- SPATZEN und Dächer: AUSBLICK 2004: Gold als alternative Anlageform gefragt - ufi, 10.12.2003, 18:29
- Die Gold-Verschwörung - MI, 11.12.2003, 07:36
SPATZEN und Dächer: AUSBLICK 2004: Gold als alternative Anlageform gefragt
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AUSBLICK 2004: Gold als alternative Anlageform gefragt
10.12.03 / 17:58 dpa-AFX
FRANKFURT (dpa-AFX) - Lange Zeit galt Gold nur als Anlageform zweiter Klasse. Aber mit der Dollarschwäche setzte der Preis für eine Feinunze zu einem wahren Höhenflug an und Gold erlebte eine Renaissance an den Finanzmärkten. Ob sich die starken Kurszuwächse auch 2004 fortsetzen, ist bei den Experten allerdings umstritten. Fachleute von Smith Barney Citigroup erwarten den Goldpreis im kommenden Jahr zwischen 380 US-Dollar und 400 Dollar. JP Morgan rechnet mit einem Goldpreis von maximal 395 Dollar.
Experten der Dresdner Bank und der Landesbank Baden-Württemberg zeigen sich dagegen deutlich optimistischer. Sie rechnen mit einem maximalen Anstieg des Preises für eine Feinunze auf Werte zwischen 430 Dollar und 480 Dollar. Neben der Dollarschwäche würden zudem die historisch niedrigen Zinsen, der Wegfall von Kurssicherungsverkäufen und die Zunahme der Hortung den Goldpreis weiter nach oben treiben, schreiben Experten der Dresdner Bank.
SCHWACHER DOLLAR SORGT FÜR STARKEN GOLDPREIS
Am 9. Dezember 2003 kletterte der Preis für eine Feinunze zeitweise auf 409,30 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Mai 1996. Für den Rohstoffexperten Wolfgang Wilke von der Dresdner Bank profitiert der Goldpreis"vom Wechselspiel der Währungen". Der schwache Dollar sei die Hauptursache für den Höhenflug des Goldes.
Mit den Kursgewinnen an den Börsen im Verlauf der vergangenen Monate seien die Anleger wieder zu höheren Risiken bereit. Auch wenn die Rohstoffmärkte nach wie vor sehr volatil seien, investierten Anleger wieder stärker in Gold. Der Trend wird nach Einschätzung von Wilke auch im kommenden Jahr anhalten und den Preis für die Feinunze Gold in der Spitze auf 480 Dollar steigen lassen.
INTERNATIONALE KRISEN
Im Jahresdurchschnitt rechnet Wilke 2004 mit einem Preis für die Feinunze von 420 Dollar. Allerdings könnten internationale Krisen, die auch auf die Weltwirtschaft zurückschlagen, den Goldpreis weiter nach oben treiben. Dabei würden sich der Gold- und der Ã-lpreis im Gleichschritt bewegen."Schwerpunktmäßig" werde der Goldpreis aber zwischen 390 Dollar und 450 Dollar pendeln.
Die Landesbank Baden-Württemberg ist bei ihrer Prognose für die Entwicklung des Goldpreises etwas vorsichtiger. Rohstoffexperte Ralf Umlauf rechnet beim Preis für die Feinunze im kommenden Jahr lediglich mit einem Anstieg auf maximal 430 Euro. Er sieht allerdings ebenfalls den schwachen Dollarkurs als die Haupttriebfeder für den Goldpreis. Die Sorgen der Anleger vor einer möglichen Inflation seien hingegen"nicht so wesentlich".
GOLDRESERVEN DER ZENTRALBANKEN
Eine Unsicherheit für den Goldpreis könnte sich nach Einschätzung von Analysten aber durch die verstärkten Goldverkäufe der Zentralbanken ergeben. Vor allem die Deutsche Bundesbank könnte sich von größeren Anteilen ihrer Goldreserven trennen. Im Herbst hatte Bundesbank-Präsident Ernst Welteke vorgeschlagen, Teile der milliardenschweren Goldreserve für die Förderung von Bildungs- und Forschungsaktivitäten zu verkaufen. Zum 5. Dezember beliefen sich die Goldreserven in der Eurozone nach Angaben der Europäischen Zentralbank auf 130,374 Milliarden Euro.
Auch Rohstoffexperte Umlauf erwartet im kommenden Jahr weitere Verkäufe von Goldreserven. Allerdings würde das den Preis für die Feinunze nicht wesentlich belasten. Umlauf rechnet mit entsprechenden Absprachen unter den Zentralbanken. Die würden verhindern, dass der Goldpreis unter Druck gerät. Zuletzt hatten sich die 15 wichtigsten Notenbanken der Welt im September 1999 in Washington drauf geeinigt, zur Begrenzung des Goldpreises in den Jahren bis 2004 jährlich nur maximal 400 Tonnen Gold aus ihren Beständen zu verkaufen.
Diese Menge kann der Markt nach Einschätzung der Commerzbank"reibungsfrei aufnehmen". Auf der September-Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) verlautete inoffiziell, dass eine weitere Absprache unter den Notenbanken Anfang 2004 erneut auf die Tagesordnung komme./jkr/js/she
---Jürgen Krämer, dpa-AFX---

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