- Bedrohen RFID-Tags tatsächlich das Monopolgeld? - Taktiker, 15.01.2004, 10:38
- RFID nicht nötig für Kreditsicherheiten - Masteraffe-sein-Bruder, 15.01.2004, 14:04
- Re: RFID nicht nötig für Kreditsicherheiten - rocca, 15.01.2004, 18:00
- Re: Toll Collect fürchtet Kündigung, und sucht eine neue Beschäftigung ;-)))) - Digedag, 15.01.2004, 19:24
- Wo muß bezahlt werden? - Euklid, 15.01.2004, 19:26
- Re: Wo muß bezahlt werden? - Tempranillo, 15.01.2004, 20:48
- Wo muß bezahlt werden? - Euklid, 15.01.2004, 19:26
- Re: Toll Collect fürchtet Kündigung, und sucht eine neue Beschäftigung ;-)))) - Digedag, 15.01.2004, 19:24
- Re: RFID nicht nötig für Kreditsicherheiten - rocca, 15.01.2004, 18:00
- RFID nicht nötig für Kreditsicherheiten - Masteraffe-sein-Bruder, 15.01.2004, 14:04
Bedrohen RFID-Tags tatsächlich das Monopolgeld?
-->Bislang sind Güter ja namenlose Teile, idR nicht identifizierbar. Deswegen mußte man sie bei einem Tauschhandel immer zu Markte schleppen.
Mit RFID aber kann ich doch meine ganze Habe quasi beleihen! Dinge, die vorher nicht liquide waren bzw zu sperrig, kann ich nun verkaufen und zurückleihen, ohne sie von ihrem Platz in meiner Wohnung zu nehmen.
RFID machts möglich!
Mit RFID hat jeder Gegenstand einen Namen und man kann zurückverfolgen, von wem wann und wo erworben. Somit kann ich nur Dinge beleihen, die nachweisbar in meinem Eigentum sind. Über zentrale Datenbanken lassen sich die Daten abgleichen.
Damit aber wird RFID zur Währung! Ich kann mich mir RFIDs bezahlen lassen - die entsprechenden Güter gehören dann mir und der Besitzer steht in einer Lieferpflicht. Genau wie Geldscheine nur Wechsel auf Leistungsversprechen sind, sind RFIDs einfach zu tauschende Wechsel auf Lieferversprechen. Im Kern besteht da kein Unterschied.
Mit einer Ausnahme: RFIDs auf unterschiedliche Warenkategorien sind im Prinzip verschiedene Währungen, da die Bewertungszyklen der Warenkategorien unterschiedlich gephast sind. So entsteht schlagartig eine Myriadenzahl von RFID-Privatwährungen, die im übrigen aufgrund des mehr oder minder starken Verfallscharakters der Waren zum Teil"Freigeld-Charakter" besitzen!
Da sich dieses Heer an Währungen in starkem Konkurrenzkampf befindet, ist eine gewünschte künstliche Verknappung (Monopolisierung) erstmal auf lange Zeit unmöglich. Erst später werden sich wieder Monopole herausbilden, wohl unvermeidlich.
Zumindest in der Entfaltungsphase würde es eine Art Freiwirtschaft hervorbringen: RFIDs lassen sich zwar physisch leicht akkumulieren, haben aber einen eingebauten Wertverfall und dürften im längeren Zeitrahmen zu stark schwanken, was die Risikoprämie hochtreibt.
Für bestehendes Inventar sollte eine nachträgliche RFIDizierung möglich sein, so dass das gesamte Monopolgeld virtuell schon mal in RFID-Währungen konvertierbar wird.
Das ganze ist erstmal eher theoretisch angedacht - Praxis stellt sich später ein. Oder wo liegt mein Denkfehler? Vielleicht entpuppt sich so manche vermeintliche technologische Bedrohung als Befreiungsschlag - wieder ein Eintrag ins dicke Buch"Ironien der Geschichte"?!
Die Natur bzw die Gier der Mächtigen ist der beste Revolutionär.

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