- Das Märlein von der"spontanen Ordnung": Hayek und Japan - dottore, 18.12.2003, 19:21
- Re: Japan... etwas Vorgeschichte - JoBar, 18.12.2003, 20:12
- Re: Japan... etwas Vorgeschichte - Shogunat = Stabilität = Konfliktfreiheit? - bernor, 18.12.2003, 23:07
- Danke und Frage zu Macht bei Ureinwohnern - mkF - McShorty, 18.12.2003, 20:37
- Wie passt die Schweiz in die Machttheorie? - chiron, 18.12.2003, 21:39
- gute Frage, du bist mir zuvorgekommen... - thomas, 18.12.2003, 22:02
- Re: gute Frage... die"friedliche" Schweiz - JoBar, 18.12.2003, 22:16
- Re: gute Frage... die"friedliche" Schweiz - PuppetMaster, 19.12.2003, 00:06
- Re: gute Frage... die"friedliche" Schweiz - JoBar, 18.12.2003, 22:16
- Re: Und die Juden erstmal.... - Bob, 19.12.2003, 00:03
- gute Frage, du bist mir zuvorgekommen... - thomas, 18.12.2003, 22:02
- Re: Das Märlein von der"spontanen Ordnung": Hayek und Japan - Galiani, 18.12.2003, 22:06
- Re: Japan... etwas Vorgeschichte - JoBar, 18.12.2003, 20:12
Re: Japan... etwas Vorgeschichte
-->Aus Soziologie der sozialen Schichten Seite 6ff
( besser formatiert und mit Grafiken )
<h2>E ) FEUDALE UNGLEICHHEITEN: DAS KLASSISCHE JAPAN</h2>
Veränderungen passieren durch ein Feudalsystem, welches durch Menschenhand entsteht. 3 Perioden:
<h3>1. bis 1600: frĂĽhe, archaische Feudalgesellschaft</h3>
Vergleichbar mit europäischem Frühmittelalter: Ritter, Bauern, Händler, Plünderer, Nomaden,....
dezentralisierte Feudalgesellschaft, Territorien stark aufgesplittert, sie gehören Baronen = Daimyo
Welche sich durch bewaffnete Krieger schĂĽtzen = Samurai (haben Waffenmonopol)
Bewohner = Leibeigene
Der Kaiserhof hatte seit 600j wenig Macht auf die Daimyos.
Viele kriegerische Auseinandersetzungen um Güter und Länder zwischen den Daimyos
Einflüsse des Buddhistischen Chinas und Koreas werden in Japan verändert angenommen z.B. Clans = Verwandtschaftsgruppen werden nie verlassen = in Japan durch Territorialverbände ersetzt ( Bewohner gehören dem Herrscher des Gebiets)
Der Kaiser überträgt die weltliche Macht an den Shogun = militärischer Befehlshaber
Der Kaiser ist somit abgesetzt von Macht, Krieg,....und nur noch Symbol fĂĽr Verehrung.
Im 16.Jh. wird der Ex-Daimyo Jejassu Tohugawa Shogun und leitet die Reform
ein:
< missed >
<h3>2. 1600 bis ins 18Jh.: Tohugawa-Reform</h3>
Jejassu Tohugawa ändert und konsolidiert Kasten:
8 Kastenstufen:
1. Kaiser ausserhalb der Machthierarchie, keine Präsenz, setzt Shogun ein
2. Shogun Konsolidierte Macht des Shoguns = Stabilität = Konfliktfreiheit
3.Daimyos 300 Stück, innere und äussere
konsolidiert Macht der Daimyos: regieren absolut ĂĽber Samurai und Volk.
Daimyos mussten z.B. Strassen bauen = Reichtumsabschöpfung von oben nach unten
Jeder Daimyo muss fĂĽr gewisse Zeit an Kaiserhof nach Kyoto kommen.
GrĂĽnde:
- Physische Abhängigkeit
- Materiell nicht ĂĽberborden(Aufenthalt in Kyoto kostete D. sehr viel!)
- Kontrolle ĂĽber Daimyos
- „Geiselsystem“ auf hoher Ebene
4.Samurai Parasitenrolle, erhielten Rente von Daimyo, durften kein Besitz haben, kein Handel treiben.
DĂĽrfen als einzige Schwerter tragen = Herrschaft ĂĽber Leben und Tod der tieferen Kasten.
VOLK: < missed >
5. Bauern Stark ausgebeutet
Konnten Reklamationen mittels Wortführer beim Shogun deponieren, jener wurde aber getötet nach Vortrag = Repression
6. Handwerker
7. Kaufleute Durch Monetarisierung schnell reich geworden
Ihre Söhne konnten von Samurai adoptiert werden, steigen auf,
verlieren aber Rechte fĂĽr den Handel
8. Kastenlose = Etat
wurden nicht gezählt bei Volkszählung
Totengräber, Gerber, Schlächter, Henker, Färber
Strenge Regeln = Verwaltung der ganzen Gesellschaft:
Wohnort, Material fĂĽr Hausbau, Kleidung, Heiratssystem,.....alles vorgeschrieben.
--> Kulturelle und kommerzielle Isolierung Japans fĂĽr 250 Jahre
Erblichkeit des sozialen Status --> Überwachung durch Bürokratie Abhängigkeit, Repression
<h3>3. Mitte 18Jh.: Meiji-Reform (nicht mehr feudal)</h3>
Shogunat wird durch Revolution gestĂĽrzt. Der Kaiser ersetzt das Shogunat in Edo=Tokyo -> von oben gesteuerte Modernisierungsrevolution nach westlichem Vorbild. [ Hier strahlt dottore hoffentlich:) ]
Kaiser Meiji griff zum ersten Mal wieder aktiv in die Politik ein = Meijireform Ăśbergang von Feudalherrschaft zum Kapitalismus
Änderungen:
· Tribute der Bauern direkt an Kaiserhof gezahlt
· Daimyos und Samurai in direkter Abhängigkeit vom Kaiserhof
Kaiser häuft Vermögen an, um dann Daimyos und Samurais mit einer einmaligen
Abfindungssumme aus zu zahlen. Diese verlieren ihren Kastenstatus = Privilegien
Einige ehemalige Daimyofamilien haben Kapital gut investiert, man kennt sie heute noch: Kawasaki, Mitsubishi,...
andere verarmten sehr schnell
· Ideologie des Kapitalismus --> Planungsstaat --> Staatliche Kontrolle Geplante Gesellschaft
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GrĂĽĂźe
J.

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