- 22.12.2003 Axel Retz: USA, $, Jesus wurde Weihnachten gekreuzigt?! - LenzHannover, 23.01.2004, 02:49
- Re: 22.12.2003 Axel Retz: USA, $, Jesus wurde Weihnachten gekreuzigt?! - petrofina, 23.01.2004, 07:57
- Re: Jesus wurde doch nach Christus geboren ;-)) - Dimi, 23.01.2004, 08:29
- Re: 22.12.2003 Axel Retz: USA, $, Jesus wurde Weihnachten gekreuzigt?! - petrofina, 23.01.2004, 07:57
22.12.2003 Axel Retz: USA, $, Jesus wurde Weihnachten gekreuzigt?!
-->22.12.2003 Axel Retz Jesus Weihnachten gekreuzigt?!
Unten der Link zur Börse-Online, dort mit Charts, somit besser zu lesen
Frage: Interessiert die Amis wirklich der $-Kurs???? Das Ã-l kostet doch weiterhin?? Dollar
Das war ein Hammer, wenn Sie mir diese saloppe Formulierung erlauben! Am vergangenen Freitag entdeckte ich in einem bayerischen Supermarkt auf einem speziellen Angebots-Tisch „Old Amsterdam“ der Käserei Westland Kaasspecialiteiten B.V. aus Huizen, Holland. Sie mögen die Nase rümpfen. Aber als eingefleischter Niederlande-Fan kam mir dieses Angebot vor wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Ich erlöste alle potentiellen, nach mir kommenden Käufer von der Frage, ob sie so etwas Fremdländisches kaufen sollten und packte das Verfügbare in meinen Einkaufswagen.
Beschwingt von diesem Erlebnis tat ich am gleichen Abend etwas, das ich sonst wirklich ausgesprochen selten tue: Ich schaltete das Fernsehgerät ein und zappte durch das lichte Dickicht des sich anbietenden Unfugs hindurch. Und wurde ganz rasch fündig! Bei Pro7 oder 3sat (nageln Sie mich nicht fest, aber einige von Ihnen werden es ja gewiss auch gesehen haben) ging es um eine vom „Nikolaus“ auf einem Weihnachtsmarkt durchgeführte Umfrage, welches Ereignis denn eigentlich an Weihnachten gefeiert wird. Angesichts der Ergebnisse der PISA-Studie schwante mir, dass hier Arges lauern könnte.
Bevor es los ging, wehten auf dem Bildschirm durch besonderen Tragekomfort geadelte Slipeinlagen, mediterrane Maggi-Kreationen und in einem nirgends auf der Welt gesprochenen Englisch beworbene „new fragrances“ deutscher Modehersteller vorbei. Dann kam’s:
Ein etwa fünfzehnjähriges Mädel, auf den Sinn des Weihnachtsfests angesprochen, antwortete, dass doch da Jesus gekreuzigt worden ist, wurde allerdings sofort von einer Freundin dahingehend korrigierte, dass er zu diesem Datum auferstanden sei. Es kam noch dicker. Ein durchaus erwachsen wirkender junger Mann antwortete auf die Frage, wann denn Jesus gelebt habe, sehr souverän mit „Auf jeden Fall nach Christus“. Und so ging es locker weiter: Jesus hat vor ungefähr 300 Jahren gelebt, etc., etc.
Der holländische Käse war diesem deutschen weit überlegen. Einen Tag später las ich einer von mir für völlig seriös gehaltenen Quelle von einer statistisch repräsentativen Umfrage unter US-Privatanlegern. Danach waren mehr als 30 Prozent dieser Marktteilnehmer tatsächlich der beruhigenden Ansicht, dass von ihnen erlittene Verluste durch die Wertpapieraufsichtsbehörde SEC oder andere offizielle Stellen bzw. Banken ausgeglichen werden müssen. Auch nicht schlecht!
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es keinen Sinn machen würde, dieser Art von Kapitalanlegern einmal den nachstehenden Chart vor Augen zu führen:
Was Sie sehen, sind die Währungsreserven der Volksrepublik China, Russlands und Indiens - vornehmlich gehalten in US-Dollar. Bitte richten Sie Ihr Augenmerk vor allem auf die rechte Skala, die Ihnen den prozentualen Zuwachs der Devisenreserven zeigt. China, Russland und Indien sind reich. Zumindest an US-Dollars. Was das für diese Länder bedeutet, verdeutlicht der nächste Chart, den ich um die Horizontale gespiegelt habe, damit er den Wertverfall des US-Dollars in Indien bzw. Russland allein in den letzten Jahren wiedergibt. Den chinesischen Yuan habe ich nicht abgebildet, da er bekanntermaßen an den US-Dollar gekoppelt ist. Bekannt ist aber auch, dass die Vereinigten Staaten nach Kräften daran arbeiten, diese Koppelung aufzulösen und die chinesische Währung gegen den Greenback aufzuwerten.
Die Folge:
Der Wert der vom Ausland pro Tag(!) gekauften über 1,5 Milliarden US-Dollar schmilzt in einem immer rascheren Tempo dahin. Sollten die Anleger Japans oder Chinas an US-Minizinsen und fallendem Dollarkurs einmal keinen Spaß mehr haben, würde das ein noch nie dagewesenes Dollarbeben auslösen, gegen das die Kursverluste der letzten Jahre nur ein kleines Vorspiel gewesen sind. Aber Vorsicht vor voreiligen Schlüssen! Stellen Sie sich bitte einmal dieses Szenario vor:
DM im freien Fall gegenüber dem US-Dollar!
Stellen Sie sich vor, in Deutschland gäbe es im Herbst 2004 Bundestagswahlen. Und stellen Sie sich auch vor, es gäbe die gute alte Deutsche Mark noch. Und dann überlegen Sie einmal, wie der Durchschnittsbürger im Vorfeld der Wahl reagieren würde, wenn er tagtäglich lesen müsste „DM im freien Fall“, „Mark auf neuem Rekordtief“, „Wird die Mark zur Weichwährung?“ etc.
Vermutlich empfände er eine derartige Nachrichtenlage als negativ. Eine Abwertung der eigenen Währung gegen wichtige Außenwährungen bringt erwiesenermaßen Vor- und Nachteile mit sich. Und das in einem Verflechtungsknäuel, das auch viele Volkswirte nicht recht verstehen.
Für Wahlbürger, die annehmen, dass Jesus Weihnachten gekreuzigt wurde und die SEC für erlittene Verluste am Aktienmarkt gerade stehen muss, gestalten sich die Dinge unendlich viel einfacher: Sie wählen keine Regierung, in deren Amtszeit die Landeswährung nur und nur schlechte Schlagzeilen macht! Das weiß auch die Regierung Bush. Und die Federal Reserve, die mittlerweile in ihrer Rolle als Steigbügelhalter der Republikaner in den USA zur Zielscheibe satirischer Spott-Tiraden geworden ist.
Die amerikanische Regierung und die Notenbank werden sich daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bald bemühen, den derzeit noch heruntergespielten (und im Sinne einer schleichenden „Entschuldung“ ja auch sehr willkommenen) Dollarverfall zu stoppen. Die Macht dieser Institutionen sollte von Dollar-Baissiers nicht unterschätzt werden! Das bedeutet:
Ich bin mir sicher, dass 2004 für Devisentradings noch erheblich erfolgreicher verlaufen kann als 2003. Weil es richtig „heiß“ werden wird! Und ich bin mir ebenso sicher, dass auch der Dax - so oder so - im kommenden Jahr eine noch größere prozentuale Veränderung sehen wird als in 2003. In welche Richtung? Über diese Frage lassen sich Bücher füllen! Pragmatischer angegangen, gibt es hierzu eine objektivere (und vor allem profitablere) Vorgehensweise. Lassen Sie mich hierzu aus meinem „Kapitalschutz-Brief“ vom 24. Oktober zitieren:
“Wer exakt am Terrortief vom September 2001 oder aber am Rallye-Hoch vom Dezember 2002 in den Dax einstieg, hatte bis zum gestrigen 24. Oktober ein Plus von 14 bzw. ein Minus von 86 Dax-Punkten erzielt.
Im gleichen Zeitraum schnellte der Dax zuerst um 1.978 Punkte nach oben, stürzte dann um 3.278 Zähler ab und legte wieder um 1.478 Punkte zu. Macht 6.734 Punkte Kursbewegung. Das sollten Ihre „Jagdgründe“ sein!“
Sie sehen: „Buy and Hold!“ oder „Kaufen, wenn die Kanonen donnern!“ und ähnliche Ratschläge sind nett für einen akademischen Floskelabtausch, zum Geldverdienen aber wenig geeignet! Werfen Sie statt dessen bitte einen Blick auf den Kapitalschutz-Trend-Indikator, den ich eigens für den Kapitalschutz-Brief entwickelt habe und dort regelmäßig veröffentliche:
Zweierlei zeigt dieser Chart, der es fast wert wäre, an die Wand gehängt zu werden, um in einem Jahr einmal nachzuschauen, was sich daraus entwickelt hat: Oben den Kursverlauf unseres Dax. Und das in einer Situation, wie sie spannender nun wirklich nicht sein könnte: Unmittelbar zum Jahreswechsel hat der Dax den Anlauf an die März 2000-Abwärtstrendlinie geschafft, sie aber nicht überwinden können. Formal charttechnisch eine „eher kritische“ Situation, die durch Kurse von deutlich über 4.000 aber ins Gegenteil verkehrt werden könnte.
Unten im Chart sehen Sie den Kapitalschutz-Brief-Trendindikator. Seine Funktionsweise würden selbst diejenigen verstehen, die davon ausgehen, dass Jesus „auf jeden Fall nach Christus“ geboren ist: Wechselt dieser Indikator vom Plus ins Minus, geht es um den Aufbau von Put-Positionen. Umgekehrt, wenn er vom Minusterrain ins Plus schwenkt, wie zuletzt Ende März d. J.: Dann ist die Zeit für Calls gekommen!
“Unfehlbar“ ist auch dieser Indikator nicht. Aber er „packt“ jeden(!) nachhaltigen Trend und lässt sich durch kurzfristige Gegenbewegungen nicht abschütteln!
Ermutigt durch die wirklich ausgesprochen befriedigende Performance dieses Werkzeugs, arbeite ich zurzeit an einem ähnlichen Indikator für EUR/USD. Warum, das wissen Sie, wenn Sie so tapfer waren, bis hierhin gelesen zu haben: Weil im kommenden Jahr „Extremes“ beim Dollar ansteht! Und ich damit Geld verdienen möchte, ganz gleich, in welche Richtung dieser gewaltige Schuss losgehen wird!
Frohe Weihnachten! Jesus wurde geboren. Nicht nach Christus und auch nicht vor rund 300 Jahren...
Axel Retz
Der Autor ist Chefredakteur des CHARTANALYST/OPTIONSBRIEF und des neuen KAPITALSCHUTZ-BRIEF, der seit November 2003 monatlich erscheint und seinen Lesern konkrete, sicherheitsbetonte (und dennoch spekulative) Empfehlungen zu Finanzmärkten, Absicherung und Vorsorge gibt.
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