- US-Manager sind skeptisch und verkauften in 2003 in grossen Mengen - kizkalesi, 06.01.2004, 08:07
US-Manager sind skeptisch und verkauften in 2003 in grossen Mengen
--><font size="5">Amerikanische Manager lassen eigene Aktien links liegen </font>
Volumen der Insider-Verkäufe steigt 2003 stark an -
Gleichzeitig sinkt der Wert der Käufe auf den niedrigsten Stand seit acht Jahren
New York - Vorstandsmitglieder und Aufsichtsräte von US-Unternehmen haben im letzten Jahr so wenige Aktien der Unternehmen, für die sie arbeiten, erworben wie seit acht Jahren nicht mehr. So ging der Wert ihrer Aktienkäufe um 29 Prozent auf 1,87 Mrd. Dollar zurück. Gleichzeitig nahm das Volumen der Aktienverkäufe um 34 Prozent auf 42,6 Mrd. Dollar zu, berichtet der Washington Service, der Pflichtmitteilungen an die Börsenaufsicht verfolgt.
Die Insider dürften zu dem Schluss gekommen sein, dass die Aktienkurse, die nach drei Jahren der Talfahrt im Jahr 2003 kräftig gestiegen sind, nur noch wenig Spielraum nach oben haben, erläutert Joseph Quinlan, leitender Marktstratege bei Banc of America Capital Management. Der Standard& Poor's-500 hat im letzten Jahr 26 Prozent zugelegt, während die Unternehmensgewinne um etwa 17 Prozent gestiegen sind."Sie verkaufen jetzt, weil sie die Aktien für deutlich überbewertet halten", erklärt David Coleman, Herausgeber des Vickers-Report. Der S&P-500 weist derzeit ein Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 28 auf. Das ist zwar weniger als die Hälfte des bisherigen Spitzenwerts von 63 im März 2002, aber immer noch mehr als das durchschnittliche KGV von 20 in der ersten Hälfte der 90er Jahre, bevor der Boom bei Internet- und Computeraktien einsetzte. Zudem erwarten die Analysten im nächsten Jahr bei den US-Unternehmen im Schnitt nur noch ein Gewinnwachstum von 13 Prozent.
Insgesamt war der Wert der Aktienverkäufe in den vergangenen acht Monaten mindestens 20mal so hoch wie der Wert der Käufe. Dies gab es zuvor schon in 16 anderen vergleichbaren Zeiträumen - in elf Fällen davon fielen die Kurse in den folgenden sechs Monaten, so Lon Gerber, Leiter Insider-Analyse bei Thomson Financial.
Größter Einzelverkäufer war 2003 Microsoft-Aufsichtsratschef Bill Gates, der 64 Mio. Aktien für 1,67 Mrd. Dollar abgestoßen hat. Gates verkaufe im Rahmen eines Programms von Zeit zu Zeit Microsoft-Aktien, um seine Investments zu diversifizieren und Geld zu spenden, erklärt sein Sprecher Kent Hollenbeck. Steve Ballmer, Vorstandschef beim weltgrößten Softwarehersteller, veräußerte 59,6 Mio. Aktien für 1,44 Mrd. Dollar. Michael Dell hat nach Informationen des Washington Service 53,1 Mio. Aktien für 1,65 Mrd. Dollar verkauft. Ted Turner, der ehemalige Vize-Chairman von Time Warner, stieß 77,2 Mio. Aktien für 977,8 Mio. Dollar ab. Auch er begründet diesen Schritt mit der Diversifizierung seines Vermögens.
Als größter Insiderkäufer präsentierte sich dagegen der mexikanische Milliardär Carlos Slim. Der Aufsichtsratschef von Telefonos de Mexico kaufte fünf Mio. Aktien der zweitgrößten lokalen US-Telefongesellschaft SBC für 111,3 Mio. Dollar. Der Aktienkurs von SBC, der seit einem Höchststand von fast 60 Dollar im Jahr 1999 mehr als die Hälfte gefallen ist, hat seit dem Kauf von Slim 17 Prozent zugelegt. Im September hatte Slim erklärt, dass Telekom-Titel eine ideale Investmentmöglichkeit darstellten, weil zahlreiche Anleger einen Bogen um die Branche gemacht und die Kurse in den Keller getrieben hatten. Bloomberg

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