- Und tschüss: Siemens goes East - Sascha, 13.12.2003, 03:45
- nicht die Bzahlung - EM-financial, 13.12.2003, 03:58
- tschüss: Siemens goes East - und der Wohlstand ebenso - Sensortimecom - Baldur der Ketzer, 13.12.2003, 04:56
- Re: Siemens ist nur konsequent - JLL, 13.12.2003, 10:32
- ...unabhängig vom Überleben einzelner Regionalstaaten... - Sascha, 13.12.2003, 14:17
- Die Logik der Politik - Dieter, 13.12.2003, 10:54
- Die Logik der Politik - Sascha, 13.12.2003, 14:04
- Re: Die Logik der Politik - Dieter, 13.12.2003, 16:23
- Re: Die Logik der Politik - Euklid, 13.12.2003, 18:41
- auf der Flucht - Dieter, 13.12.2003, 20:09
- Re: Die Logik der Politik - Euklid, 13.12.2003, 18:41
- Re: Die Logik der Politik - Dieter, 13.12.2003, 16:23
- Re: Deutschland, deine Eliten. Wo der Landesverrat zur Etikette gehört - Tempranillo, 13.12.2003, 15:32
- Re: Deutschland, deine Eliten. Wo der Landesverrat zur Etikette gehört - Euklid, 13.12.2003, 18:30
- Die Logik der Politik - Sascha, 13.12.2003, 14:04
Und tschüss: Siemens goes East
-->Freitag, 12. Dezember 2003
Und tschüss...
<font size=5>Siemens goes East</font>
<font color="#FF0000">Siemens will in den kommenden Jahren Aktivitäten in die EU-Beitrittsländer verlagern und dort Arbeitsplätze schaffen</font>. Wie der Münchener Industrie- und Technologiekonzern weiter mitteilt, betrifft dies die Bereiche Software-Entwicklung, Fertigung und Buchhaltung.
"<font color="#FF0000">Wir müssen uns diesem Trend stellen, wie alle unsere Wettbewerber, und teilweise auch Aktivitäten dorthin verlagern</font>", sagte Vorstandsmitglied Johannes Feldmayer der"Financial Times Deutschland". Dabei bezog er sich nach Angaben eines Firmensprechers auf die langfristige Schaffung von Arbeitsplätzen in der Software-Entwicklung, der Fertigung und in zentralen Konzernfunktionen wie etwa der Buchhaltung.
Mit Blick auf die Software-Entwicklung in Osteuropa sagte Feldmayer, der im Zentralvorstand für die Strategie zuständig ist:"Das wird zügig wachsen". Der Siemens-Konzern, der mit 30.000 Beschäftigten auf diesem Gebiet zu den größten Software-Entwicklern der Welt zählt, <font color="#FF0000">würde damit anderen Unternehmen folgen, die ihre nicht an Standorte gebundenen Software-Aktivitäten ebenfalls nicht in Hochlohnländern ansiedeln</font>.
Dies sei eine langfristige Strategie, die über mehrere Jahre hinweg laufen werde, sagte der Siemens-Sprecher. Dabei gehe es nicht um einen Ausverkauf von Arbeitsplätzen oder Technologie in Deutschland und auch nicht um eine Verlagerung."Es geht darum, wo wir in Zukunft neue Kapazitäten schaffen", sagte er.
Auf der Bilanzpressekonferenz im November hatte Vorstandschef Heinrich von Pierer bereits angekündigt, <font color="#FF0000">Siemens müsse sich bei neuen Standorten an Regionen mit Kostenvorteilen orientieren</font>:"<font color="#FF0000">Unsere Wettbewerber machen das genau so und bringen uns in Zugzwang</font>." Einen Teil der Buchhaltung hat Siemens bereits nach Prag verlagert.
Der Vorstandschef der zurzeit schwächsten Siemens-Sparte Dematic, Johann Löttner, bekräftigte in der Zeitung"Die Welt", der Automatisierungsanbieter solle nach den Verlusten des Vorjahres im laufenden Geschäftsjahr wieder Gewinn machen. Das - nicht mit einem Termin verbundene - Renditeziel von sieben bis neun Prozent werde Siemens Dematic aber im laufenden Jahr (bis 30. September 2004) noch nicht erreichen.
An der Börse legte die Siemens-Aktie am Freitag mit dem Gesamtmarkt knapp ein Prozent auf 64,62 Euro zu.
Quelle: http://www.n-tv.de/5198947.html
Eigener Kommentar: Man mag darüber denken wie man will aber m.E. kann man Pierer keinen Vorwurf machen. Er sagt die Wahrheit. Er sagt das was andere nicht sagen sehr direkt. Und er hat Recht. Was soll er tun? Hier in Deutschland den sozialen Wohltäter spielen indem er die Arbeitsplätze erhält? Dann wird er nicht lange der soziale Wohltäter bleiben denn die Konkurrenz schläft nicht und würde ihn in die Knie zwingen und damit wären die Arbeitsplätze letztendlich genauso in Deutschland verschwunden. Wir müssen mit den Löhnen runter.
Wir haben ein gewaltiges Problem im Anreizsystem und im Lohngefüge welches in anderen Staaten so stark nicht existiert. Bei uns sind die Akademikerlöhne häufig zu niedrig und die Facharbeiterlöhne/Industriearbeiterlöhne zu hoch.
Dies zeigt sich v.a. darin, daß nachweislich jedes Jahr viele Zehntausende Akademiker aufgrund eben der niedrigen Löhne auswandern. Im Gegenzug werden viele Tätigkeiten von Fach- und Industriearbeitern ins Ausland verlagert weil deren Löhne im Vergleich zum Ausland zu niedrig sind.
Wenn wir so weitermachen und Akademiker nicht richtig bezahlen (es betrifft momentan eher die Ingenieure als die Wirtschaftswissenschaftler) dann wandert weiterhin Wissen und Know How aus und wir werden mehr und mehr den Anschluß verlieren mit all den unangenehmen Folgen die auf uns zukommen. Und wenn Gewerkschaften wie die IG Metall weiterhin solche Kampfblätter als Monatsmagazine an ihre Mitglieder senden und Lohnforderungen stellen die utopisch, irrsinnig und verrückt sind weil sie sich v.a. an der Produktivität und Inflation orientieren dann wandern weiterhin zigtausende Arbeitsplätze ins Ausland ab.
Die IG Metall checkt doch überhaupt nicht was sie da eigentlich anrichtet. Mit ihren brutalen Forderungen in den Tarifverhandlungen die sie häufig teilweise aufgrund ihrer Macht durch Streikandrohung auch durchsetzen kann hilft sie ihren Mitgliedern doch nur kurzfristig. Kurzfristig werden die Löhne der Arbeiter höher ausfallen. Mittel- und langfristig jedoch erreicht die IG Metall durch ihre übertriebenen Forderungen eine höhere Arbeitslosigkeit unter ihren Mitgliedern. Außerdem erhöht sie die Attraktivität der"Metallerberufe" und sorgt hiermit dafür, daß mehr junge Menschen eine Ausbildung in diesem Bereich beginnen. Damit schafft sich die IG Metall auf mittelfristiger Sicht selbst ihr eigenes Überangebot an Arbeitskräften.
Viele Grüße,
Sascha

gesamter Thread: