- Ueber den Tellerrandgucker: Aufpassen - kizkalesi, 14.01.2004, 07:55
Ueber den Tellerrandgucker: Aufpassen
--><font size="5">Boom-Börse Teheran öffnet ihre Pforten für ausländische Investoren </font>
Iranisches Parkett will in zwei Jahren eine Marktkapitalisierung von 100 Milliarden Dollar aufweisen -
Morgan Stanley:"Rallye steckt noch in den Kinderschuhen"
Teheran - Klammheimliche Hausse: Kaum beachtet von der internationalen Anlegergemeide kletterte im letzten Jahr die Teheraner Börse um 116 Prozent. Ausländische Investoren waren bei der Rallye am iranischen Aktienmarkt kaum dabei. Seit 1996 ist es Ausländern untersagt, iranische Aktien zu halten. Das soll sich nun ändern. Iran plant eine Teilöffnung der Börse.[/b]
"Wir sind dabei, Gesetze zu verabschieden, um zehn Prozent des Aktienmarktes für ausländische Fondsmanager frei zu geben", erklärt Hussein Abdoh Tabrizi, Generalsekretär der Börse Teheran:"Bei dem natürlichen Marktwachstum und den Privatisierungsplänen der Regierung schätze ich, dass wir in zwei Jahren auf eine Börsenkapitalisierung von 100 Mrd. Dollar kommen." Im letzten Jahr stieg der Marktwert der 342 notierten Gesellschaften um 140 Prozent auf 34,5 Mrd. Dollar. Als zweitgrößter Opec-Produzent hat Iran von dem Anstieg des Ã-lpreises von 50 Prozent seit Ende 2001 profitiert. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 111 Mrd. Dollar. Nach den Schätzungen des Internationalen Währungsfonds wird die iranische Wirtschaft in diesem Jahr mehr als acht Prozent wachsen. Das lockt Investoren. Ein weiterer Pluspunkt: Die Regierung, die 80 Prozent der Wirtschaft kontrolliert, hat angekündigt, Aktien staatlicher Unternehmen im Volumen von einer Mrd. Dollar bis zum 21. März und für weitere fünf Mrd. Dollar im nächsten Jahr an die Börse zu bringen.
"Trotz der Super-Performance in den letzten beiden Jahren ist der Markt angesichts der Wachstumsperspektiven noch vernünftig bewertet", betont Ahmad Zuaiter, Fondsmanager bei Morgan Stanley in New York."Selbst wenn der Iran vor einem blasenartigen Kursaufschwung stehen sollte, bin ich der Meinung, dass die liquiditätsgetriebene Rallye noch in den Kinderschuhen steckt."
Zu den Unsicherheitsfaktoren für ausländische Investoren gehören jedoch die politischen Rahmenbedingungen. 1979, nach der islamischen Revolution, verstaatlichte die Regierung die meisten Branchen und machte die Börse dicht. Die Börse wurde 1989 wieder eröffnet. Erst in den letzten 18 Monaten verabschiedete die Regierung von Präsident Mohammad Khatami ein Gesetz zum Schutz ausländischer Direktinvestitionen.
Die Börse Teheran ist einem 17 Stockwerte hohen, schmutzigen Gebäude in der Nähe einer Autobahnbrücke untergebracht. Auf dem Parkett tummeln sich Händler mit ihren Handys und blättern in den fünf lokalen Finanzzeitungen."Es hat keinen Sinn, Zeit damit zu verschwenden, die Kurs-Gewinn-Verhältnisse zu studieren", erklärt Hamid Javani, ein 34jähriger Versicherungsbroker:"Sie setzen auf die Gerüchte, versuchen herausfinden, wohin der Markt geht und dann einen Schritt voraus zu sein."
Asian Capital Partners, eine Anlageberatungsgesellschaft aus Hongkong wartet jetzt auf die endgültige Genehmigung, einen Iran-Fonds mit einem Kapital von 100 Mio. Euro in einer Kooperation mit Bank Melli, der größten iranischen Bank, aufzulegen. Einige Ausländer sind bereits da. Albrecht Frischenschlager, der früher bei der Donau Bank AG in Moskau arbeitete hat, hat ein Brokerhaus eröffnet. Der 32jährige Ã-sterreicher will tägliche Börsenberichte herausbringen, eine Analyseabteilung und ein Telemarketing-Team gründen. Iranische Broker bieten derartige Dienste nicht an."Als sich 1995 nach Moskau kam, stellte ich fest, dass das meiste Geld schon Anfang der 90er Jahre gemacht worden war", berichtet Frischenschlager:"Iran erinnert mich an die ersten Tage in Moskau nach dem Fall des Kommunismus. Die Börse hat gerade Mal zur Aufholjagd angesetzt, nachdem sich Jahre lang nichts getan hat." Bloomberg

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