine Sanktionsfreiheit, oder? - dottore, 07.12.2003, 09:57
- Re:"Selbstmordattentäter" / Ganz richtig und warum genau? - Student, 07.12.2003, 10:41
- Re: Und was ist mit Terrorismus? Dann keine Sanktionsfreiheit, oder? - sensortimecom, 07.12.2003, 12:28
- Re: Und was ist mit Terrorismus? Dann keine Sanktionsfreiheit, oder? - dottore, 07.12.2003, 09:57
- Macht ist Angst - Burning_Heart, 06.12.2003, 23:00
- Re: Macht ist Angst - dottore, 07.12.2003, 09:52
- Re: Versuch.. Macht, mächtiger, am mächtigsten... - JoBar, 06.12.2003, 20:13
- Re: Die Idee der Macht oder die Macht der Idee?? - JoBar, 06.12.2003, 20:57
- Re: Was ist"Macht"? - JoBar, 06.12.2003, 21:38
- Re: Das sagt der Brockhaus - vasile, 06.12.2003, 22:37
- Re: Was ist"Macht"? Foucaults Machtdefinitionen - JoBar, 06.12.2003, 22:41
- Was Macht ist - MI, 07.12.2003, 09:45
- Re: Was Macht ist / Wie Macht funktioniert - Student, 07.12.2003, 14:54
- Reiner Geist? - Zardoz, 07.12.2003, 15:15
- zum Begriff"reiner Geist" - MI, 07.12.2003, 16:39
- Re: zum Begriff"reiner Geist" - Student, 07.12.2003, 18:17
- Thx! (owT) - MI, 08.12.2003, 09:10
- Re: zum Begriff"reiner Geist" - Student, 07.12.2003, 18:17
- Re: Was Macht ist / Wie Macht funktioniert - Student, 07.12.2003, 14:54
- Finde es raus, indem Du..... - VictorX, 07.12.2003, 12:02
- Bei Punkt 3 droht ganz sicher Steuerfahndung und anschließend Möllemanns Story (owT) - Euklid, 07.12.2003, 12:09
- Re: Versuch - dottore, 06.12.2003, 19:18
Re: Die Idee der Macht oder die Macht der Idee??
--><h3>Die Idee der Macht oder die Macht der Idee??</h3>
von Reinhard K. Sprenger
Unter den Ideen, die das Geschäftsleben prägen, ist"Macht" wortwörtlich die mächtigste. Macht ist der Gott, dem alle dienen. Viele multinationale Unternehmen haben mehr Macht als die Nationen, in denen sie produzieren und ihre Waren verteilen. Die Macht der Nationen hängt wiederum ab von ihrer Wirtschaftskraft. Macht steht hinter unserer Angst vor Kontrollverlust und verheißt andererseits die größten Belohnungen. Und sie ist offenbar ungleich verteilt, sonst wäre nicht"Empowerment" eines der Heilsworte, mit denen man die Menschen in die Erholungsheime des betriebsinternen Therapiekarnevals jagt.
Aber was ist Macht? Man könnte ebenso fragen: Was ist Wahrheit? Entsprechend vielstimmig ist die Antwort:"Energie" sagen die Physiker,"Ursache" die Logiker,"Dynamik" die Psychologen,"Getting things done" mein amerikanischer Freund. Die einfachen Antworten des sogenannten gesunden Menschenverstandes lauten:"Geld ist Macht" oder Francis Bacons"Wissen ist Macht", mit dem noch mein Vater mir ein Studium nahe legte und das gegenwärtig zum"Information ist Macht" verkommt. Berühmt ist Max Webers Definition:"Macht ist die Fähigkeit, anderen gegen ihr eigentliches Streben den eigenen Willen aufzuzwingen." Dem hat später Mao Tse-tung indirekt zugestimmt:"Die Macht kommt aus den Gewehrläufen."
Macht durchzieht alle Lebensbereiche. Wenn zwei Menschen zusammenkommen, stellt sich reflexhaft eine Machtstruktur ein. Macht ist also keine feste Struktur, sondern wird zwischen Menschen in je spezifischen Situationen mit ihren Erfordernissen, Hindernissen, Spielern jedes Mal neu definiert. Sie trägt die Masken der Autorität, der Kontrolle, des Prestiges, des Einflusses, des Charismas, des Veto-Rechts. Wichtig ist: Die Akteure begründen ihr Handeln nie offen mit Unterdrückungsabsicht oder Machtgewinn, sondern immer mit den"besten" Intentionen der Problemlösung.
Macht kommt mithin nicht notwendig von"oben". Sondern Macht existiert im Verhältnis eines jeden Individuums zu einem anderen, sofern es frei ist, d. h. Handlungsmöglichkeiten hat. Unter Wirtschaftsbedingungen wird Macht im Zusammenspiel der Akteure wesentlich durch Angebot und Nachfrage definiert. Macht ist das, was der Markt als Macht bewertet. Wer also hat die Macht im Unternehmen? Der Chef, der Arbeitgeber, das System? Oder der Mitarbeiter, der Arbeitnehmer, der Markt? Dass Mitarbeiter mitunter erhebliche Macht haben, sah man an dem Schaden, den der Broker Nicholas Leeson 1995 der Londoner Barings Bank zufügte. Traditionell aber wird die Rolle des Mächtigen dem hierarchisch Höherstehenden zugesprochen, während die Rolle des Schwächeren dem Mitarbeiter zufällt. Aber passt das alte Herkules-Modell der Macht heute noch? Macht als Kapitaleignertum? Macht als die Fähigkeit, Leute zu entlassen? Macht als heroisches Sichdurchsetzenkönnen?
Was ist knapp: Kapital? Sicher nicht. Ideen? Allemal
Wirtschaft ist der zwischenmenschliche Austausch von knappen, für alternative Verwendungszwecke geeigneten Ressourcen. Die Machtfrage ist also letztlich eine Frage der Knappheit. Was ist knapp? Kapital? Sicher nicht. Menschen? Gut ausgebildete schon. Ideen? Allemal."Sagen Sie mir doch bitte, was mir Ihr Unternehmen bieten kann!" Was wie wirklichkeitsfremde Anfänger-Überheblichkeit klingt, ist schon Realität: Das gewohnte Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis hat sich an der Wende zum neuen Jahrtausend vielfach umgedreht.
Bei immer mehr Unternehmen wird Wachstum ausschließlich durch die Knappheit auf den Personalmärkten verhindert. Hatte man sich an die qualitativen Probleme schon gewöhnt, so kommen zunehmend quantitative Engpässe hinzu. Angesichts von vier Millionen Arbeitslosen stehen wir vor der einigermaßen paradoxen Situation, dass die Unternehmen händeringend versuchen, die Besten anzulocken - und zu halten. Speziell in der High-tech-Industrie liegt die jährliche Fluktuationsrate nicht selten bei unglaublich kostspieligen 30 Prozent. Unternehmen bewerben sich bei ihren Mitarbeitern: In den USA wurde aus dieser Not das"Management by Pampering" geboren.
Quelle http://www.brandeins.de/magazin/archiv/1999/ausgabe_01/redaktion/artikel2.html

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