- @ricardo und @alle, die sich für die"Machttheorie"-Diskussion interessieren - Galiani, 08.12.2003, 15:03
- Normen für das"Zusammenleben" sind nicht das Ergebnis von Versuch und Irrtum - sensortimecom, 08.12.2003, 16:12
- Re: @ricardo und @alle, die sich für die"Machttheorie"-Diskussion interessieren - Popeye, 08.12.2003, 16:32
- Re: @Galiani und @alle,"Machttheorie"-Diskussion - Student, 08.12.2003, 16:39
- Re: Was & wer ist vernünftig? Hayek als Werte-Faschist! - dottore, 08.12.2003, 17:35
- @dottore: Ist etwa die Schärfe Ihrer Antwort proportional zur Sprengkraft - Galiani, 08.12.2003, 18:23
Normen für das"Zusammenleben" sind nicht das Ergebnis von Versuch und Irrtum
--> Das Zitat ist besonders interessant im Lichte der wiederholt vorgebrachten Beteuerung dottore's, er sei ja ursprünglich auch meiner Auffassung gewesen (wonach die Geschichte durch eine zwar langsame, aber sehr zielgerichtete Evolution der anerkannten Werte geformt wird), er sei aber durch"wertfreie", rein Fakten-orientierte Betrachtung der Geschichte auf seine"Machttheorie" gestoßen.
[b]Hallo.
Welche"Werte" sollten sich nach einer"zielgerichteten Evolution" herausbilden, welche nicht?
Entschuldige, aber IMO ist das Nonsense. Mathematisch/physikalische Gesetze haben sich auch nicht durch die"Evolution" in"inkremental verbesserter Weise" herausgebildet - entweder sie galten IMMER oder GAR NICHT; entweder sie waren"wahr" oder"falsch". (Wobei man bei den physikal. Gesetzen noch insofern eine Ausnahe machen kann, als sich diese während des Urknalls adaptiv"eingependelt" haben dürften...)
Ich postuliere dasselbe auch für ethische Gesetzmäßigkeiten. Normen für das"Zusammenleben" sind nicht notwendigerweise philosophisch herzuleiten, sie sind auch nicht das Ergebnis von Versuch und Irrtum. Sie sind erwiesenermaßen existent, genauso wie mathematisch/logische Gesetze da sind. Wenn du 10 autonom gesteuerte Roboter auf deinen Rasen lässt (um ihn zu mähen), so brauchen sie zumindest ein Odnungsprogramm bzw. eine programmgemäß vorgegebene Bedienungsanleitung die ihnen zeigt wo`s lang geht: also wo ihre Grenzen abgesteckt sind, damit sie sich nicht selber kaputt machen.
Dasselbe Prinzip gilt auch für biologisch strukturierte Organismen höherer Ordnung, wie z.B. den Menschen. (Erst recht DANN, wenn er über einen freien Willen und ein unbeschränktes Betätigungsfeld verfügt).
mfg Erich B.

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