- Die administrierte Inflation, hier Frankreich (A) - was tun? - dottore, 22.12.2003, 13:40
- Re: Die administrierte Inflation, hier Frankreich (A) - was tun? NICHTS!! - ottoasta, 22.12.2003, 13:52
- Ach ja? - LeCoquinus, 22.12.2003, 16:06
- Entkommen durch Minderverbrauch?? - LeCoquinus, 22.12.2003, 16:47
- Re: Bitter, bitter - beim Müll war's ähnlich: je weniger, desto teurer. Gruß! (owT) - dottore, 22.12.2003, 19:05
- Insbesondere beim Wasser gibt es halt reichlich Fixkosten, wenn die weniger - LenzHannover, 22.12.2003, 21:11
- Re: Bitter, bitter - beim Müll war's ähnlich: je weniger, desto teurer. Gruß! (owT) - dottore, 22.12.2003, 19:05
- Re: Die administrierte Inflation, hier Frankreich (A) - was tun? NICHTS!! - ottoasta, 22.12.2003, 13:52
Die administrierte Inflation, hier Frankreich (A) - was tun?
-->Frankreichs Notenbank - Inflationsrate höher als erwartet
Paris, 22. Dez (Reuters) - Frankreichs Inflationsrate liegt nach Einschätzung der französischen Notenbank in diesem Jahr über dem Durchschnitt der Euro-Zone, weil auch die Tabaksteuererhöhungen auf die Preisentwicklung durchgeschlagen hätten.
In dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht hieß es, auch in den kommenden Monaten werde die Preisentwicklung durch steigende indirekte Steuern belastet. Die Verbraucherpreise waren im November im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent gestiegen. Der Durchschnitt der Länder der Euro-Zone liegt bei 2,2 Prozent.
Steuererhöhungen hätten den Preis von Tabakwaren im Januar um 10,8 und weitere 17,5 Prozent im Oktober ansteigen lassen, erklärte die Notenbank. Die zweite Preiserhöhung habe laut Berechnungen der statistischen Behörde Insee zu einer Inflationssteigerung von 0,6 Prozentpunkten geführt.
Möglicherweise werde die Inflationsrate durch die für Januar beschlossene dritte Erhöhung der Tabaksteuer noch weiter ansteigen. "Erhöhungen der indirekten Steuern werden die Inflation wahrscheinlich auch in den kommenden Monaten stark beeinflussen", erklärte die Bank von Frankreich.
srr/brs
REUTERS
221305 Dez 03
Tja, was nun?
Dass dies keine vom Markt getriebene Inflation ist (mal irgendwelche"Sockel" ausgenommen), wo alle plötzlich ganz wild nach Zigaretten sind, ist wohl klar.
Verbrauchsteuererhöhungen entkommt man durch spezifischen Nicht-Verbrauch - mit einer Ausnahme: Umsatz-, alias Mehrwertsteuer. Da kann man nur durch entsprechenden allgemeinen Minderverbrauch ausgleichen.
Nun sag ich mal so, ins Unreine:
1. Der"Aufschwung" wird nicht die - letztlich damit (und auch mit Hilfe von Direktsteuersenkungen) - beabsichtigte Erhöhung der Staatseinnahmen bringen.
2. Die staatlichen Verschuldungsspielräume (Maastricht hin oder her) werden immer kleiner.
3. Dann kommt die Große Nummer: Eine als"Vereinheitlichung" getarnte Erhöhung der Umsatz-, alias Mehrwertsteuer.
4. Diese wird auf erbitterten Widerstand der Bevölkerung stoßen ("wir haben doch eh schon kein Geld mehr, und jetzt macht ihr noch alles teurer"), riesiges Bohei in den Medien.
5. Diesem Widerstand schließen sich die großen"gesellschaftlichen" Gruppen an. Gewerkschaften, weil sie nicht über höhere Löhne ausgleichen können, Unternehmer, weil sie - zu Recht - Absatzeinbrüche befürchten, Rentner, Kirchen, VdK, usw. usw.
Dann beginnt der große Showdown zwischen"Staat" und"Gesellschaft".
Die üblichen Schurken (Kapitalisten, Reiche, Steuerflüchtlinge, Schwarzarbeiter usw.) geben dann nichts mehr her - so sehr der Staat versuchen wird, die"Gesellschaft" auf sie zu hetzen. Allgemein verbindliche"Feindbilder" sind nicht mehr zu pinseln.
Es kommt zu Fraternisierungen der Truppen der Staatsmacht mit den Bürgern (auch der bravste Polizist wird bei 20 % MWSt.-Satz nicht amused sein) - ja, aber dann, aber dann....?
Vor allem wann, bloß wann...?
Spannend also, die Zeit, in der wir leben.
Bloß nicht die gute Weinachtslaune verderben lassen."Es ist so wie es ist, es kann nicht anders sein" (Karajans Motto) - und allen ein
FROHES FEST!

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