- The Daily Reckoning - Pigs Get Slaughtered, Part Deux (Bill Bonner) - Firmian, 18.12.2003, 20:16
- Dt Fassung - Firmian, 18.12.2003, 20:19
- Wollte Dir Deinen Job nicht wegnehmen, - off-shore-trader, 18.12.2003, 20:46
- Re: Wollte Dir Deinen Job nicht wegnehmen / bis zum 250000. Beitrag... - -- Elli --, 18.12.2003, 20:59
- Re: 250.000. Beitrag oder Beitrag mit der Nummer 250.000? ;-) - Uwe, 18.12.2003, 21:23
- Re: 250.000. Beitrag oder Beitrag mit der Nummer 250.000? ;-) - -- Elli --, 18.12.2003, 22:03
- Re: 250.000. Beitrag oder Beitrag mit der Nummer 250.000? ;-) - Herbi, dem Bremser, 18.12.2003, 22:50
- Re: 250.000. Beitrag oder Beitrag mit der Nummer 250.000? ;-) - Uwe, 18.12.2003, 23:19
- Re: @Uwe: 250k bleiben 250k - Herbi, dem Bremser, 18.12.2003, 23:41
- Re: 250.000. Beitrag oder Beitrag mit der Nummer 250.000? ;-) - Uwe, 18.12.2003, 23:19
- Re: 250.000. Beitrag oder Beitrag mit der Nummer 250.000? ;-) - Uwe, 18.12.2003, 21:23
- Re: Wäre ich etwas aufmerksamer, hätte ich das Original an die Kopie gehängt... (owT) - Firmian, 18.12.2003, 22:55
- Re: Wollte Dir Deinen Job nicht wegnehmen / bis zum 250000. Beitrag... - -- Elli --, 18.12.2003, 20:59
- Wollte Dir Deinen Job nicht wegnehmen, - off-shore-trader, 18.12.2003, 20:46
- Wo bekommt man das? Link? Danke (owT) - daxput, 18.12.2003, 20:30
- Re: Wo bekommt man das? Link? siehe... - Firmian, 18.12.2003, 23:10
- Dt Fassung - Firmian, 18.12.2003, 20:19
Dt Fassung
-->Ein Teufelskreis
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Saddam ist hinter Gittern. Die November-Zahlen zum US-Immobilienmarkt
fielen stark aus. Die amerikanische Industrieproduktion ist so stark
wie seit 4 Jahren nicht mehr gewachsen.
Also wo ist das Problem, fragen sich die Kleinanleger?
"Leute, die nur auf die Tagesereignisse achten, sehen vor lauter
Baeumen den Wald nicht mehr", erklaerte ein Volkswirt, der von
TheStreet.com interviewt wurde.
"Fakt ist", so Alan Abelson im Barron's Magazin,"dass dies eine
Erholung ohne sehr viele neue Arbeitsplaetze ist."
Waehrend sie sich ueber die Nachrichten des Tages freuen, uebersehen
die Kleinanleger, dass die grossen Entwicklungen zunehmend dunkler,
wilder und gefaehrlicher werden. Jetzt sind schon 45 Milliarden Dollar
pro Monat notwenidg, um das amerikanische Leistungsbilanzdefizit
finanzieren zu koennen. Und die Auslaender sind immer weniger dazu
bereit, ihr Geld in den USA anzulegen - weil der Dollar faellt.
Und der Dollar ist weitergefallen - mittlerweile auf 1,24 Dollar fuer
einen Euro!
Die Amerikaner, die ihr Vermoegen in Dollar berechnen, denken dass
ihre Wirtschaft und ihr Reichtum wachsen. Weil ihr Vermoegen in Dollar
tatsaechlich mehr wert wird.
Aber das ist alles ein kolossaler Betrug. Die Wirtschaft"waechst" nur
insofern, dass die Amerikaner sich schneller ruinieren. Sie kaufen
Dinge, die sie nicht brauchen, mit Geld, das sie nicht haben -
waehrend sie auf die Freundlichkeit dre Auslaender vertrauen, dass
diese beim Bezahlen einspringen. Und wenn man die Kurse am Aktienmarkt
oder das gesamte amerikanische BIP in Euro umrechnet, dann ist von
Wachstum nichts mehr zu sehen. Denn seit Jahresbeginn hat der
Kursverfall des Dollar die Kursgewinne der Aktien fuer Euroanleger
komplett aufgefressen. Und die Amerikaner haben sich immer mehr
verschuldet.
Wenn der Dollar faellt, dann werden die Auslaender immer weniger dazu
bereit sein, die amerikanischen Konsumausgaben zu finanzieren - was
wiederum zu noch mehr Druck auf den Dollar fuehrt. Ein Teufelskreis.
Da mein Kollege Addison Wiggin derzeit auf Reisen ist, faellt sein
Artikel heute aus. Deshalb geht es direkt mit einem weiteren Artikel
von mir selbst weiter:
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Donnerstag, 18. Dezember 2003
Der Dollar wird weiter fallen - nur wie schnell?
von unserem Korrespondenten Bill Bonner in Paris
*** Was ist das? In einem Landkreis in Kalifornien (Alameda County)
sind die Hauspreise um 25 % gefallen. Hmmm...
*** Und was ist das? Die amerikanischen Konsumentenpreise fallen immer
noch... zumindest fuer die Konsumenten, die in unbeheizten Hoehlen
leben und ihr Essen durch Jagen und Fischen erhalten. Im letzten Monat
stiegen die Energiepreise um 6 %. Die Kosten fuer Gesundheit stiegen
um 3,5 %. Und bei Nahrungsmitteln betrug der Zuwachs 3,1 %.
*** Und das? Das"The Xinhua Financial Network" - eine staatseigene
chinesische Nachrichtenagentur - hat eine Nachrichtenorganisation der
Wall Street gekauft. Jetzt werden sie direkt von der Wall Street
berichten koennen.
*** Ein Leser des Investor's Daily ist gerade von einer dreiwoechigen
Chinareise zurueckgekehrt. Er hat uns geschrieben:
"Was die meisten Leute wahrscheinlich nicht wissen, ist, dass Chinas
derzeitiger Boom nicht haltbar ist, weil er auf einer massiven
Schuldenausweitung beruht. Das erinnert an die Entwicklung in den USA.
Laut letzten Zahlen ist die chinesische Geldmenge in dne letzten 12
Monaten um 21,6 % gestiegen. Irgendwann im naechsten Jahr wird die
chinesische Regierung dazu gezwungen sein, diese schnelle Expansion zu
unterbinden. Wenn das passiert, dann wird es wahrscheinlich einen
scharfen Einbruch beim Wirtschaftswachstum geben.
"Exzessive Geldmengenexpansion hat immer schon die Aufmerksamkeit der
chinesischen obersten Fuehrung gehabt, und die hat angekuendigt, dass
sie dieses Wachstum streng begrenzen will. Deshalb wird sich das
chinesische Wachstum im naechsten Jahr wahrscheinlich deutlich
verlangsamen. Zu der sich abschwaechenden heimischen Nachfrage kommt
hinzu, dass Chinas Wachstum sich weiter abschwaechen wird, weil zu
Beginn naechsten Jahres Steuererleichterungen fuer chinesische
Exporteure wegfallen werden."
***"Die Analysten sind sich fast einstimmig sicher", so las ich vor
kurzem,"dass der Dollar weiter fallen wird."
Das macht mich allerdings skeptisch. Analysten liegen fast immer
falsch, wenn es um die Einschaetzung von Markttrends geht. Und dennoch
scheint der fortgesetzte Dollar-Verfall auch fuer mich eine klare
Sache zu sein. Wie koennte es sein, dass der Dollar faellt, aber die
Analysten dennoch falsch liegen?
Nun, die Analysten sind sich fast sicher, dass der Dollar nicht allzu
schnell fallen wird. Stattdessen rechnen sie mit einer"sanften
Landung" der US-Waehrung. So wie das in den 1980ern schon mal der Fall
war.
Was waere aber, wenn der Dollar einbrechen wuerde? Was waere, wenn er
deutlich tiefer fallen wuerde, als sie erwarten? Was waere, wenn das
gesamte System des Dollarstandards kollabieren wuerde?
Diese Moeglichkeit will ich nicht ausschliessen, liebe(r) Leser(in).
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Donnerstag, 18. Dezember 2003
Schweine werden geschlachtet
von unserem Korrespondenten Bill Bonner
Have you seen the bigger piggies, In their starched white shirts You
will find the bigger piggies, Stirring up the dirt... Always have
clean shirts to play around in
In their sties with all their backing They don't care what goes on
around In their eyes there's something lacking What they need's a darn
good whacking...
- George Harrison, R.I.P
Die Chinesen sagen, dass es die fetten Schweine sind, die unters
Schlachtermesser kommen.
Am 20. Maerz 2000 waren wenige Schweine fetter als Michael Saylor. Wer
das ist? Das war unter all den verrueckten"Heilsbringern" der Neuen
Aera vielleicht der Verrueckteste... und ganz bestimmt einer der
Reichsten. Aber heute will ich ihn nicht beerdigen, sondern loben.
Denn er war es, der das fette Schwein zum Schlachter brachte. Und es
ist gegen unseren Ehrenkodex, jemanden zu treten, der bereits gefallen
ist. Und nebenbei, dieser Mann hat Millionen Menschen unterhalten...
und er hat mitgeholfen, Idioten von ihrem Geld zu trennen.
"Wir vertilgen die Ignoranz von diesem Planeten", hat Saylor einmal
gesagt, womit er sich ein ziemlich hoch gestecktes Ziel gesetzt hat.
Er war auf einem"Kreuzzug der Intelligenz", so sagte er; er wollte
die Informationen"frei" und sie"wie Wasser" verfuegbar machen. Er
plante, ein Buch zu schreiben, mit dem Titel"Intelligenz".
Im Wettbewerb zwischen Ignoranz und Dummheit auf der einen und
Information und Intelligenz auf der anderen wuesste ich, auf welche
Seite ich setzen wuerde. Aber die Ignoranz vom Planeten vertilgen? Nur
ein Dummkopf odre ein Scharlatan konnte so etwas sagen. Saylor war
ganz bestimmt eins von beiden - vielleicht beides.
Ich habe auch meine Zweifel an einem Mann, der seine Zeit nicht mit
Frauen verschwendet. Zeit und Geld fuer Frauen zu verschwenden ist
praktisch eine moralische Verpflichtung fuer einen richtigen Mann.
Aber Saylor sah Frauen als"eine Zeitverschwendung", und er vermied
sie. Und Saylor trank auch nicht - zumindest damals nicht.
Damals machte Saylor ein oeffentliches Spektakel aus sich selbst,
jedes Mal, wenn er seinen Mund oeffnete."Ich denke, meine Software
wird ein Allgemeingut werden, so notwendig, dass es Unruhen geben
wird, wenn sie zu arbeiten aufhoert", sagte er einem New Yorker
Magazin. Ein bestimmtes Niveau an Verruecktheit ist in der
Geschaeftswelt und im Unterhaltungsbusiness oft ein Vorteil.
Allerdings hatte Saylor nicht nur das vorzuweisen... sondern er hatte
auch bei den Finanzen seiner Gesellschaft massiv getrickst und falsche
Angaben gemacht. Ich machte Saylor am 15. Maerz in einem Artikel
laecherlich - das war eine Woche, bevor seine Bilanzfaelschungen
aufflogen. Was fuer eine Gesellschaft hatte er ueberhaupt?
Nun, die hiess MicroStrategy, und sie hatte eine Software entwickelt,
die Unternehmen half, herauszufinden, wer ihre Produkte kaufte.
Saylor erklaerte in der Washington Post diese Software:"Diese
Software koennte McDonald's mitteilen, ob eine Filiale in Chicago an
einem Freitag im Winter viermal so viel Big Macs wie eine Filiale in
Miami verkaufen wuerde." Vielleicht wuerde die Gesellschaft aus
damaliger Sicht ein Riesenerfolg werden. Ich wusste es nicht.
Aber ich wusste, dass der Aktienmarkt bei Gesellschaften wie
MicroStrategy uebertrieben hatte. Die Aktien wurden am 11. Juni 1998
das erste Mal gehandelt. Knapp 2 Jahre spaeter stand der Kurs bei 333
Dollar. Saylors Vermoegen war auf 13,6 Milliarden US$ gewachsen! Und
MicroStrategy hatte einen Umsatz von nur 200 Millionen Dollar, und im
Jahr 1999 einen ausgewiesenen Gewinn von 12,6 Millionen Dollar.
Aber dann, am 20. Maerz, gab MicroStrategy unter dem Druck der
Boersenaufsicht zu, dass die Bilanzen seit zwei Jahren gefaelscht
worden war. Statt eines Gewinns von 12,6 Millionen im Jahr 1999 hatte
die Gesellschaft tatsaechlich zwischen 34 und 40 Millionen Dollar
Verlust gemacht. Auch die vermeldeten Umsaetze wurden nach unten
korrigiert.
An diesem Tag machte Michael Saylor Geschichte. Niemals zuvor verlor
jemand in so kurzer Zeit soviel Geld. Innerhalb von 6 Stunden fiel
sein Netto-Reichtum um 6,1 Milliarden Dollar!
Von diesem Tag an aenderte sich das Leben von Saylor. Er wurde nicht
mehr von Investoren und Medien gelobt, sondern im Gegenteil - er wurde
beschimpft. Seine Aktionaere waren um 11 Milliarden Dollar aermer.
Einige waren wuetend. Andere hatten Selbstmordtendenzen.
Vor dem 20. Maerz konnte Michael Saylor scheinbar nichts falsch
machen; danach konnte er nichts richtig machen. Im Fortune Magazin
wurde er im"Club der Milliarden-Verlierer" auf Platz 1 gefuehrt, mit
einem Verlust von 13 Milliarden Dollar.
Aber ein Scheitern ist fuer einen Mann manchmal besser als ein
leichter Erfolg. Und Saylor ist jetzt ein besserer Mensch als er es
vor ein paar Jahren war."Er begann zu trinken", berichtet die
Washington Post.
Wenn er nicht trinkt, dann kuemmert sich Saylor weiterhin um sein
Unternehmen. Der Aktienkurs ist immer noch ueberbewertet... aber bei
weitem nicht mehr so stark wie vorher.
Ist Saylor immer noch ein Visionaer? Ja, aber"vielleicht ein
aelterer, weiserer Visionaer", sagt er selbst.

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