- Pers. Rückblick 03 und Ausblick 04 / Wo investieren? Was tun? - Tobias, 30.12.2003, 15:37
- Re: Pers. Rückblick 03 und Ausblick 04 / Herzlichen Dank, Tobias.... - -- Elli --, 30.12.2003, 17:09
- Re: hallo Tobias....... - ottoasta, 30.12.2003, 17:55
- Re: Man, habt ihr Probleme! Hier die einzige Therapie, die wirklich hilft! - Bob, 30.12.2003, 19:49
- Re: @Tobias - das Kreuz mit dem Rücken - Toni, 30.12.2003, 19:26
- Re: Dorn-Therapie - Tobias, 30.12.2003, 20:56
- Re: Dorn-Therapie - Toni, 31.12.2003, 09:22
- Re: Dorn-Therapie - Tobias, 30.12.2003, 20:56
- Re: Wo bleibt die 11. Disziplin = Raketenforschung? - netrader, 30.12.2003, 21:29
- Super! Danke! (owT) - MI, 31.12.2003, 09:15
Pers. Rückblick 03 und Ausblick 04 / Wo investieren? Was tun?
-->Persönlicher Jahresrückblick 2003 und Ausblick 2004 / Wo investieren? Was tun?
„Blick aus der Bankperspektive“:
· Großes Gewusel überall wg. der MaK-Umsetzung und Basel 2 voraus
· -> daraus resultierend größere Kostenblöcke für die Vorgaben des Staats („Gemeinkosten“)
· -> Mitarbeiterkapazitäten werden daher im Bereich „Markt“ eingespart, was dort zu enormen (Über-)belastungen führt
· -> deutlich erhöhter Stress und Kurzfristmaßnahmen zum Ausbügeln von Minderbesetzungen im Tagesgeschäft
· stärkere Orientierung der privaten Banken in Richtung Risiko-Ertrags-Abwägung, tlw. sehr restriktive (übervorsichtige) Kreditvergabepraxis, tlw. aber auch umgekehrt („machen alles, nur Frage des Zinses“). M.E. zeichnet sich ein zunehmend fragmentierter Markt ab, wobei die Konkurrenz stark zunimmt („Ich greif Deine Nische an, weil Du meine Nische angreifst.“). Profite werden im Einzelkundenbereich erzielt (Zinsmarge letzte 2 Jahre deutlich höher, da günstigere Refi-Möglichkeiten, die aber nicht voll an die Kunden gegeben werden)-> dies ist allerdings eine sehr heikle Geschichte, da die Zinsen wieder steigen (und noch viieel weiter steigen könnten), Kunden jedoch zunehmend auch die Konkurrenz abchecken und die Kreditangebote wie auf einem Basar verglichen werden (können). Außerdem entstehen zunehmend sog. „Blanko-Anteile“, da die Kredit-Besicherungsbasis wackelig wird (Beispiele: Autosektor: fallende Gebrauchtwagenpreise bei ruinösem Konkurrenzkampf; Immos: Gewerbeimmos problematisch, s. HypoVereinsbank-Erfahrung; „sichere“ Einkommen werden zunehmend „unsicherer“)
· Kostensenkungs- und Produktivitätserhöhungsaktivitäten allerorten
...
Gesamtwirtschaftlicher Eindruck:
Letztes Lüftchen vor der sich abzeichnenden Großen Deflation weht gerade. Alternativ zum lediglich ein paar Jahre dauernden deflationären Kollaps sehe ich ein dekadenlanges Siechen der alten Tante Demokratur. Ein Kaugummi lässt sich prinzipiell eben auch 10 Meter lang ziehen.
Konkrete und ernsthafte Auswanderungsgedanken sehe ich in meinem persönlichen Umfeld nur selten, die Brisanz der Situation wird m.E. in weiten Teilen der Bevölkerung verdrängt. Frustration kann ich deutlich erkennen. All zu oft wird jedoch der Auslöser und das eigentliche Problem"Staat" nicht erkannt.
Chancen gibt es überall, aber Nischen zu finden, von denen man wirklich leben kann, ist zu einer großen Kunst geworden. Risiken insbesondere des staatlichen Ab- und Eingriffs in D überwiegen, so dass sich Unternehmertum kaum „rechnet“ bzw. in hohem Maße unkalkulierbar ist.
Forum:
Die Diskussionen im Forum waren wieder exzellent, haben den Horizont an zahlreichen Fronten erweitert. Die Forumsgemeinschaft hat sich deutlich weiterentwickelt und -gebildet, so dass wir alle mit Mut, Gelassenheit und Kraft in das neue Jahr eintauchen können.
Persönliche Entwicklung:
· Deutliche Erkenntniserweiterung in vielerlei Hinsicht
· Entwürfe eines persönlichen Lebensplans inklusive „Wirtschaftsstrategie“
· Vollständige Akzeptanz der Debitistischen Theorie und der Machttheorie als"as it is"
· Kirchenaustritt Ende 2002, gutes Gefühl trotz eines Opas als Pfarrer und christlicher Erziehung
· Gesundheit: Schwerer Bandscheibenvorfall, monatelange Quälerei, Hilfe nicht in der Schulmedizin, sondern mittels Behandlung durch „Energie“ (Tachyon) und Hypnose (in Wien). Seit einigen Monaten nun wieder „relativ“ fit, Joggen wieder begonnen. Die Wohn- und Arbeitsplatzmessung bzgl. Erdstrahlen, Gitter und Verwerfung und die anschließende Ent-Störung mittels sog. tachyonisierter Silizium-Scheiben hatten zumindest keinen negativen Effekt auf meine Lady und mich.
· Beziehungstechnisch: Wunderbar, mit einer fröhlichen Seele an meiner Seite.
· Am 2. Standbein wird nebenberuflich weitergearbeitet, wobei finanzielle Belastungen durch außergerichtlichen Vergleich sowie ein verlustig gegangenes „Freundschaftsdarlehen“ Negativpunkte in 2003 darstellten. Grundsätzlicher Ansatz: Erweiterung des Spektrums an persönlichen Fähigkeiten für die „am Markt“ bezahlt wird (z.B. Arbeitsmarkt, Warenmarkt, Finanzmarkt, Wissensmarkt).
· Ich ziehe in Erwägung, das „Spielfeld“ (staatsmäßige Betrachtung) mittelfristig zu wechseln, wobei die Schweiz mein Favorit ist.
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Nun zur Investitionsstrategie für 2004 ( oder auch für immer:-)? ):
Ausgangspunkt der Überlegungen: Cash versus Gold? Erweiterung der Diskussion: Wo investieren?
Ziel dieses Denkanstoßes: Positive"Rendite" und Einnahmen über den Markt erzielen - auch morgen!
Definition"Investition": Zweckgerichteter Einsatz von Zeit, Energie und Geld.
Mir ist aufgefallen, dass die Diskussion"Cash versus Gold" m.E. im wesentlichen eine Diskussion darum ist, was man mit Forderungen ggb. Kreditinstituten ("Guthaben") oder Aktien-/Fondsvermögen (so denn noch Reste vorhanden sind) oder riskanten deutschen Staatsanleihen oder Staatsanleihen aus anderen Bananenrepubliken oder gar wackligen Forderungen ggb. Lebensversicherungsunternehmen tun kann. Dies betrifft also einen kleinen glücklichen Teil von uns, die über eigene persönliche Leistung oder anderweitig daran gekommen sind und sicher durch die kommende „Krise“ schaukeln möchten. Doch auch dieser Teil von uns kann sich zunehmend und definitiv nicht sicher sein, in Zukunft nichts mehr persönlich leisten zu müssen, sondern nur noch"zu wahren" und"von anderen Leistung zu bekommen". Insofern darf sich jeder angesprochen fühlen.
Um es deutlich zu sagen:-): Grundsätzlich gehe ich selbstverständlich davon aus, dass die allermeisten hier fleißig sind und kräftig daran werkeln, vorwärts zu kommen, also ihre Lebenssituation (weiter) zu verbessern.
Zum Diskussionsstand:
Der positive Aspekt, der mir auffällt, ist, dass sich die Diskussion sehr konkret und praxisorientiert darstellt (warum Bares?, wo unterbringen?, wann wie wohin switchen,? wo ggf. eine Unze Gold kaufen?, etc.). M.E. wird jedoch in der Diskussion ein erheblicher Teil von Alternativen hinsichtlich Investitions-, Lebens- und Krisenbewältigungsstrategien ausgeblendet, wobei es auch hier Ansätze gibt. Dies liegt vermutlich daran, dass sich die Älteren und Erfahreneren hier im Forum mehr mit Gedanken wie"Was tun mit den Eigentumswohnungen","Wohin mit der viertel Mio.?", etc., die mittleren von uns sich vermutlich eher Gedanken darum machen"Was tun mitten in der Vermögensaufbauphase?","Was mache ich mit der Familie?", etc., während die Jungen unter uns tendenziell stärker damit beschäftigt sind, am Monatsende die schwarze Null zu sehen bzw. sich die Voraussetzungen dafür zu schaffen, etwas Kleines aufzubauen. Beispiele dafür gibt’s unter uns hier im Forum zuhauf. Klar ist für mich auch, dass insgesamt der Druck höher wird und zwar über alle Lebens-, Bildungs-, Leistungsstufen hinweg.
Worauf ich hinaus möchte: Unsere Lebenssituationen sind alle unterschiedlich, daher halte ich es für sinnvoll, auch das"Investieren" von Zeit, Energie und Geld unterschiedlich zu fokussieren:
Abhängig von Neigungen und der Lebenssituation:
Gesundheit (z.B. fit, beeinträchtigt, großes Problem)
Finanzen (z.B. Schulden, Guthaben,"Null"; kein/kleines/großes Vermögen)
Beziehungen (z.B. Familie, Single, Zweierbeziehung)
Arbeit (z.B. Unternehmer, Angestellter, arbeitslos)
Persönlichkeit (z.B."Wissenschaftlertyp","Macher", flexibel/bodenständig)
Alter (z.B. Schule, Berufsanfänger, Rentner)
Wo liegt der „wirtschaftliche“ Fokus? Guthaben- / Vermögenssicherung oder Schuldenabbau / Vermögensaufbau?
Nun zu meinem Punkt, sich nicht ausschließlich um Cash vs. Gold zu mühen, sondern etwas weiter rum um den Teller zu schauen - abgesehen von Freizeitunternehmungen habe ich die folgenden Bereiche gefunden und getrennt, auf die Zeit, Energie und Geld verwendet werden kann:
1. Arbeit / Eigenes Unternehmen (watt machen!)
Einnahmen erzielen - Leistungen vermarkten
2. Persönliche Gesundheit / Fitness (auf sich aufpassen!)
Bewegung - Ernährung - Entspannung - Seelenfrieden
3. Fähigkeiten / Fertigkeiten (watt können!)
Praktisches Lernen - Erfahrungen - Handwerk - Handel
4. Kontakte / Beziehungen (wen kennen!)
Freundschaften - Partner - Familie - Ansprech-/Geschäftspartner
5. Wissen / Kenntnisse (watt wissen!)
Bücher - EW-Forum - Seminare - Kurse - Erfahrungsberichte - Weiterbildung - Internet
6. Real cash / No Credit (watt bezahlen können!)
Bares daheim, versteckt oder im Schließfach -"Schuldenfreiheit"
7. Gold / Schmuck / Kunstobjekte (watt sicherstellen!)
Sachwerte
8. Auto / Mobilität (flexibel und mobil bleiben!)
Flexibilität - (alt. Auswanderungs-/Fluchtmöglichkeiten, -anstrengungen)
9. Eigene Immobilie / Wohnsitz (eigene geographische/kulturelle Basis!)
Sachwert versus Auswanderungs-/Fluchtmöglichkeiten
10. Zeit- / Energie- / Finanz- und Selbstmanagement (das alles im Griff haben!)
Review - Lebensplan - ToDo's - Handlungsplan - Organisation
Punkte 1-5 sind weder Sach- noch Cash-Investitionen, sondern Investitionen in Wissen, Kenntnisse, Fähigkeiten, Kontakte, eigene Performance / Leistungsfähigkeit; Punkte 6-9 sind konkrete Sach-/Cashinvestitionen, Punkt 10 dreht sich darum, alle Investitionen und das"Drumherum" mit angemessenem Aufwand hand zu haben.
Hope that helps.
Für alle, die bereits einen Batzen Kohlen erwirtschaftet bzw. zur persönlichen Verfügung haben: Weiterhin Defensivstrategie - Bargeld statt Forderungen, kein Kredit, aber lebenswichtige Investitionen nicht vergessen (s.o.) - 3 Tage Wellnesshotel, ein abgefahrenes Seminar, ein Paar Joggingschuhe oder auch ein Strauß Blumen kann mehr „persönlichen Gewinn" abwerfen als eine tolle Aktie, ein Schein GZ oder eine Unze Metall. Und den Humor nicht vergessen:-)!
Zuletzt noch drei persönliche Merksätze für die Zukunft:
1. Vermögen kommt von Vermögen.
2. Verdienen kommt von Dienen.
3. Liquidität ist Gold wert:-).
Allen von hier aus alles Gute für 2004!
Tobias

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