- Fall Gerster - Bild bleibt dran - stocksorcerer, 21.01.2004, 08:00
- Die Aufbereitung von"heute" gestern abend war übrigens heftig - stocksorcerer, 21.01.2004, 08:05
- Re: Die Aufbereitung von"heute" gestern abend war übrigens heftig - Masteraffe-sein-Bruder, 21.01.2004, 08:24
- Re: Die Aufbereitung von"heute" gestern abend war übrigens heftig - stocksorcerer, 21.01.2004, 09:39
- Re: Die Aufbereitung von"heute" gestern abend war übrigens heftig - Masteraffe-sein-Bruder, 21.01.2004, 08:24
- Re: Fall Gerster - Bild bleibt dran - Euklid, 21.01.2004, 10:51
- Re: Andererseits, wer wäre schon wirklich an Veränderungen interessiert... - marsch, 21.01.2004, 10:55
- Re: Fall Gerster - wie wärs damit: Gerster - eine gesteuerte Kampagne - JoBar, 21.01.2004, 11:00
- Re: Fall Gerster - wie wärs damit: Gerster - eine gesteuerte Kampagne - Euklid, 21.01.2004, 11:06
- Re: Fall Gerster - wie wärs damit: Gerster - eine gesteuerte Kampagne - mira, 21.01.2004, 11:50
- Re: Fall Gerster - wie wärs damit: Gerster - eine gesteuerte Kampagne - mira, 21.01.2004, 12:12
- Niebel meint den Verwaltungsrat, der VR ist NICHT"innerhalb" der Bundesagetur! - Kallewirsch, 21.01.2004, 21:29
- Die Aufbereitung von"heute" gestern abend war übrigens heftig - stocksorcerer, 21.01.2004, 08:05
Fall Gerster - Bild bleibt dran
-->Der Druck auf Florian Gerster nimmt dramatisch zu
Heute letzter Arbeitstag?
Von R.KLEINE, E. KOCH, H. M. SCHMIDT u. CH. SCHMITZ
Muss er jetzt seine Koffer packen? Florian Gerster (54, SPD), Chef der Bundesagentur für Arbeit
Eigentlich war der Herr der Arbeitslosen zum Feiern gekommen...!
Bei Mumm-Sekt und Häppchen wollte es sich BA-Chef Florian Gerster gut gehen lassen. Der Termin in der Bildungsstätte des Landessportbundes Hessen gestern Morgen: Einen verdienten Funktionär verabschieden, einen neuen inthronisieren. Anstoßen, Hände schütteln, in die Kameras lächeln.
Doch die Journalisten wollten nur eines wissen: „Gibt es wirklich Grund zum Feiern?“ Und: „Bleiben Sie im Amt?“
Die Affäre um zweifelhafte Beraterverträge der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit klebt Gerster an den eleganten Designer-Schuhen wie ein alter Kaugummi.
Seine Reaktion gestern: „Da müssen wir jetzt durch. Ich bleibe an Bord - solange ich das Vertrauen der Bundesregierung habe...“
Doch das schwindet rapide.
Gestern Morgen unterrichtete Kanzleramtschef Frank-Walter Steinmeier telefonisch den Kanzler im fernen Kenia über die neuen Vorwürfe gegen Gerster: Die interne Prüfung der BA-Beraterverträge habe neue, schwer wiegende Unregelmäßigkeiten ergeben. Selbst bekennende Gerster-Fans wie Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) mochten sich gestern nicht mehr uneingeschränkt vor den Behördenchef stellen.
„Brillante Leute“, seien Gerster und seine Mitstreiter, ließ sich Clement entlocken. Und: „Keine Veranlassung“ gebe es, deren Arbeit in Frage zu stellen.
Doch dann eine unmissverständliche Drohung: Nach der Überprüfung der bis zu 170 Beraterverträge „ist die Sache erledigt - so oder so“.
Nach BILD-Informationen hat die Nürnberger Bundesagentur mindestens einen Auftrag an den Münchner Unternehmensberater Roland Berger rechtswidrig ohne vorgeschriebene Ausschreibung vergeben. Der Auftrag (angeblich 1,2 Mio. Euro) betraf die Neuorganisation der Kindergeldauszahlung durch die Arbeitsämter. Nach Ermittlungen der Nürnberger Innenrevision wurde er unzulässigerweise im Rahmen eines anderslautenden Generalvertrages zur Arbeitslosenvermittlung an Berger vergeben. Laut Innenrevision gibt es in mindestens drei weiteren Fällen zumindest Zweifel, ob Beraterverträge der BA ordnungsgemäß vergeben wurden. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) soll darüber bereits am Wochenende Bescheid gewusst haben.
Die „Rheinische Post“ berichtete gestern über noch weitere Unstimmigkeiten. In der Affäre um den inzwischen aufgelösten Beratervertrag mit der Berliner WMP soll nachträglich ein entlastender Aktenvermerk angefertigt worden sein.
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt zu BILD: „Herr Gerster hat erklärt, dass alles rechtens sei. Wenn das nicht der Fall ist, muss das zu personellen Konsequenzen führen.“
Gestern Abend Krisensitzung in Berlin: Der Verwaltungsrat beriet über die Lage - auch Minister Clement wollte an dem Treffen teilnehmen.
„Ich schwimme“, antwortete der BA-Chef gestern auf die Journalistenfrage, wie er sich angesichts des Drucks fit halte.
Politisch schwimmt der BA-Chef allemal! Aber auch im Falle eines Rücktritts wird er nicht untergehen: Gersters Vertrag (250 000 Euro/Jahr) läuft noch drei Jahre. Er kann mit rund 375 000 Euro Abfindung rechnen.
http://www.bild.t-online.de/BTO/index.html
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winkäää
stocksorcerer

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