- Debitismus, Humanwirtschaft und das Zinsdesaster - besonders für dottore - Aristoteles, 11.01.2004, 21:23
- Re: Debitismus, Humanwirtschaft und das Zinsdesaster - besonders für dottore - Frank, 11.01.2004, 21:54
- Re: Debitismus, Humanwirtschaft und das Zinsdesaster - besonders für dottore - Euklid, 11.01.2004, 21:59
- Re: Debitismus, Humanwirtschaft und das Zinsdesaster - besonders für dottore - dottore, 12.01.2004, 10:27
- Re: Debitismus, Humanwirtschaft und das Zinsdesaster - besonders für dottore - Frank, 11.01.2004, 21:54
Re: Debitismus, Humanwirtschaft und das Zinsdesaster - besonders für dottore
-->Hi,
>Hi, wollt eigentlich hier nicht mehr posten, aber... dottore hat RECHT mit dem, dass in den Preisen ein wesentlich geringerer Zinsanteil steckt als beispielsweise zuletzt in der HUMANWIRTSCHAFT (Dein Link) u.a. Quellen aus diesem Lager behauptet wird.
>UNRECHT hat dottore m.E. mit seiner letztens hier aufgestellten Behauptung, der Zins sei für die Wirtschaft völlig irrelevant. Er hat nämlich selbst mal ausgerechnet, dass die durchschnittlichen Zinsanteile am GEWINN der Unternehmen rd. ein Drittel betragen.
Danke. Ich relativere gern: Der Zinssatz für einen Kredit ist für den Unternemer keine entscheidende Größe, um sein Geschäft zu betreiben. Er ist, verglichen mit anderen ex ante feststehenden Aufwendungen, die er in seine Geschäftsplan einsetzt (Material, Löhne) bestenfalls ein Bruchteil, der nicht über das Geschäft als solches entscheidet.
Zudem fallen die Zinsaufwendungen zunächst bei der Nutzung von Kreditlinien an. Kein Unternehmen startet mit einem ausgezahlten Kredit, sondern mit einer Linie, die der Unternehmer dann nutzen kann oder nicht. Da es sich dabei um kurzfristige Verbindlichkeiten handelt (Umlauffinanzierung), hat es der Unternehmer in der Hand, diese - je nach Geschäftsentwicklung - zu nutzen oder nicht. So kommt es zu den 1 - 2 % Zinsbelastung gesamthaft, die keine Rolle spielen.
Der Unternehmer macht sein Geschäft nciht auf, um Zinsen zu verdienen, sondern um Gewinn zu machen. Dass die Zinsen als Kosten dann diesen schmälern (viel weniger übrigens als die Steuern), versteht sich von selbst.
Wäre es anders, würde hohe Zinsen Unternehmer generell von der Aufnahme von Geschäften abschrecken. Es geht nicht um die Zinsen, sondern um die Frage, ob überhaupt Kredit (hier: Kreditlinie einer Bank) genutzt werden kann oder nicht. Ist keine Linie da, wird das Geschäft nicht aufgenommen oder gewartet.
Dies hat mit"Großkrediten" nichts zu tun, z.B. wenn die Telekom Milliarden aufnimmt, um UMTS oder andere Telekoms zu erwerben. Diese Kredite sind klassisches Fremdkapital und könnte auch durch Aktienausgabe beschafft werden.
Gruß!

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