- Baltic Dry Index Frachtratenanstieg - Ist Weizen der wirkliche Grund? - EM-financial, 11.01.2004, 11:36
Baltic Dry Index Frachtratenanstieg - Ist Weizen der wirkliche Grund?
-->Vor allem chinesische Käufer waren in den vergangenen Wochen als Käufer von Weizen in den USA, zu beobachten.
Dies liegt aber nicht nur an der hohen Nachfrage in China, sondern mitunter auch an Spekulationen inländischer Kapoitalanleger, die den Preis pro Tonne Weizen auf etwa 180 USD getrieben haben. In den USA steht der Preis pro Tonne bei gerade einmal knapp über 150 USD. Diese Preisdifferenz von fast 30 USD pro Tonne ist so groß, dass sie von Spekulanten genutzt wird. Es wird auf eine Angleichung der Preise spekuliert, indem man Weizen in den USA kauft und damit den Preis in Richtung des chinesichen Weizens bewegt. Nach erfolgter Lieferung, dessen Erfüllungsort laut Vertrag ein Warenhaus in Chicago ist, wird der Weizen an einen Hafen befördert, wo er nach China verschifft wird.
Da Weizen ein sehr großes Volumen beansprucht sind die Schiffskapazitäten nach China überlastet und sorgen für einen Anstieg der Frachtraten. (Siehe Baltic Dry Index, dem Index für die Frachtratenentwicklung)
Über diesen Anstieg wurde bereits seit vielen Monaten gerätselt und man konnte sich nicht richtig erklären, weshalb diese plötzlich angesprungen und vor allem so weit nach oben gelaufen sind.
Da man Preisdifferenzen nicht nur im Weizen finden kann, ist der starke Frachtratenanstieg höchstwahrscheinlich auf Spekulanten zurückzuführen und damit nicht unbedingt nachhaltig. Denn obwohl der chineische Im- und Export zugenommen hat, waren die wertmäßigen Wachstumsraten im zweiten Halbjahr 2003 keineswes so groß, die damit einhergehenden Frachtratensteigerungen, zu begründen.
Sehen Sie sich also vor, wenn Ihnen demnächst Schiffsfondsanlagen und Beteiligungen angeboten werden. Der Trend geht zurzeit, zum Verkauf der Schiffsbeteiligungen mit variablen Frachtraten, um vom hohen Preis zu profitieren. Allerdings wird sich dieser als kurzfristig erweisen und vor allem Festpreisgarantien wieder interessanter machen.
Verhalten Sie sich deshalb antizyklisch und gehen Sie aktuell keine Schiffsbeteiligungen ein. Schon gar nicht mit variablen Chartergebühren.
In diesem Sinne einen schönen Sonntag
Andreas Lambrou

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