- Die Mär vom „freien Lohnarbeiter“ - Was geschah wirklich in England nach 1381? - bernor, 17.12.2003, 00:48
- Re: Sehr saubere Arbeit - herzlichen Dank! - dottore, 17.12.2003, 10:13
- Re: Sehr saubere Arbeit - herzlichen Dank! - Popeye, 17.12.2003, 10:50
- Re: Was geschah wirklich in England nach 1381? Die Klimaveränderungen beachten - JoBar, 17.12.2003, 11:25
- Re: Was geschah wirklich in England nach 1381? Die Klimaveränderungen beachten - Popeye, 17.12.2003, 12:00
- Re: Was geschah wirklich in England nach 1381? Die Klimaveränderungen beachten - CRASH_GURU, 17.12.2003, 14:16
- Re: Die Temperatur-Schwankungen sind die Ursache!! - JoBar, 17.12.2003, 14:25
- Re: Was geschah wirklich in England nach 1381? Die Klimaveränderungen beachten - Popeye, 17.12.2003, 12:00
- Re: Sehr saubere Arbeit - herzlichen Dank! - dottore, 17.12.2003, 10:13
Re: Die Temperatur-Schwankungen sind die Ursache!!
-->>Aber Kriege & Seuchen waren wahrscheinlich der größere Einflußfaktoren - aber beachte den Sprung in der Lebenserwartung in England im MA von warm auf kalt!!:
< snip >
> Quelle
>Ferner zwei Links zum Thema:
> Medieval Sourcebook_1
> Munro/Toronto
Beim Stöbern in Deinen Quellen stoplerte ich über dieses hier:
Average Height of Icelandic Males
Period (a.d.) Mean Height
Medieval Warmth ( 874-1100 )_____68"
Mini Ice Age (1650-1800 )_____66"
Modern World (1952-1954 )_____70"
Das erinnerte mich an mein Chemie-Studium und die bekannte Erkenntnis, daß eine Temperatur-Zunahme um 10°C eine Verdoppelung der Geschwindigkeit chem. Reaktionen bewirkt.
Wenn jetzt also in einer Kleinen Eiszeit die durchschnittliche Temperatur um einige Grad absinkt, so hat das ganz gravierende Folgen auf mittelalterliche Vegetation und Menschen!
Die Vegetation wachst viel langsamer wie in Warmzeiten; es steht somit deutlich weniger pflanzliche Nahrung zur Verfügung.
Ohne die schuckeligen Häuschen von Euklid:) ist der Mensch des Mittelalters viel stärker den ungünstigeren Witterungs-Einflüßen ausgesetzt. Mit anderen Worten: Er muß nun einen viel größeren Teil der Nahrung allein für die Einhaltung der optimalen"Betriebs-Temperatur" von 37°C aufwenden. Dies geht natürlich auf Kosten anderer Funktionen, wie zB des Körperaufbaues, des Immun-Systems, uam. Krankeitserreger, wie zB die Pest, haben da beste Bedingungen!
Darüber hinaus hat man beobachtet, wenn die Anzahl der Fettzellen von Frauen unter einen kritischen Wert sinkt, daß sie nicht mehr schwanger werden können. Ein Grund mehr für eine schrumpfende Bevölkerung.
Der Übergang in eine Warm-Zeit wirkt natürlich genau entgegengesetzt.
Auf einmal steht den viel wenigeren Überlebenden viel mehr pflanzliche Nahrung zur Verfügung. Gleichzeitig wird davon aber weniger für die lebensnotwendingen Grundfunktionen benötigt.
Der Überfluß kann deshalb in"Luxus" investiert werden zB in Körper-Wachstum und dessen Folge einer überlegenen Körpergröße.
Natürlich werden auch mehr Kinder geboren und diese haben unter den verbesserten Bedingungen auch deutlich bessere Überlebens-Chancen.
Fazit: Nur weil die Menschen aufgrund der oben ausgeführten Klima-Folgen zu geschwächt waren, konnte die, ansonsten wohl gut in Schach gehaltene, Pest zu den Epedemien auswachsen und ganze Landstriche entvölkern!
Umgekehrt erlaubte der Überfluß an Nahrung und die geringere Nahrungs-Konkurrenz beim Übergang zur Warmzeit ein heftiges Bevölkerungs-Wachstum.
Und wie spielen die kriegerischen Zwischenfälle da hinein? Kampf um knappe Ressourcen oder Abbau von überschußiger Energie?
Grüße
J.

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