- Werte, Preise und dottores Machttheorie - Ricardo, 07.12.2003, 18:38
- Re: Werte, Preise und dottores Machttheorie - Dieter, 07.12.2003, 23:15
- schon möglich - Ricardo, 08.12.2003, 01:05
- Re: Werte, Preise und dottores Machttheorie - dottore, 08.12.2003, 10:26
- Re: Werte, Preise und dottores Machttheorie - Ricardo, 08.12.2003, 11:48
- ein anderes Beispiel - Ricardo, 08.12.2003, 12:33
- Re: Werte, Preise und dottores Machttheorie - dottore, 08.12.2003, 12:49
- Re: Werte, Preise und dottores Machttheorie - Ricardo, 08.12.2003, 13:15
- Re: Werte, Preise und dottores Machttheorie - dottore, 08.12.2003, 13:58
- Präferenzen - Ricardo, 08.12.2003, 14:06
- Re: Präferenzen - Ricardo, 08.12.2003, 14:31
- Re: Interaktionen und Staat - dottore, 08.12.2003, 16:23
- Re: Interaktionen und Staat - Ricardo, 08.12.2003, 17:14
- Re: Interaktionen und Staat - dottore, 08.12.2003, 18:06
- Re: Interaktionen und Staat - Ricardo, 08.12.2003, 17:14
- Re: Interaktionen und Staat - dottore, 08.12.2003, 16:23
- Re: Präferenzen - Ricardo, 08.12.2003, 14:31
- Präferenzen - Ricardo, 08.12.2003, 14:06
- Re: Werte, Preise und dottores Machttheorie - dottore, 08.12.2003, 13:58
- Re: Werte, Preise und dottores Machttheorie - Ricardo, 08.12.2003, 13:15
- Re: Werte, Preise und dottores Machttheorie - Ricardo, 08.12.2003, 11:48
- Du rekurrierst auf Spencer, ich auf Hayek oder auf d. leichter lesbaren Galiani - Galiani, 08.12.2003, 12:32
- nicht nur - Ricardo, 08.12.2003, 12:55
- Re: Werte, Preise und dottores Machttheorie - Dieter, 07.12.2003, 23:15
Werte, Preise und dottores Machttheorie
-->Hallo,
wenn ich so die Beiträge zu dottores Machttheorie und die dazu geäusserten Gegenargumente kurz überfliege, habe ich den Eindruck, dass weder dottores Machttheorie, noch die Gegenargumente auf ökonomisch sinnvollen Füssen stehen. Wahrscheinlich ist dies auch der Grund darüf warum bis jetzt kaum jemand an den ökonomischen Belangen dottores Machttheorie rütteln konnte. Wobei ich dottores Machttheorie, oder besser das sich immer wiederholende Spiel um Macht gar nicht widerlegen möchte. Aber die Fundamente sind falsch gelegt. Womit sich aus meiner Sicht die ökonomischen Belange, und die Gesamtzusammenhänge doch etwas anders darstellen.
Eben weil ich die ökonomischen Belange ganz anders sehe, beziehe ich mich hier nochmals auf dottores Posting
Wert und Preis, welches zweifellos das Fundament dottores Machttheorie -was die ökonomischen Belange angeht- darstellt. Kernaussage ist:"ohne Macht keine Sanktion, ohne Sanktion kein Termin und ohne Termin kein Preis". Was nichts anderes bedeutet als das Macht der Ursprung aller ökonomisch relevanten Belange ist, und daher auch über Preise und Werte bestimmt. Ich behaupte mal genau das Gegenteil ist der Fall, durch den Preis wird über die Macht entschieden. Jeder bekommt früher oder später die Quittung für sein handeln.
Um das zu zeigen, möchte ich zunächst mal klarstellen wie ein Preisfindungsmechanismus überhaupt vorzustellen ist, übrigens auch im Gegensatz zur gängigen Literatur zur effizienten Marktpreisbildung. In Analogie zur Systemtheorie aus der Management- und Organisationsforschung wird das Zusammenspiel kohäsiver Gruppen als ein interaktives Spiel gesehen, sich auf Chancen und Gefahren externer Natur einzustellen. Diese Gruppen sind in sich geprägt durch einen mehr oder weniger stark ausgepägten starken Zusammenhalt(eben kohäsiv), aber auch durch Machtstrukturen, die festlegen, wer bestimmt wohin die Reise geht und in Interaktion, wie bisherigere"Führer" den Fortbestand bis dato sicherstellen konnten. Das Bildchen von dem Heringsschwarm, der permanter Bedrohung ausgesetzt ist, dabei aber eben auch Chancen suchen sollte sein eigenes Übeleben zu sichern ist garnicht so verkehrt. Ganz allgemein lässt sich dabei die Bewertung der Gruppenmitglieder einteilen in Zuspruch oder Ablehnung (ich denke dabei übrigens auch ganz allgemein an charismatische Führer deren Charisma sich allein auf diesen Zuspruch gründet, der wie wir wissen endlich ist), allerdings in Abhängigkeit vom Marktergebnis. Das Ergebnis(Preis) entscheidet letztendlich über interne Machtstrukturen und nicht umgekehrt.
Ähnlich sieht das übrigens auch Herbert Spencer, ich muss nochmal daruf hinweisen. In Prinzipien der Sozialethik (2. Band) umschreibt der einen Zustand dann als Gerecht, innerhalb dem der Fortbestand gegenüber externen Gefahren am besten gesichert ist. Wobei er das Zusammenwirken ebenfalls als interaktiven Prozess beschreibt (=survival of the fittest). Und wenn hier von interaktivem Prozess die Rede ist möchte ich hier noch betonen, dass die Existenz von Instituionen überhaupt nicht relevant ist, da sich diese ja selbst in Interaktion Bilden, offenbar niemals abschliessend. Auch die Frage wie sich die Führerschaft konstituiert ist nicht relevant, da weder der Leviathan (das wissen wir) optimal ist, sondern auch Demokratien ihre Tücken offenbaren. Ein Quorum von 0,5 plus Volksendscheid von 0,25 führt quasi von selbst zur organisierten Anarchie, vor allem wenn es sich um reversible Enscheidungen handelt. Das soll aber hier nur verdeutlichen, das es sich hierbei um Gruppendynamische Prozesse handelt die wiederum in Abhängigkeit vom Ergebnis (Preis) niemals abschliessend sind.
Noch abschliessend ein Bemerkung zu effizienten Preisen: nach Stigliz sind Marktpreise dann nicht effizient wenn eine Seite über Marktmacht verfügt, was bei Informationsineffizienz immer dann gegeben ist wenn die eine Seite (bei Ihm das Versicherungsunternehmen gegenüber dem Kunden) über die besseren Maktinformationen verfügt. Das ist Trivial, und absolut üblich, denn wer weiss schon was so in so machen Produkten alles verarbeitet ist. Dafür gibts schliesslich Institutionen, und wenn es sie noch nicht gibt, werden sie früher oder später genau dafür geschaffen werden, um dann dafür zu sorgen, dass schliesslich doch effiziente Preise gezahlt werden. Ebenso wie der Supertip des Oberblindfischs früher oder später an der Börse böse abgestraft wird.
Grüsse
Ricardo

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