- Oldys Waage - Rudow, 13.11.2000, 18:17
- Re: Oldys Waage - Oldy, 13.11.2000, 19:44
- Re: Oldys Waage / Nix mehr mit Sonne! - dottore, 13.11.2000, 20:35
- Re: Oldys Waage - Rudow, 13.11.2000, 22:51
- Re: Oldys Waage - JüKü, 13.11.2000, 23:34
- Re: Oldys Waage (Antwort2) - Oldy, 14.11.2000, 00:29
- Re: Oldys Waage - dottore, 13.11.2000, 20:49
- Re: Oldys Waage - Oldy, 13.11.2000, 19:44
Oldys Waage
Oldys Waage
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/24624.htm
Das Gerät ist ein echtes Hybridmodell - es ist so fantasievoll wie die gesamte Theorie von den quantifizierbaren Gleichgewichtszuständen in der Ã-konomik. Schauen wir uns die Waage mal in Ruhe an.
Diese Waage, die es in der Physik (oder sonstwo in der Praxis) nicht gibt vereinigt nämlich drei verschiedene Waagen in sich.
Da ist einmal die Balkenwaage. Bei der Balkenwaage wird die Masse des zu wiegenden Gutes mit der von Eichgewichten verglichen. Die Hebelarme sind gleichlang, die Schalen und Aufhängungen haben die gleiche Masse und so führt jede Massedifferenz zwischen dem linken und der rechten Schaleninhalt zu einem Ausschlagen zur einen oder zur anderen Seite. Eine Skala haben solche Waagen nicht, man kann nicht messen, sondern nur vergleichen.
Dann aber bei Oldy auch noch eine Laufgewichtswaage eingebaut. Die Laufgewichtswaage ist eine ungleichförmige Hebelwaage mit einem verschiebbaren Gewicht. Solche Waagen dienen auch dem Vergleich von Massen, bilden aber wegen der vorgegebenen Kerben auf dem Gewichtsarm sozusagen diskrete Zustände ab, beinhalten also schon ein einfaches Rechengerät. (an der einen Seite hängt man den toten Fisch, an der anderen Seite verschiebt man das Gewicht und weiss dann gleich 1.Kerbe = 1 DM, 2.Kerbe=2DM usw.
Und damit das ganze auch schön genau aussieht braucht man natürlich an einem Messgerät auch eine Skala. Darum hat Oldy in das gerät auch gleich noch eine Neigungswaage eingekreuzt; so eine, wie wir sie auf der Theke bei Tante Emma stehen sahen. Hier zeigt ein Zeiger analog zu der Masse auf der Waageschale eine Ausschlag und nutzt dabei entweder eine Feder als Gegengewicht oder einen Winkelhebel.
Diese Dreifachwaage (Oldys Trippelwippel) ist ein fantasievoller Versuch, ein ebenso fantasievolles Gleichgewichtsmodell von Angebot- und Nachfragemengen in Beziehung zu setzen und daraus den Preis (am besten auf einer Skala) ablesbar zu machen.
Wenn man schon dem Synkretismus so vorurteilslos gegen über steht, wie wäre es, ein einheitliches Modell für die Ã-konomie zu basteln, in dem man Oldys Waage in ein hydraulisches System kommunizierender Röhren al la Walras einbaut, so dass sich die Gleichgewichtszustände ordinal ablesen lassen (Pareto-Optimum) und das ganze hängen wir an einem Pendel (al la Marshalls Scheren/Pendel-Modell) auf und den Skalenzeiger formen wir als Schere, damit wir auch schön an den sich weit öffnenden Schenkeln derselben das auseinanderklaffen von Berechneten und tatsächlich vorgefundenen Daten nicht ohne erotische Lust betrachten können.
Eines zeigt sich mir ganz deutlich: dass nämlich ein Modell, dass aus dem menschlichen Treiben auf den Märkten und in den Fabriken alle Qualität, Tratition, Moral und Kultur austreiben will um daraus eine in Geldpreise gewichtbare quasi-physikalische Mechanik zu basteln schöne Grafiken zeichnen muss. Ein praktikabeles 3D Gerät kann daraus niemals werden. Das ist alles nur Deko...
Liebe Grüße
von Rudow
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: