- Weihnachtsgedanken - R.Deutsch, 20.12.2003, 10:56
- Noch etwas Lesestoff dazu:-) - R.Deutsch, 20.12.2003, 13:10
- Re: Geldmonopol - das"essentielle Attribut der Herrschaftsgewalt" (Hayek) - dottore, 20.12.2003, 16:44
- Re: Was Reinhard durcheinanderbringt. - Theo Stuss, 20.12.2003, 18:37
Re: Geldmonopol - das"essentielle Attribut der Herrschaftsgewalt" (Hayek)
-->Hi,
>Dottore hat (für sich) das Phänomen der Steuer neu entdeckt und ist so überwältigt von dieser „neuen Erkenntnis“, dass er glaubt das ganze Leben auf der Basis von Raub neu durchdeklinieren zu müssen. (es gibt keine freiwilligen Verträge - wer das behauptet ist ein Idiot).
Es begann mit Raub, dann kam Tribut (extern), dann die Steuer (intern). Wer Tribut oder Steuer, also eine Schuld, die nicht auf einem"freiwillig" abgeschlossenen Vertrag beruht (Untertan mit Herrscher), nicht zum gesetzten Termin verfügbar hatte, musste sich diese beschaffen, da der Tribut- bzw. Steuerherr nicht stundet. Dieses geschieht über die Leihe des Tribut- oder Steuergutes entweder beim Herrscher selbst (Tempelbanksystem) oder bei anderen. Den entsprechenden Vertrag muss der Schuldner, der Tribut oder Steuer schuldet, abschließen oder die Konsequenz der Nichtlieferung der Abgabe tragen. Niemand begibt sich"freiwillig" in die Position des Schuldners.
>Ein Blick in die Bücher zeigt aber, dass es Kredit und Raub schon immer gegeben hat, wie auch Tausch und friedliche Zusammenarbeit. Es macht also keinen Sinn, immer mal wieder ein einzelnes Phänomen herauszugreifen und die ganze Welt nur aus einem Punkt heraus erklären zu wollen.
Immer schön der Reihe nach. Ohne Macht kein Raub. Ohne Macht kein Kredit, denn was wäre, wenn er nicht zurückgezahlt oder das auf Kredit Gelieferte nicht wieder herausgerückt (Eigentumsvorbehalt) oder bezahlt wird (Vollstreckung)? Ohne Macht kein Tausch (Gewährleistung, Garantie), ohne Macht kein friedliches Zusammenleben - wie denn wohl?
>Wir lieben zwar einfache Geschichten, etwa nach dem Muster: der Liebe Gott hat in den Matsch gepustet, die Welt geschaffen mit Guten und Bösen und am Ende aller Tage dürfen die Guten bei Gott sitzen und ihn bestaunen, und der Rest sitzt in der Hölle. Das ist einfach und es begreift jeder (sogar Amerikaner:-))
>Aber die vielfach verflochtenen Wechselwirkungen der Evolution sind eigentlich viel interessanter.
Warum ist bloß die"Evolution" beim Geld ausgeblieben?
Selbst der wackere Hayek stöhnt (siehe Posting) noch 1977 über das "Geldmononopol als Stütze der Regierungsmacht". 2700 Jahre gemünzte Geldgeschichte - und keinem ist es aufgefallen, dass dieses "Vorrecht als ein essentielles Attribut der Herrschaftsgewalt fraglos (!) akzeptiert (wurde) - umgeben von allem Geheimnisvollen, das die heilige Allmacht (!) des Herrschers in der Regel hervorrief." (Hayek)
Da war die Evolution mit einer Konstante"verflochten", nämlich dem Machtmittel Geld - das ist wirklich geheimnisvoll und interessant.
Ebenso Frohes Fest wünschend + Gruß!

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