Re: Das unlösbare Staatsfinanzproblem

verfasst von dottore, 21.12.2003, 15:00

-->>>c) Papiergeld, das sich der Staat erst borgen kann, nachdem es sich die Privaten geborgt haben und zwar bei den Privaten.
>Wie kommen dann die Staatstitel in die ZB Bilanz?

Durch Kauf von Privaten am"open market", eben nicht durch den Kauf der ZB beim Staat direkt.

Das Problem, das dabei entsteht, hatten wir schon intensiv am Wickel: Das Geld muss immer früher an die ZB zurück als der Titel, gegen den es ausgegeben wurde, Laufzeit hat. Deshalb wird's zum Schluss todsicher kneifen.

Angenommen, alle Staatstitel haben noch zwei Tage Restlaufzeit, sind also übermorgen fällig. Dann muss alles Geld, das gegen sie aus der ZB gekommen ist, schon Morgen an die ZB zurück.

Und übermorgen steht der Staat mit nichts mehr da, womit er seine Fälligkeit bedienen könnte. Denn auch er muss mit GZ bedienen. Das Problem ist nicht zu lösen, da können die Fälligkeiten noch so elegant geschoben werden (was wir derzeit mit Genuss beobachten).

>>Oder Staatsmacht greift wieder zu Varianten a) oder b).
>Worauf du wetten kannst. Wenn c nicht mehr geht, dann ändert man die Regeln. Ist immer schön, wenn man sich die gesetze selber machen kann.

Ja, das ist schön. Und weil es so schön ist, werden wir es ganz bestimmt auch schnallen, wenn es gemacht wird. Darauf kannst Du noch mehr wetten. Auch darauf, dass die ZBs dies nicht mit sich lassen machen werden. Dann hilft nur noch die AH-Variante:"Die Reichsbank ist dem Führer und Reichskanzler direkt unterstellt" (1938).

Übrigens: Auch andere ZBs können die Titel eines Staates nicht diesem selbst abkaufen, sondern müssen ebenfalls über den Markt.

Also ganz entspannt das Macht- und Zwangsgebilde"Staat" in seinem Todeskampf betrachten. Dass er da noch heftig zuckt und um sich schlägt, erleben wir ja täglich. Abstand halten!

Gruß!

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