- Beachtlich: Mit"Staatshilfe" jagen die Ã-sterreicher ihre Aktien auf ATH's - kizkalesi, 10.01.2004, 09:46
- Grasser: Den Auftrag hat er von der EU;-) - sensortimecom, 10.01.2004, 10:12
Beachtlich: Mit"Staatshilfe" jagen die Ã-sterreicher ihre Aktien auf ATH's
--><font="5">Ã-sterreich erklimmt neue Höhen </font>
Börsenbarometer erreicht Rekordstand -
Experten setzen weiter auf Werte aus der zweiten Reihe
von Nando Sommerfeldt
Berlin - Beim Blick auf unseren Nachbarn Ã-sterreich fällt auf, dass sich dort in letzter Zeit einiges geändert hat. Die Zeiten, in denen der große Bruder Deutschland als Konjunkturlokomotive diente, sind vorbei. Und auch von der hiesigen Börsenentwicklung hat sich der Wiener Aktienmarkt inzwischen abgekoppelt.
Beim Blick auf den Leitindex ATX traut man seinen Augen kaum. Der hat am Donnerstag ein neues Allzeithoch bei 1633 Punkten aufgestellt. Das ist in ganz Europa einmalig."Ã-sterreich profitiert stärker als alle anderen westeuropäischen Staaten vom Marktpotenzial der EU-Beitrittsländer", sagt Günther Artner, Aktienstratege der österreichischen Ersten Bank. Bei 80 Prozent aller im ATX gelisteten Unternehmen liege die Wachstumsfantasie in Osteuropa. Beispiel Telekom Austria: Der Konzern ist im Vergleich zur Deutschen Telekom nur eine kleine Nummer. Da beide Konzerne jedoch fast gleich stark in Osteuropa agieren, macht sich das dortige Wachstum vor allem in der Bilanz von Telekom Austria bemerkbar. Denn während der deutsche Konkurrent nur einen Bruchteil seiner Gewinne in dieser Region erwirtschaftet, sind es für die Ã-sterreicher fast 20 Prozent des Jahresumsatzes."Viele internationale Investoren nutzen deshalb die österreichische Börse, um besser vom Aufschwung in Osteuropa profitieren", sagt Christian Bader, Analyst der Deutschen Bank in Wien.
Die zweite Säule der Börsenhausse ist hausgemacht."Der Ã-sterreicher investiert in alles, was irgendwie staatlich gefördert wird", erklärt Artner. Das wusste auch Finanzminister Karl-Heinz Grasser und beschloss, die private Altersvorsorge staatlich zu fördern. Den Zuschuss bekommt der Verbraucher aber nur, wenn er mindestens 40 Prozent seines Anlagebetrages in österreichische Aktien investiert. Folge: Bis Ende 2003 hatten bereits 300.000 Kunden dieses Angebot genutzt."Die Regelung ist ein voller Erfolg", sagt Birgit Kuras, Chefanalystin der Raiffeisen Centrobank."So hat der Wiener Markt ein Liquiditätsstandbein, wodurch das Rückschlagspotenzial sehr gering ist."
So ist es auch zu erklären, dass die Experten kein Ende der Austria-Rallye sehen."Ich erwarte, dass diese positive Entwicklung auch in den kommenden Monaten anhält", sagt Bader. Der Meinung ist auch Chefanalystin Kuras."Natürlich ist der Markt nach dieser Hausse nicht mehr extrem günstig. Aber wir befinden uns noch immer auf einem günstigen Niveau."
Das liegt auch daran, dass der ATX neben den Finanz- und Telekomtiteln inzwischen auch andere empfehlenswerte Aktien zu bieten hat. Denn viele Unternehmen aus der zweiten Reihe sind mindestens genauso interessant. So ist Birgit Kuras zum Beispiel vom Maschinenbauer Andritz und dem Stahlproduzenten Böhler-Uddeholm angetan. Erste Bank-Analyst Artner empfiehlt dagegen die Mayr-Melnhof-Aktie zum Kauf. Der Hersteller von Karton- und Faltschachteln ist Marktführer in Europa, und im Vergleich zur Konkurrenz unterbewertet."Das Unternehmen setzt stark auf Osteuropa, und peilt für das kommende Jahr ein Gewinn- und Umsatzwachstum von mehr als zehn Prozent an", so Artner. Daneben hat er noch einen weiteren Titel auf seiner Empfehlungsliste. Wolford, ein Hersteller edler Damenunterwäsche, sei ein klassischer Turnaround-Kandidat."Die Firma hat lange schlecht gewirtschaftet. Doch seitdem vor zwei Jahren das Management ausgewechselt wurde, zählt die Aktie zu den Perlen am Wiener Markt." Besonders Bonbon: Artner erwartet in zwei bis drei Wochen den Abschluss eines Kooperationsvertrages mit einer"großen internationalen Marke". Dass dürfte dem Wolford-Kurs dann zusätzlichen Reiz verleihen.

gesamter Thread: