- Was ist denn nun los? Prodi sagt Treffen mit jüdischen Verbänden ab - JoBar, 06.01.2004, 22:18
- Re: Was ist denn nun los? Prodi sagt Treffen mit jüdischen Verbänden ab - zani, 06.01.2004, 22:34
Was ist denn nun los? Prodi sagt Treffen mit jüdischen Verbänden ab
-->Probt die EU den aufrechten Gang??
<h2>Prodi sagt Treffen mit jüdischen Verbänden ab</h2>
06. Jan 18:29
Ein gemeinsames Seminar jüdischer Organisationen und der EU-Kommission wurde von Kommissionschef Prodi abgesagt. Er ist über die Antisemitismus-Vorwürfe der Verbände verärgert.
Die EU-Kommission hat die Pläne für ein gemeinsames Seminar mit jüdischen Verbänden über Antisemitismus in Europa gestoppt. Kommissionspräsident Romano Prodi verfügte dies, nachdem die Verbände gegen die gemeinsame Tagung protestiert hatten, und nachdem es Proteste über den Umgang der EU-Kommission mit einer Antisemitismus-Studie gegeben hatte.
Die Haltung der jüdischen Vertreter zwinge ihn, die Vorbereitungen zu der Konferenz einzustellen, heißt es in einem Brief, den Prodi an die Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses und des Europäischen Jüdischen Kongresses, Edgar Bronfman und Jacob Benatoff, geschrieben hatte.
Aktive und passive Schuld
Beide hatten in einem Gastbeitrag in der Zeitung «Financial Times» der EU-Kommission vorgeworfen, den Antisemitismus in Europa durch Untätigkeit, sowie «durch direkte Schritte gegen Juden» zu fördern. Die EU-Kommission mache sich sowohl aktiv als auch passiv schuldig. Sie bezogen sich auf eine Umfrage, nach der 59 Prozent der befragten Europäer Israel als größte Gefahr für den Weltfrieden betrachten. Außerdem rügten sie den Umgang der EU mit einer Studie zum Antisemitismus, die nie offiziell veröffentlicht worden war.
Die im Auftrag der EU-Beobachtungsstelle für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) vom Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung erstellte Studie hatte beobachtet, dass vor allem muslimische Einwanderer für den Anstieg des Antisemitismus in Europa verantwortlich seien. Die EUMC hatte die Studie nicht veröffentlich, da sie sie nicht für repräsentativ hielt.
Prodi zeigt sich schockiert
Der Vorwurf, die EU-Kommission verheimliche die EUMC-Studie, sei falsch, so Prodi in seinem Brief, aus dem in Brüssel zitiert wurde. Er sei über die Vorwürfe «überrascht und schockiert». Auch sei die Veröffentlichung der Umfrage über Israel nicht «politisch motiviert» gewesen, wie dies Bronfman und Benatoff behaupteten. Auch der Sprecher Prodis wie die Behauptungen als «völlig ungerechtfertigt» zurück.
Prodi schrieb, er hoffe, dass von den jüdischen Organisationen schnell Bedingungen geschaffen würden, die es erlaubten, den Dialog rasch wieder aufzunehmen. (nz)
J

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