- Prechter: Deflation in den USA - politico, 21.01.2004, 23:19
- Und daher:"Erfolg, Angst, Terror, Gott..." - RK, 21.01.2004, 23:57
- Re: Und daher:"Erfolg, Angst, Terror, Gott..." - eesti, 22.01.2004, 09:08
- Der Grund für Kriege - MI, 22.01.2004, 15:08
- Sehe ich ähnlich - Morpheus, 22.01.2004, 07:18
- Re:@Morpheus - Kleine Anmerkung zum Deflationsartikel - R.Deutsch, 22.01.2004, 13:43
- Re:@Morpheus - Kleine Anmerkung zum Deflationsartikel - CRASH_GURU, 22.01.2004, 17:25
- Re: Bezugsscheine - Tassie Devil, 23.01.2004, 04:24
- Danke - berechtigter Einwand, aber... - Morpheus, 22.01.2004, 19:07
- In Zeiten der Globalisierung kann das der Staat nicht mehr. - eesti, 22.01.2004, 22:35
- Re:@Morpheus - Kleine Anmerkung zum Deflationsartikel - CRASH_GURU, 22.01.2004, 17:25
- Re:@Morpheus - Kleine Anmerkung zum Deflationsartikel - R.Deutsch, 22.01.2004, 13:43
- Re: Prechter: Deflation in den USA - Euklid, 22.01.2004, 11:53
- Und daher:"Erfolg, Angst, Terror, Gott..." - RK, 21.01.2004, 23:57
Und daher:"Erfolg, Angst, Terror, Gott..."
-->http://www.jungewelt.de/2004/01-22/004.php
22.01.2004
Ausland
Rainer Rupp
Erfolg, Angst, Terror, Gott...
»Rede zur Lage der Nation« des US-Präsidenten mit bekannten Schlagworten und »Argumentationen« gespickt
»Amerika ist eine Nation, die vor einer großen Verantwortung steht. Und wir erheben uns, um dieser gerecht zu werden.« So begann US-Präsident George W. Bush am Dienstag abend seine alljährliche »Rede zur Lage der Nation«, die viele bereits in »Rede zur Lage des Krieges« umgetauft haben. Und um den Krieg ging es auch diesmal zuerst. Hunderttausende »amerikanische Helden« kämpfen laut Bush rund um die Welt für Frieden und Gerechtigkeit und die Sicherheit Amerikas: »Indem sie den Unterdrückten Hoffnung bringen und den Gewalttätigen die ihnen gebührende Strafe erteilen, machen sie Amerika sicherer.« Bei Bushs Aufzählung seiner innen- und außenpolitischen Erfolge wäre sogar Baron von Münchhausen vor Neid geplatzt: Trotz des größten Budgetdefizits aller Zeiten und zunehmender Armut herrschten in den USA Wirtschaftswachstum und Wohlstand. Im »stolzen Afghanistan« wurden die Frauen befreit und die Demokratie eingeführt. Dann der großartige Waffensieg im Irak, wo die USA - laut Bush - »die Forderungen der Vereinten Nationen durchgesetzt und die Herrschaft Saddam Husseins beendet und das irakische Volk befreit« haben. Schließlich drohte Bush in seiner auch als Wahlkampfauftakt gedachten Rede mit der „Vollendung des historischen Werks der Demokratie in Afghanistan und Irak« und »der Transformation dieser ganzen unruhigen Weltregion«, weshalb auch weitere Präventivkriege nicht ausgeschlossen seien.
Da zur Umsetzung der außenpolitischen Ziele die Durchsetzung der faschistoiden PATRIOT-I und PATRIOT-II Gesetze notwendig ist, muß aus der Sicht Bushs der weltweite Krieg auch gegen »liberale Widerstandsnester« zu Hause geführt werden. Daher übte sich der Präsident in der bereits gewohnten Angstmache. Wegen bevorstehender Anschläge müßten »Polizei und Geheimagenten jeden Tag die Drohungen von Terroristen verfolgen, Passagierlisten der Fluglinien prüfen und die Männer und Frauen unseres neuen Heimatschutzministeriums unsere Küsten und Grenzen beschützen«. Die Tatsache, daß zum Job der neuen »Heimatschützer« u. a. auch systematische Recherchen in Büchereien gehören, um die Lesegewohnheiten der »lieben amerikanischen Mitbürger« auszuschnüffeln, erwähnte Bush in seiner Rede nicht.
Der Angstmache folgte die Schmeichelei: »Die Amerikaner zeigen wieder einmal, daß sie die am härtesten arbeitenden Menschen der Welt sind. Die amerikanische Wirtschaft wird stärker. Die Steuersenkung (welche die Umverteilung von unten nach oben weiter begünstigt - d. A.) wirkt sich aus.« Seine Mitbürger stellte Bush mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen im Herbst vor die Alternative, entweder ihn und damit weiteren Fortschritt, Sicherheit und Wohlstand zu wählen, oder sich für einen demokratischen Opponenten zu entscheiden und damit für eine »veraltete Politik mit der alten Zerstrittenheit«, wodurch Amerikas Sicherheit leiden würde. Mit den Worten: »Wir sind nicht den langen Weg bis hierher gegangen - durch Tragödien, Strapazen und Krieg - nur um jetzt zu schwanken und unsere Arbeit halbfertig liegenzulassen«, produzierte sich Bush als Führer aller Amerikaner, gegen den sich mitten im Krieg niemand stellen darf, will er nicht das Wohl der Nation gefährden.

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