- wie wärs mit einem jeweils persönlichen Jahresrück- u. ausblick? - Baldur der Ketzer, 25.12.2003, 22:07
- Die Lage - politico, 25.12.2003, 22:34
- Re: seid schlau, flieht den Bau - Baldur der Ketzer, 25.12.2003, 22:56
- Re: seid schlau, flieht den Bau.................ne ne ne - ocjm, 26.12.2003, 08:07
- hmm, mal ein Gruss von der Realität:... mkT - igelei, 26.12.2003, 12:14
- Re: wegen Arbeitslosigkeit erzwungene Selbständigkeit und Panikpreise - Baldur der Ketzer, 26.12.2003, 12:24
- was für Maschinen? - EM-financial, 27.12.2003, 13:51
- Re: wegen Arbeitslosigkeit erzwungene Selbständigkeit und Panikpreise - Baldur der Ketzer, 26.12.2003, 12:24
- hmm, mal ein Gruss von der Realität:... mkT - igelei, 26.12.2003, 12:14
- Voll ins Schwarze getroffen... - bernor, 26.12.2003, 15:18
- Re: seid schlau, flieht den Bau.................ne ne ne - ocjm, 26.12.2003, 08:07
- Re: seid schlau, flieht den Bau - Baldur der Ketzer, 25.12.2003, 22:56
- Re: wie wärs mit einem jeweils persönlichen Jahresrück- u. ausblick? - Cujo, 26.12.2003, 11:14
- Re: wie wärs mit einem jeweils persönlichen Jahresrück- u. ausblick? - Baldur der Ketzer, 26.12.2003, 12:18
- Re: persönlicher Jahresrück- u. ausblick - Christian, 27.12.2003, 01:05
- danke Baldur, gerne gebe ich auch einen persönlichen Rückblick: - EM-financial, 27.12.2003, 13:39
- Die Lage - politico, 25.12.2003, 22:34
danke Baldur, gerne gebe ich auch einen persönlichen Rückblick:
-->Da ich ja in Punkto Investments noch weitere Jahresrück- und Ausblicke formulieren muss, möchte ich den Jahresausblick auf meine persönlichen Erfahrungen beschränken.
Privat:
Sehr viel gelernt, einen geliebten Menschen verloren (Vater an Krebs) und dennoch versucht das positive zu sehen. Das Board hat mir in dieser Hinsicht sehr geholfen, dafür möchte ich mich in aller Form bedanken.
Weiter versuche ich mich von den materiellen Zwängen zu lösen, um noch unabhängiger vom Diktat des Konsumwahns zu werden.
Moralisch kann ich beim besten Willen nichts verwerfliches dabei finden nur noch das allernotwendigste zu kaufen. Zwar habe ich noch etwas zuviel Geld für Computertechnologie ausgegeben, aber auch dies bessert sich von Jahr zu Jahr.
Beruflich:
Anfang des Jahres eher hoffnungslos, doch ab März war eine leichte Besserung erkennbar. Diese setzte sich bis Jahresende fort konnte aber nicht die Erwartungen erfüllen. Die Erwartungshaltungen werden täglich weiter nach unten genommen und geradeso erreicht. In dieser Hinsicht geht es mir wie der Bundesregierung. Allerdings mit der Ausnahme, dass ich wenigstens noch rechtzeitig die Erwartungen senke.
Optimismus war sicher in jeder Form fehl am Platz und hätte in ein Desaster geführt (Überinvestitionen). Wie Prof. Malik immer wieder betont lautet die Überlebensstrategie nüchterner Realismus. Das mir der Realismus zuweilen als Pessimismus ausgelegt wird überzeugt mich noch mehr in der Meinung, dass wir erst am Anfang einer längeren Durststrecke stehen.
Aber man kämpft weiter, so lange es noch einen kleinen Silberstreif am Horizont gibt. Manchmal erinnert es mich an einen Hund, der hinter der vor ihm baumelnden Wurst herrennt und den Schlitten voller fetter Politiker ziehen muss. Irgendwann wird aber selbst der stärkste Hund des laufens müde.
Zukunftsperspektiven:
Sehe ich in Deutschland beim besten Willen einfach nicht mehr. Ausser dem Staatsdienst scheint es nichts mehr erstrebenswertes zu geben. Doch diese Option werde ich nicht in Erwägung ziehen. Leider muss ich deshalb zu dem Schluss kommen, dass Deutschland nicht mehr attraktiv genug ist. Weder für Freiberufler, Selbstständige oder Arbeiter.
Alternativen:
Dieser Schritt will gut überlegt sein. Zu viele Beispiele gibt es in denen Menschen das Glück woanders gesucht haben und trotz ihrer Bemühungen gescheitert sind. Dennoch sehe ich keinen anderen Ausweg mehr, als eien Verlagerung des Wohnsitzes vorzunehmen, um dem Wahnsinn der Finanzbeamten zu entfliehen. Was für"Vermögende" schon lange gilt, wird zunehmend auch für Bezieher eines niedrigen EInkommens zur unsausweichlichen Gewissheit. Ein Leben in Deutschland ist fast nicht mehr finanzierbar.
Wie Christian bereits schrieb gibt es Branchen in denen es weiter bergab gehen muss. Dies ist der natürliche Lauf und den hält weder Ochs noch Esel auf. Die Einkommensschwelle liegt für viele mittlerweile bei 800-1000 Euro netto im Monat. Alles was darüber hinaus anläuft sind Subventionen, die zumeist von den Eltern kommen. Beispiele kennt jeder zur Genüge und es ist kein Geheimnis mehr, dass wir schon lange von unserer Substanz leben. Wenn jetzt auch noch eine Substanzsteuer kommt dann wird diese den wirtschaftlcihen Niedergang nur noch weiter beschleunigen.
Lösung:
Aus dem ganzen Schlamassel sehe ich nur einen Ausweg und der heisst Arbitrage. Wer es sich nur irgendwie vorstellen kann wo anders zu leben, seinen persönlichen Steuersatz auf 0,0 % zu senken und statt 500 Euro mit 100 Euro Miete im Monat, bei entsprechendem Luxusverzicht, zufrieden ist, sollte über eine Auswanderung nachdenken. Wahrscheinlich werde ich diesen Schritt, zumindest Probeweise, bis Ende 2004 gehen. Geht der Versuch schief, so bin ich um einige Erfahrungen reicher und es ist allemal risikoärmer, als Unsummen in der BRDDR zu investieren und sich dem Staat und dem Zentralbankwesen zu unterwerfen.
Deshalb blicke ich auch nicht ganz so pessimistisch in die Zukunft wie zu Anfang dieses Jahres. Ziele habe ich genug und es stellt sich nur noch die Frage welche Ziele in welcher Reihenfolge in Angriff genommen werden können.
Investments:
Hier bin ich zum Glück auch einem eher persönlichem Zyklus unterworfen. 1997-1999 waren hervorragende Jahre. 2000 hat das erkämpfte erhalten, doch in 2001 habe ich einige schwerwiegende Fehler begangen, die man auf mangelnde Zieldefinition zurückführen kann. 2002 hat einen Boden gebildet und 2003 war bis Mitte des Jahres durchaus sehr positiv (+50 %) Aufgrund der sich verdunkelnden Wolken und aufkommenden Gefahren habe ich im zweiten Halbjahr konsequent Gewinne mitgenommen und nur noch Einzeltitelinvestitionen durchgeführt. Die größten Gewinne habe ich im asiatischen Telekommunikations-, Internet- und Ã-lsektor erzielt. Argentinische Immobilien waren das Sahnehäubchen oben drauf und die Kirsche bildeten einige Währungsspekulationen zu Gunsten des Yen und des Euros.
Doch ab hier setzt der Realismus ein und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass 2004 so positiv wird wie 2003. Oberste Devise für 2004 lautet daher das Kapital zu erhalten und nach neuen Chancen zu suchen. Der weltweite Energiesektor hat diese Chancen zum Jahresende hin deutlich gemacht. Doch auch hier (russische Ã-l- und Gaswerte) gehe ich mit äusserster Vorsicht ans Werk und glaube nicht an eine über das ganze Jahr hinweg positive Performance. Zu unsicher und undurchsichtig ist die Lage in Russland, als das man dieses Land als"Wunderland" bezeichnen kann.
Auch Osteuropa und Asien wird börsentechnisch eher Enttäuschungen bringen. Denn obwohl Unternehmensinvestitionen durchaus lohnenswert sein können, sind die Preise für Aktien über ein gesundes Maß hinaus und unter Einfluss hoher Hebel gestiegen. Die Ernüchterung wird heftig aber vermutlich kurz ausfallen.
Das Geld trocken halten und im richtigen Moment zuschlagen kann als Rat gegeben werden.
Bausektor:
In unserer Gegend eher stabil aber ich denke, dass bald noch etwas Druck kommen könnte. Einer der größten Arbeitgeber im Ort baut 30 % der Stellen ab und viele Eigentumshäuser (Reihenhäuser) können geradeso finanziert werden. Ein Zinsanstieg würde alles zu Nichte machen, doch den erwarte ich noch nicht.
Das Angebot wird bei Eigentumshäusern und Wohnungen weiter ausgeweitet. Vermietet wird nicht mehr viel. Keiner möchte das langfristige Risiko noch eingehen. Die Mieten sind relativ zu tief und ich habe sogar einige Leute beobachten können, die ihr Eigentum verkaufen, um in Mietobjekte zu ziehen, um damit noch mehr Geld für den Konsum übrig zu haben.
Aufgrund dieser Tendenzen bin ich noch etwas unschlüssig, was den zukünftigen Mietausblick betrifft. Für Schweizer Bürger und Steuerzahler ist unsere Gegend aber doch noch attraktiv, da man viel günstiger als in ihrem Heimatland mieten kann.
Wir vermieten eine Wohnung zu einem Quadratmeterpreis von 5,75 Euro. vergleichbare Objekte gibt es in der Regel ab 6,50-7,00 Euro/m². Hier wird sich 2004 etwas tun und es wird eine Mietanpassung vorgenommen werden müssen.
Ob dies schon der besagte Inflationsdruck ist vermag ich nicht zu sagen, vielleicht auch nur ein Einzelfall. Auf jeden Fall zwingen mich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dazu eine Anpassung vorzunehmen. Entweder diese wird akzeptiert oder die Vermietung als solches muss generell in Frage gestellt werden.
Es könnte also auch hier zu einer Angleichung kommen.
Das knallrote Jahr im Baugewerbe kann ich ebenso unterzeichnen. Ein guter Freund verkauft jetzt für die DVB Lebensversicherungen und wickelt seine Baupleite ab. Zur falschen Zeit am falschen Ort mit der falschen Strategie, wie wird es diesmal ausgehen???
Ein anderer Bekannter wohnt seit einigen Jahren in Frankreich und baut nur noch schwarz bzw. mit viel Eigeninitiative Häuser in Deutschland. Dadurch spart er sich seine Sozial- und Steuerkosten und kann trotz des schlechten Marktumfeldes gut von den Verkäufen leben.
In den Augen der Sozis ist er ja ein Verbrecher. In meinen Augen ist er ein Kämpfer.
Und deshalb werden wir alle nicht aufgeben dürfen und sollten zum Kampfe schreiten. Gegen die Ausbeutung der Staatsmacht und für das eigene Überleben.
"Überleben" lautet somit auch mein Motto für 2004.
Noch eine DAX Prognose:
Vermutlich über 2000 aber unter 3000 Punkten. Zu Spekulationszwecken und aufgrund der tiefen VOLA habe ich mir ein paar PUTS gekauft. Laufzeit 2005 und 2006. (Auch der Bär wird konservativer!)
--> EMerging Markets werden bis zum Jahresende outperformen, aber auch absolut kaum positive Erträge ermöglichen können. Vor allem in Russland erwarte ich bald eine Abschwächung des Rubel. Das muss nicht negativ für die russischen Unternehmen sein, aber Druck wird es allemal geben und viele sind ja immer noch in USD verschuldet...
Währungen:
Es wird volatil sein aber es wird vermutlich erst später im Jahr zu einer erneuten Dollarschwäche kommen. Sachwerte bleiben attraktiv. Im Gold lasse ich Vorsicht walten aber Silber, Palladium, Kaffee und Ã-l halte ich weiter für attraktiv.
In diesem Sinne Viel Erfolg!

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