- Fußball-Bundesliga BYE BYE! Gier ist tödlich. - Taktiker, 03.01.2004, 23:44
- Re: Fußball-Bundesliga BYE BYE! Gier ist tödlich. - Euklid, 04.01.2004, 10:52
- Re: Fußball-Bundesliga BYE BYE! Gier ist tödlich. - Karl52, 04.01.2004, 15:48
- Bundesliga Gier - Nachtrag - Taktiker, 04.01.2004, 23:03
- Re: Fußball-Bundesliga BYE BYE! Gier ist tödlich. - Euklid, 04.01.2004, 10:52
Fußball-Bundesliga BYE BYE! Gier ist tödlich.
-->Hier der Vorlauf vom 15.Dezember:
Liga droht Netzer-Agentur mit Eigenvermarktung
Im Kampf gegen sinkende Einnahmen aus den Fernsehrechten für die Fußball-Bundesliga hat die DFL das Angebot des Vermarkters Infront abgelehnt. Der Verband der 36 Proficlubs drohte damit, die TV-Rechte künftig selbst zu verkaufen.
DDP
DFL-Chef Werner Hackmann:"Verhandlungen in eigener Verantwortung"
Frankfurt am Main - Auf einer außerordentlichen Vollversammlung erteilten die Vereine der von Infront angekündigten Reduzierung der Fernsehgelder von vertraglich vereinbarten 295 Millionen auf 272,5 Millionen Euro für die Saison 2004/05 am Montag eine einstimmige Absage. Auch das Infront-Angebot einer Kürzung auf 277 Millionen Euro für die Spielzeit 2005/06 wurde abgelehnt. Für die laufende Saison zahlt Infront 290 Millionen Euro. Für 2005/06 sollten es laut Vertrag 300 Millionen Euro sein.
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"Der Fußball boomt nicht nur in den Stadien, sondern auch bei allen Sendern. Und an diesem Boom wollen wir teilhaben. Alle 36 Clubs wollen mehr Geld verdienen. Wir haben auch mit Blick auf die WM 2006 ein gutes Produkt anzubieten", so Hackmann.
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Und jetzt der Katzenjammer, der sich in seiner Resonanz noch steigern dürfte:
01. Januar 2004: Die Fußball-Bundesliga steht bei der Fernseh-Vermarktung zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren vor einschneidenden Änderungen. Der bisherige Partner Infront als Nachfolger der insolventen KirchMedia hat erwartungsgemäß zum Jahresende seine Option zur Verlängerung des Vertrages nicht wahrgenommen.
Damit besitzen die 36 Proficlubs lediglich einen gültigen TV-Vertrag für die Spielzeiten 2004/05 und 2005/06. Nur die Vereinbarung mit der ARD-Sportschau ist vom Ausstieg der Netzer-Agentur nicht betroffen.
Vereine fordern schnell Planungssicherheit
„Der bestehende Kontrakt mit Infront endet mit Ablauf der aktuellen Saison im Sommer. Es ist jetzt Aufgabe der DFL, unverzüglich Verhandlungen mit den Nachfragern aufzunehmen“, erklärte am Neujahrstag Werner Hackmann als Präsident des Ligaverbandes. Die DFL-Führung will direkt mit TV-Sendern wie ZDF, DSF und dem Pay TV-Sender Premiere verhandeln, steht dabei aber unter großem Zeitdruck. Die Vereine fordern für die Zukunft sehr schnell Planungssicherheit. Hackmann äußerte sich optimistisch hinsichtlich möglicher neuer TV-Verträge: „Ich bin zuversichtlich, weil wir ein sehr gutes Produkt anzubieten haben.“
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Eigener Kommentar:
Da wird man sich aber kräftig wundern! Netzers Infront zahlte ja noch in den alten, schon gigantischen Kirch-Dimensionen. Ich prophezeie einen tiefen Fall: Womöglich schlägt die DFL gerade mal die Hälfte dessen heraus, was sie mit Netzer hätte verdienen können. In Folge dessen wird es sich auch der Erfinder der Solidargemeinschaft Fußball-Bundesliga, Uli Hoeness, noch mal gründlich überlegen, ob er nicht auf Eigenvermarktung umschwenken sollte. Schließlich will sein FC Bayern ja auf europäischer Ebene weiterhin groß mitgurken (so wie in den letzten beiden Spielzeiten *hüstel*).
Danach dürfen wir dann an die 6-8 Vereine aus der 1.Bundesliga sofort beerdigen (nur Daumenpeilung ohne genaue Schätzung meiner Bilanzierungs-Hausexperten) und die 2.Bundesliga wird ausschließlich aus Werksteams neugebildet werden. Ganz offenbar schafft ja nicht mal ein Team wie der BVB einen sauberen Etat - und das unter diesen geradezu noch krösalen Bedingungen! Die Bayern folgen dann ein paar Monate später nach. Spätestens im Sommer 2004 haben wir ein Riesentheater diesbezüglich. Erste Eklats folgen noch bis zur nächsten Winterpause, denn viele Erstliga-Vereine sind bereits jetzt finanziell am Arsch - wobei ich nur beim"eigenen" Verein Hertha BSC reinschauen muß.
Mal ganz zu schweigen davon, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit nur PayTV-Sender als Käufer in Frage kommen, womit die Erreichbarkeit mau und damit die"Wertschöpfungskette" (Merchandising,"Konsumentenerschließung") am Zerdröseln ist. Doch keine Angst: Sommerthema 2004 wird Oberkanzleiwalter Schröder sein, der die Rettung der Bundesliga zur nationalen Aufgabe erklärt und darob eine Mehrwertsteuererhöhung einbringen wird. Schließlich steht das"Projekt 2006" an, welches uns"was wert sein" sollte. Die Finanzierung über Fernsehgebühren (ZDF/ARD-Lösung) läßt sich beim besten Willen nicht bewerkstelligen.

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