- Ich tanz den Deflatio... - Taktiker, 17.12.2003, 23:10
- Re: Fundsache: viele Wirtshäuser werden zugrundegehen - Baldur der Ketzer, 18.12.2003, 01:07
Re: Fundsache: viele Wirtshäuser werden zugrundegehen
-->Viele Wirtshäuser gehen in Zukunft kaputt“
Rieder Gastroszene zeichnet dĂĽsteres Szenario
Ried (red). Ab kommendem Montag ist die Gemeinde Mehrnbach um ein Gasthaus ärmer. Der Pächter des"Dorfwirt" stellt nach sieben Jahren den Betrieb ein. Ein ähnliches Schicksal winkt nach einer Studie in den nächsten Jahren vielen Dorfwirtshäusern. Dass die heimische Gastronomie bereits seit einigen Jahren einem starken Wandel unterworfen ist, zeigt sich vor allem am Land: Dort sinkt die Anzahl der Wirtshäuser stetig. Die aktuellen Veränderungen und wie es in zehn bis fünfzehn Jahren aussehen wird, haben vier Schüler der HAK Ried im Zuge eines Maturaprojekts untersucht. In Zusammenarbeit mit der Rieder Wirtesprecherin Eva Maier befragten Manuel Höllriegl, Julia Haider, Michael Hattinger und Cornelia Klugsberger insgesamt 150 Gasthaus- und Gasthofbetreiber."Es stellt sich die Frage, ob wir in Zukunft noch gebraucht werden", zeigt sich Eva Maier angesichts der Untersuchungsergebnisse besorgt. Im Bezirk Ried scheint Gastronomie eine"Familienangelegenheit" zu sein. 91 Prozent der befragten Landgasthäuser sind reine Familienbetriebe. Aber gerade hier sieht die Wirtesprecherin ein gravierendes Problem:"71 Prozent wissen nicht, wie es weitergehen wird, da bei vielen die Kinder den Betrieb voraussichtlich nicht übernehmen." Vor genau dieser Situation steht zum Beispiel der Pattighamer Wirt Karl Rögl. Voraussichtlich will keiner seiner drei Söhne in die Gastronomie einsteigen. Als weiteren Grund für das Wirtshaussterben am Land nennt Eva Maier unter anderem die Vereine:"Die Vereine versorgen sich heutzutage großteils gastronomisch selbst und fallen als Garanten für ein beständiges Geschäft unter der Woche weg!" Dieses Problem spricht auch Maria Lechner, Besitzerin des Mehrnbacher Gasthauses"Dorfwirt", an:"Die Getränke werden von den Vereinen in den Großmärkten billig eingekauft und dann zum halben Preis ausgeschenkt. Ein Wirt kann aber nicht so billig verkaufen, da ja so viele Betriebskosten zu decken sind." Dass die Situation für die Wirte immer schwieriger wird, bekam auch der Weilbacher Gastronom Hubert Streif zu spüren. Vergangenes Jahr sperrte er sein Traditionsgasthaus"Tavernenhof Streif" nach 29 Jahren endgültig zu."Derzeit geht einfach alles gegen die Wirte", gibt Streif zu bedenken. Käufer für die leer stehenden Gasthäuser finden sich nur noch wenige."Meistens kaufen italienische oder griechische Familien die Betriebe. Somit geht aber auch die Tradition verloren, da das Wirtshaus als Treffpunkt fehlt", so Eva Maier.
aus: www.pnp.de

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