- Der Boom im Reich der Mitte stößt an Grenzen - nur noch Wachstum von 5,7 %.... - kizkalesi, 04.01.2004, 11:15
- Re: Immer noch gute China-Investments vorhanden. Bitte unten klicken. (owT) - Ecki1, 04.01.2004, 13:40
Der Boom im Reich der Mitte stößt an Grenzen - nur noch Wachstum von 5,7 %....
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Zwischen Über-Investment und Not leidenden Krediten
Rezession à la China: Wachtum von nur 5,7 Prozent
Frankfurt - CÃxuánfú heißt das neueste Symbol für Chinas Aufschwung. So nennen die Chinesen den Transrapid, der hier zu Lande kein Standbein auf den Boden bekommt. Das Reich der Mitte dagegen gibt Gas. Banken und Fondsgesellschaften bedienen das wachsende Interesse am Wirtschaftswunderland mit immer neuen Anlagemöglichkeiten. Erst vor vier Wochen legte Fred Alger Management den China-US Growth Fund SICAV auf."Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, in eine boomende Wirtschaft zu investieren", macht Algers Chefökonom Zachary Karabell den Anlegern eine Investition schmackhaft.
Doch einigen Beobachtern wird bei dem Tempo auch unheimlich, und sie warnen vor allzu großer Euphorie."China hat große langfristige Wachstumsaussichten, aber es ist nicht immun gegen die Konjunkturzyklen", sagt Ewen Cameron Watt, Chef-Anlagestratege von Merrill Lynch Investment Managers."Das Finanzsystem ist derzeit die größte Schwäche", stellt er fest.
Die staatlichen Banken sitzen auf einem riesigen Portfolio an Not leidenden Krediten. Nach offiziellen Zahlen 21 Prozent des Kreditvolumens, Watt schätzt jedoch, dass es in Wahrheit mehr als 40 sind. Dies ist zum einen eine Folge der planwirtschaftlichen Elemente in Chinas Wirtschaft. Zum anderen wurden in den letzten beiden Jahren auf Grund des Immobilienbooms enorme Mittel nachgefragt. Das Kreditvolumen wuchs jährlich um 20 bis 25 Prozent.
Die Regierung hat daher erste Reformschritte angekündigt. So soll die Kapitalbasis der Banken gestärkt werden, und ausländischen Instituten soll erlaubt werden, maximal 20 Prozent an einer chinesischen Bank zu erwerben. Anlagestratege Watt glaubt zudem, dass zukünftig weniger Kredite vergeben werden."Das Kreditwachstum geht schon deutlich zurück", stellt er fest.
Andere Beobachter glauben jedoch noch nicht an eine restriktivere Kreditvergabepolitik."Wir erwarten eine neuerliche Explosion beim Kreditwachstum im ersten Halbjahr 2004", prophezeit Dong Tao von Crédit Suisse First Boston.
Erst wenn die Folgen eines Über-Investments deutlich werden und es vielleicht zu ein oder zwei großen Pleiten gekommen ist, dürfte sich das nach Taos Ansicht ändern."Unter diesem Szenario würden Investments hart getroffen", so Tao. Viele Anleger dürften daher in den kommenden Wochen genau beobachten, ob die Kreditvergabe wieder anzieht oder auf dem niedrigeren Niveau des letzten Quartals verharrt.
Auch wenn die meisten Experten weniger pessimistisch sind als Dong Tao, so erwarten doch alle ein nachlassendes Wachstum."Chinas Bruttoinlandsprodukt wird 2004"nur" noch um 7,6 Prozent zulegen", meint Nicolas Schlotthauer von der Deka Bank. Nach 8,5 Prozent im vergangenen Jahr und acht Prozent im Jahr 2002 wäre das immerhin ein leichter Rückgang.
Zudem dürften sich die Schwerpunkte der Entwicklung verlagern. Zuletzt wuchs Chinas Wirtschaft vor allem durch den Boom im Immobilien- und Autosektor."Der Fokus der Entwicklung verlagert sich nun von den Städten auf das Land", glaubt Ewan Cameron Watt. Die Landwirtschaft hat von dem Boom der letzten 15 Jahre kaum etwas mitbekommen. Die Reisproduktion ist heute immer noch auf dem gleichen Niveau wie 1986. Da Bauern nun die Erlaubnis bekommen haben, Land für 30 Jahre zu pachten, ergibt sich ein größerer Antrieb für Investitionen. Zudem ist es das erklärte Ziel der chinesischen Regierung, der Landbevölkerung zum Anschluss an die wirtschaftliche Entwicklung der Küstenregion zu verhelfen.
"Die Industrieproduktion dürfte sich dagegen abschwächen", glaubt Merrill-Lynch-Stratege Watt. Da ein größerer Teil des Wachstums aus den Landregionen kommen dürfte, könnte sich die Konjunktur in den bisherigen Boomregionen folglich noch stärker abkühlen, als es die Gesamtwachstumsrate von 7,6 Prozent vermuten lässt. Allerdings relativiert Watt seine Mahnung zur Vorsicht:"Rezession in China, das bedeutet Wachstumsraten von fünf bis sechs Prozent." An der mittelfristigen Fortsetzung der Erfolgsgeschichte hat daher auch er wenig Zweifel. Fhs
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