- @ricardo und @alle, die sich für die"Machttheorie"-Diskussion interessieren - Galiani, 08.12.2003, 15:03
- Normen für das"Zusammenleben" sind nicht das Ergebnis von Versuch und Irrtum - sensortimecom, 08.12.2003, 16:12
- Re: @ricardo und @alle, die sich für die"Machttheorie"-Diskussion interessieren - Popeye, 08.12.2003, 16:32
- Re: @Galiani und @alle,"Machttheorie"-Diskussion - Student, 08.12.2003, 16:39
- Re: Was & wer ist vernünftig? Hayek als Werte-Faschist! - dottore, 08.12.2003, 17:35
- @dottore: Ist etwa die Schärfe Ihrer Antwort proportional zur Sprengkraft - Galiani, 08.12.2003, 18:23
Re: Was & wer ist vernünftig? Hayek als Werte-Faschist!
-->Hi Galiani,
der Bill hattse nich so doll - oder?
>SCHEINBAR VERNÜNFTIG HANDELNDE NARREN
>... Regeln, Gewohnheiten, Traditionen und Sitte steuern unser Verhalten. Es ist vielleicht vernünftig, jemanden umzubringen, der uns im Weg steht.
VIEL vernünftiger, ihn für uns arbeiten zu lassen. Warum denn killen?
>Vielleicht scheint es in einem bestimmten Augenblick durchaus vernünftig zu sein, jemand anderes Geld einfach einzustecken...
VIEL vernünftiger ihm dauernd Geld zu nehmen. Warum denn nur"in einem bestimmten Augenblick"?
WER ist vernünftig? Der Staat, der dies alles sanktionsfrei hinkriegt.
Und Master Hayek schreibt:
"Yet, if it is too pessimistic a view that man learns nothing from history, it may well be questioned whether he always learns the truth...."
... und meint, ER habe uns"the truth" gelehrt?
Dies wiederum:
>"And it is more than doubtful whether a connected history of a period or of a set of events could be written without interpreting these in the light, not only of theories about the interconnection of social processes, but also of definite values - or at least whether such a history would be worth reading.
... heißt: man dürfe nur nach vorangegangenem Studium der sozialen Prozesse und Vereinnahmung von endgültigen (!) Werten Geschichtsstudien betreiben.
Was ein Widerspruch in sich ist: Denn wie kann ich überhaupt soziale Prozesse und ihre inneren Zusammenhänge studieren oder definitive Werte ermitteln, wenn nicht durch das Studium der Geschichte?
Ganz abgesehen von dieser üblen Chote hier:
>"Historiography, as distinguished from historical research, is not only at least as much an art as a science; the writer who attempts it without being aware that his task is one of interpretation in the light of definite values also will succeed merely in deceiving himself and will become the victim of his unconscious prejudices."
Damit enttarnt sich Hayek als klassischer Werte-Faschist: Wer diese Werte nicht in sich trägt, täuscht sich (oh, oh!) und wird Opfer seiner unbewussten (oh, oh!) Vorurteile.
Als ob derjenige mit dem"definiten Werten", der er ja VOR seinem Urteil in sich tragen muss, keine VOR-Urteile hätte.
Mir ist richtig schlecht geworden. Und ich hatte damals stundenlang gebettelt, dass mir der große Mann sein Katallaxie-Manuskript signiert... Ich glaube, das schmeiße ich mal lieber wech, bevor ich noch in die FRF komme (Faschismus-Raster-Fahndung).
Danke für den eye-opener, lieber Galiani + Gruß!

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