- Goldfonds in 2003 etwas zurückgefallen - Indien vorne (im 5-Jahresvergleich) - kizkalesi, 21.12.2003, 11:14
Goldfonds in 2003 etwas zurückgefallen - Indien vorne (im 5-Jahresvergleich)
--><font size="5">"Indien im Tempel der Anleger"</font>
Das Jahr ist so gut wie abgeschlossen.
Zeit für Fondsanleger, Bilanz zu ziehen.
Investments in Technologie und Rohstoffe lohnten am meisten
Endlich können Anleger wieder durchatmen. Nach ziemlich genau drei Schreckensjahren ist die Börse seit März 2003 wieder auf dem Weg nach oben. Im günstigsten Fall hätten Investoren gemessen am Deutschen Aktienindex (Dax) heute fast 80 Prozent mehr in der Kasse als vor einem Dreivierteljahr. Auch der mit 50 Werten etwas breiter ausgelegte MDax verbesserte sich um etwas mehr als 70 Prozent.
Andererseits entlockt das manchem Fondsanleger nur ein müdes Lächeln. Sie verdienten nämlich in der Spitze bis zu 130 Prozent - und zwar mit dem H&A Lux DAC Internet-Fonds von Hauck & Aufhäuser. Und auf den folgenden Plätzen der Top-Fonds des Jahres 2003 finden sich ausnahmslos solche, die mindestens 70 Prozent Plus eingefahren haben. Die Performance von acht der Spitzenreiter lag sogar mit 82 Prozent und mehr über der des Dax.
Endlich wieder ein anhaltender Aufwärtstrend? Wer weiß. Bereits jetzt blicken viele Profiinvestoren fast ein wenig sorgenvoll auf das neue Jahr 2004. Was ihre Angst entzündet, ist das übliche prozyklische Verhalten privater Anleger. Kaum brach die Börse Anfang 2000 ein, verließen sie wie Ratten das sinkende Schiff; kam die Börse wieder in Trab, strömten sie in Scharen zurück.
Problematisch ist dieses Verhalten vor allem wegen des inzwischen erschreckend hohen Kursniveaus. Außerdem nimmt die Gefahr von Rückschlägen mit jedem Tag und Dax-Punkt zu. Das gilt natürlich auch für Aktienfonds.
Wie auch immer: Ob sich Anleger von dieser Perspektive abschrecken lassen, weiterhin ihr Geld zur Börse zu tragen, ist unbekannt. Sicher ist jedoch, dass kluge Investoren im fast abgelaufenen Jahr allen Widrigkeiten und sonstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Trotz satte Gewinne eingefahren haben. Das beweist zumindest die wöchentliche Fondsanalyse von WELT am SONNTAG. Gewinner des Jahres 2003: Technologiefonds. Mit ihnen haben Anleger Erträge bis zu 130 Prozent realisiert. Bei der Suche nach den lukrativsten Chancen waren dabei weniger die Manager der großen Gesellschaften erfolgreich, sondern die von kleinen Spezialanbietern wie Baden-Württembergische Kapitalanlagegesellschaft oder Lulus Alpha. Allerdings sei hier auf das in nicht seltenen Fällen nur einige Millionen Euro schwere Fondsvermögen hingewiesen.
Übrigens: Die Lieblinge und Jahresgewinner von 2002, Goldfonds, haben zwar ihre Spitzenposition verloren, brachten aber gemessen am Einsatz immer noch bis zu einem Viertel Gewinn. Und solange die Welt durch Terrorangst und Krisengefahr geschüttelt wird, sehen Experten keinen Grund, von weiteren Investments in das gelbe Metall abzuraten.
Apropos kleine Fondsgesellschaften und solche der Großbanken: Das Bild der erfolgreichsten Fonds ändert sich schlagartig beim Blick auf den Zeitraum der vergangenen fünf Jahre - was bei der Geldanlage sowieso aussagekräftigere Ergebnisse erbringt als kurze Laufzeiten. Außerdem sind Investmentfonds schon vom Grundsatz her ein Instrument der langfristigen Geldanlage und nicht das von Spekulanten. Unter den besten Fonds in diesem Zeitraum finden sich fast ausschließlich solche großer und erfahrener Anbieter wie Merrill Lynch, Griffin Capital, ADIG Investment und HSBC.
Mit einer Wertentwicklung von über 425 Prozent im Fünfjahreszeitraum bester Fonds in Deutschland ist der HSBC GIF Indian Equity. Die Nummer zwei, der Carlsson Asien Small Cap, kommt auf 320 Prozent. Mehr als die Hälfte der Topfonds dieser Kategorie investiert in Osteuropa oder Asien; die übrigen in Rohstoffe - ein Bereich, der vor allem in jüngster Zeit wieder fulminante Kursgewinne hinlegte.
Aufs Jahr gerechnet, verzinsten sich die Fonds innerhalb der vergangenen fünf Jahre mit Werten zwischen 24 und 39 Prozent jährlich. Was in der Konsequenz mit Sicherheit auch diejenigen zufrieden stellen müsste, die in der Börsendepression seit März 2000 nichts als Verluste eingefahren hatten.
Die auch für das kommende Jahr dominierenden Parameter: zunächst die US-Währung. Experten rechnen damit, dass der Greenback weiter unter Abwertungsdruck bleiben wird. Dies spräche beim Gros der Anleger für eine Konzentration auf in Euro anlegende Fonds. Wer dagegen an eine im Vergleich zu Europa festere US-Wirtschaft glaubt und mögliche (kurzfristige?) Währungsverluste verkraften kann, ist mit Sicherheit in entsprechenden Länderfonds gut aufgehoben.
Ob Asien auch in 2004 wieder zu den heißen Favoriten im Kampf um die Fondskrone zählen wird, ist ungewiss. In 2003 gehörte China noch zu den Wachstums-Storys des Jahres. Doch erste Überhitzungssignale lassen zumindest Profianleger vorsichtiger werden. Das gilt seit dem Yukos-Skandal auch für Russland. Das Vertrauen ist hin, seitdem Präsident Putin sich anschickt, nach Gutsherrenart in die ohnehin noch junge und fragile Wirtschaft des Landes einzugreifen.
Wichtiger Hoffnungsträger: die Rohstoffpreise. Besonders im Rampenlicht stehen Edelmetalle wie Kupfer, Gold und Platin. Nachdem das gelbe Metall beispielsweise Ende der 80er-Jahre ausgehend von rund 500 Dollar pro Unze auf Talfahrt ging und sich bis Ende der 90er halbierte, ahnte niemand, dass Gold in kurzer Zeit auf über 410 Dollar explodieren würde. Auch Platin ist mit um die 800 Dollar pro Unze so teuer wie seit 23 Jahren nicht mehr.
Doch auch die Preise anderer Rohstoffe geraten in Bewegung. Neben steigender Nachfrage in traditionellen Industrieländern verzeichnen die Produzenten vor allem aus China und den aufstrebenden Schwellenländer Südostasiens eine stabile Nachfrage. Deren Wachstumsraten liegen weit über denen der USA und Europa und heizen die Nachfrage an. China richtet im Jahr 2008 die Olympischen Spiele aus und investiert vorab in Industrie und Infrastruktur. Mit ihren 1,4 Milliarden Menschen sind die Asiaten bereits jetzt zu einem der größten Rohstoffverbraucher der Welt aufgestiegen.
2003 wird die Region dann Japan beispielsweise als weltweit zweitgrößten Konsumenten von Erdöl abgelöst haben.
Eines dürfte mit Blick auf die Fondsanlage der kommenden Jahre deutlich geworden sein: Wer sein Geld portioniert und in unterschiedlichen Märkten anlegt, hat die größte Chance auf eine passable Verzinsung. Alles auf eine Karte zu setzen ist in jedem Fall nicht der rechte Weg. Wer konnte schon ahnen, dass ausgerechnet der Indienfonds von HSBC zum Gipfelstürmer avancieren würde? Ebenso wenig gab es plausible Argumente, es nach dem Crash der Branche mit Internetwerten zu versuchen.
Ob für die kommenden zwölf Monate weiter Aktien- oder doch wieder lieber Rentenfonds überzugewichten sind, ist eine Frage des Geschmacks und der persönlichen Risikobereitschaft. Zumindest in der Fondsstatistik liegen beiden Fondsklassen dicht beieinander. Doch wenn denn erst die Wirtschaft wieder in Fahrt kommt, sind Dividendenpapiere bestimmt eine gute Wahl.
Von Exoten wie dem Internetfonds von Hauck & Aufhäuser genauso wie dem Indienfonds von HSBC als alleinige Investments ist schon mit Blick auf die hohe Volatilität abzuraten. Wer Chancen und Risiken abwägt und bereit ist, sich Zeit zu lassen, kommt vermutlich auf folgende Mischung: europäische Aktienfonds, Asienfonds und Rohstofffonds.
Wer"Bedarf" hat:
Fünf-Jahres-Sieger: HSBC GIF Indian Equity A
Augerechnet ein reinrassiger Indienfonds führt die Liste der Top-Fonds des Jahres 2003 im Betrachtungszeitraum der vergangenen fünf Jahre an. Zweite Erkenntnis: Fondsmanager Sanjiv Duggal muss eine Menge treuer Kunden haben. Wie sonst kann es einem extremen Exotenfonds gelingen, mehr als eine halbe Milliarde Dollar einzusammeln.
Und es sieht fast so aus, als ob Duggal und sein Fonds weiter auf Erfolgskurs bleiben. Die politische Situation in dieser nicht ganz unproblematischen Region dürfte sich seiner Ansicht nach weiter festigen; die Pläne von Politik und Wirtschaft deuten sichtbar in Richtung verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und Kapital. In der Folge rechnet Fondsmanager Duggal mit 15 bis 20 Prozent Gewinnwachstum bei den Unternehmen des Landes sowie mit 6,1 Prozent Wachstum beim Bruttosozialprodukt. Außerdem sind internationale Investoren an der indischen Börse noch immer unrepräsentiert. Das könnte für weiteren Auftrieb sorgen.
Steckbrief
Name: HSBC GIF Indian Equity A ISIN: LU0066902890 Erster Handelstag: 4.3.96 Fondsvolumen: 549 Mio. US-Dollar Mindestanlage: 5000 US-Dollar Sparplan: keine Angabe Ausgabeaufschlag: 5,54 Prozent Jährliche Gebühr: 1,5 Prozent
Ein-Jahres-Sieger: H & A Lux DAC Internet-Fonds
Zum Zeitpunkt der Auflegung des Fonds gehörten die Unternehmen der New Economy zu den Shooting-Stars der Börse. Heute dagegen will kaum noch jemand etwas von Aktien dieser Branche wissen.
Vielleicht ist dies auch der Grund dafür, warum Fondsmanager Alfred Maydorn nur eben 6,4 Millionen Euro verwaltet. Auf der anderen Seite: Eine Wertsteigerung von 130 Prozent ist nicht von Pappe. Woher also kommt der Gewinn? Mit mehr als der Hälfte des Geldes ist Maydorn in den USA investiert. Ein Viertel liegt in Aktien deutscher Unternehmen; der Rest verteilt sich zu etwa gleich großen Teilen auf Südkorea, Kanada und sonstige Länder.
Wer eine Alternative zum Fonds von Hauck & Aufhäuser sucht: Der NovaMax Neue Märkte der Baden Württembergischen Kapitalanlagegesellschaft sowie der Smaller Tec Champions von Lupus Alpha liegen mit 115 beziehungsweise 104 Prozent ebenfalls gut im Rennen.
Steckbrief
[b]Name: H & A Lux DAC Internet-Fonds ISIN: LU0108118216 Erster Handelstag: 24.3.00 Fondsvolumen: 6 Mio. Euro Mindestanlage: 1000 Euro Sparplan: ab 100 Euro monatlich Ausgabeaufschlag: 5 Prozent Jährliche Gebühr: 1,4 Prozent
<ul> ~ Quelle hier</ul>

gesamter Thread: