- nochmal kurz was zu den Wahlen in Serbien-wurde die Diskussion schon angefangen? - EM-financial, 30.12.2003, 00:38
nochmal kurz was zu den Wahlen in Serbien-wurde die Diskussion schon angefangen?
-->es ist zwar reichlich spät und ich bin auch kein Experte der serbischen Politik, aber was wir dort heute gesehen haben ist meines Erachtens der Ausdruck der gescheiterten NATO und vor allem UNO Politik.
Man hat gedacht, dass ein paar Bomben, etwas Finanzhilfe und die Zerstückelung eines Reiches, zu Frieden und Wohlstand führen würde.
Man kann die Wahl international ächten und das nun anstehende Regierungsbündnis für gut heissen. An den Realitäten kommt dennoch keiner vorbei. Bei dieser Politik hatten die Serben vermutlich gar keine andere Wahl, als diese Schwachköpfe zu wählen. Das ganze erinnert mich dann doch in Grundzügen an die Weimarer Republick. Intern nachvollziebar, aber extern mit entsprechenden Risiken verbunden.
Serbien bzw. das gesamte ehemalige Jugoslawien befindet sich am Rande einer Katastrophe und niemand ausser vielleicht ein paar"Verrückten" wie Scholl Latour nehmen Kenntnis davon (wer ist hier eigentlich verrückt?).
Da ich in meinem Bekanntenkreis eher die kroatische Sichtweise gesehen habe, die durchaus nachvollziebar ist, fehlt mir ein genaues Verständnis der serbischen Situation bzw. ich bin bereits vorbelastet. Das Serbien aus eigener Kraft keinen wirtschaftlichen Aufschwung zustande bekommt, dass verwundert nach jahrelanger Ausbeutermethoden von Belgrad nicht wirklich.
Das zukünftige Problem ist dennoch eher darin zu suchen, dass keine wirklich allein überlebensfähigen Staaten geschaffen wurden, die sowohl ethnischen wie auch militärischen Schutz durch sich selbst genießen dürfen.
Es würde mich freuen, wenn ein paar Kenner des Landes Ihre Meinung kundtun würden.
Ich für meinen Teil freue mich auf jeden Fall, dass ich untauglich gemustert wurde und dadurch zumindest bislang die Flexibilität genieße, Deutschland jederzeit verlassen zu können. Eine sich anbahnende Katastrophe in Jugoslawien ist verbunden mit den sowieso schon zunehmenden Krisenherden keine wirkliche Hoffnung für"Friedenstruppen".
Oder übertreibe ich in der Einschätzung etwas?

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