- Teuro-Studie: Auch der Staat hält die Hand auf - RetterderMatrix, 17.12.2003, 17:53
Teuro-Studie: Auch der Staat hält die Hand auf
-->Am Tresen ist die Frechheit besonders groß
Schon zur Euro-Einführung wurde bei der Preisumrechnung oft kräftig nach oben aufgerundet. Jetzt legten einer Studie zufolge besonders Gastronomen bei den Preisen noch einmal kräftig nach.
Köln - Ob ein Glas Pils 1,23 oder 1,30 Euro kostet, fällt zunächst nicht weiter auf. Schließlich handelt es sich nur um wenige Cent. Allerdings bedeutet der kleine Unterschied eine Preiserhöhung von knapp sechs Prozent - und das summiert sich schnell.
Wie das Kölner Institut für Angewandte Verbraucherforschung (IFAV) im Auftrag des WDR ermittelte, haben Gastronomen in Deutschland bei jedem achten Produkt die Preise erhöht - und das obwohl sie bereits zur Einführung des Euro die Preisschraube kräftig nach oben gedreht hatten. Neben den moderaten Preisanpassungen von ein paar Cent hat IFAV auch einige eklatante Fälle aufgedeckt. So kostet der Genuss eines Martini beispielsweise statt ursprünglich 2,05 Euro jetzt 3,50 Euro - das sind 70 Prozent mehr. Gerade mal vier von insgesamt 73 untersuchten Speisen und Getränken sind seit Februar 2002 billiger geworden.
Auch der Einzelhandel hat seine Kunden laut Studie geschröpft: Über die Hälfte der untersuchten Artikel hat sich verteuert, ein Drittel wurde billiger, ein Sechstel blieb gleich teuer. Gab es Preiserhöhungen, fielen die zum Teil sehr drastisch aus. Beispiel Wandfarbe: Vor Einführung des Euro kostete ein 2,5-Liter-Eimer umgerechnet 15,31 Euro, 2002 lag der Preis schon bei 19,90 Euro. Jetzt kostet das gleiche Produkt 21,98 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung von 44 Prozent.
[b]Behörden können bei diesem Trend mithalten. Auch Beglaubigungen, Kfz-Zulassungen oder Auskünfte beim Melderegister kosteten die Bürger in zwei von drei Fällen mehr Geld als vor der Euro-Einführung. So hat sich der Preis für einen Anwohnerparkausweis in einer der von IFAV untersuchten Gemeinden um gut 20 Prozent von 25,56 auf 30,70 Euro erhöht. <7b>
Gute Nachrichten gibt es dagegen für Cornflakes-Fans. Die 500-Gramm-Packung hat sich um 2,5 Prozent von 2,55 auf 2,49 Euro verbilligt. Der Grund: Die vier nach dem Komma ist psychologisch ein wichtiges Signal und verleitet eher zum Kaufen.
Die Studie des IFAV wurde in Bielefeld, Dortmund, Essen und Köln durchgeführt. Sie basiert auf Preisen aus der dritten Novemberwoche 2003.
<ul> ~ http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,278670,00.html</ul>

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