- 3Sat (Wh. 0:40, 7:00 und 9:45): Ätzende Kritik an der Pharmaindustrie - Betrug! - LenzHannover, 10.12.2003, 19:55
3Sat (Wh. 0:40, 7:00 und 9:45): Ätzende Kritik an der Pharmaindustrie - Betrug!
-->Der TV Beitrag ist noch deutlicher!
Keine Studie konnte beweisen, dass der in ihr getestete Hustensaft tatsächlich wirkt. Dabei waren ohnehin nur 15 unter Realbedingungen an Menschen in klinischen Studien untersucht worden - beim Rest der mehr als 300 Studien aus Europa handelte es sich um reine Labortests.
Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Forschern der Uni Bristol; die Anregung für diese Studie kam für das Team um den deutschen Wissenschaftler Knut Schröder von den Patienten. Überprüft wurden alle Präparate, die es in Europa gibt. Die Medikamente sollten bei ganz normalem Husten helfen und frei verkäuflich sein. Doch die Hersteller berufen sich auf ihre Studien, die wiederum von Arzneimittel-Behörden überprüft werden
"Es gibt bei Studien viele Problembereiche: zwei, die dabei neuerdings eine entscheidende Rolle spielen, sind sowohl die Datenfälschung in Studien als auch die Verzerrung der Studienansätze", so Prof. Peter Schönhöfer, Mitherausgeber des"Arzneimittel-Telegramm".
Das führe dazu, dass"das Produkt, an dem der Hersteller interessiert ist, besonders gut abschneidet". Die Täuschungen können so aussehen, dass man in unschönen Tierversuchen neue Präparate mit alten vergleicht, die garantiert noch schlechter wirken. Ebenbürtige Vergleichspräparate werden bei den Tests einfach nicht berücksichtigt. Zeigt das Medikament in der Studie immer noch nicht den gewünschten Effekt, ist die Versuchung nachzuhelfen, besonders groß.
"Von den letzten 32 Studien, die wir im Arzneimittel-Telegramm als weltweite Multicenterstudien untersucht haben, waren sieben gefälscht", so Schönhöfer. Das"Arzneitelegramm", der unabhängige Informationsdienst für Ärzte, steht der Pharmaindustrie seit über 30 Jahren skeptisch gegenüber.
"Die Zulassungsbehörden haben sich seit den 1970er Jahren immer mehr den Bedürfnissen der Pharmaindustrie angepasst. Wirksamkeitsüberprüfungen dieser Behörden sind keine Garantie für den Nutzen der Arzneimittel mehr. Das gleiche gilt für die Sicherheit: Es werden keine Langzeitstudien mehr gemacht, so dass wir nicht wissen, ob eine neue Behandlung die Zahl der versterbenden Patienten in Wirklichkeit erhöht und nicht erniedrigt."
Das Schweigen liegt daran, dass man nicht weiß, ob es die Mühe lohnt, eine negative Medikamentenstudie zu publizieren. Außerdem haben negative Ergebnisse eine geringere Chance, überhaupt publiziert zu werden.
http://www.arznei-telegramm.de/ ist auch sehr zu empfehlen.
Auf der Nano Homepage gibt es noch diverse andere links.
<ul> ~ http://www.3sat.de/nano/cstuecke/53772/index.html</ul>

gesamter Thread: