- Immobilien - völliger Markt- und Wertzusammenbruch? - Baldur der Ketzer, 23.01.2004, 00:39
- Ganz konkret - ich kaufe - zucchero, 23.01.2004, 01:05
- nee, aber hier EFH Neubau- top geht für 180 k€ nicht weg (Neubaukosten 250k) - eesti, 23.01.2004, 04:51
- Re: Immobilien - völliger Markt- und Wertzusammenbruch? - YIHI, 23.01.2004, 01:07
- Ganz konkret - ich kaufe nicht.... ;-) - stocksorcerer, 23.01.2004, 04:07
- Ich tät bei meiner Immob viele Namen ans Klingelschild schreiben ;-) (owT) - LenzHannover, 23.01.2004, 21:02
- Re: Blinde am Ruder - Tassie Devil, 24.01.2004, 12:55
- Re: Immobilien - völliger Markt- und Wertzusammenbruch? - Lageabhängig - RoBa, 23.01.2004, 08:39
- Lageabhängig Teil II - RoBa, 23.01.2004, 08:48
- Re: Der neue Spruch heiĂźt - Euklid, 23.01.2004, 11:22
- Preis und Wert und die ganze Rechnung ;-) - stocksorcerer, 23.01.2004, 13:33
- Re: Preis und Wert und die ganze Rechnung ;-) - RoBa, 23.01.2004, 14:15
- *Mondkurse*: Manche HĂĽtte verschwindet, weil sie halt vermietet wird (owT) - LenzHannover, 23.01.2004, 21:04
- Lageabhängig Teil II - RoBa, 23.01.2004, 08:48
- Krise lähmt die Immobilienbranche - off-shore-trader, 23.01.2004, 12:19
- Re: Krise lähmt die Immobilienbranche - Tiffany, 24.01.2004, 09:56
- Re: Lebende Leichen - Tassie Devil, 24.01.2004, 03:30
- Ganz konkret - ich kaufe - zucchero, 23.01.2004, 01:05
Krise lähmt die Immobilienbranche
-->Krise lähmt die Immobilienbranche
„Augen auf und durch!“ Unter diesem Motto fasste der Rat der Immobilienweisen auf dem Immobilienkongress „Cimmit 2004“ seine Empfehlung an die deutsche Immobilienwirtschaft zusammen.
rrl WIESBADEN. Marie-Therese Krings-Heckemeier, Vorstandsvorsitzende der Empirica AG, Berlin, und im Rat der Immobilienweisen für die Beobachtung des Wohnungsmarkts zuständig, beklagte eine Flut von Halbwahrheiten und Informationsdefiziten, die die Branche lähme. Eine dieser Halbwahrheiten aus ihrer Sicht: Eine schrumpfende Bevölkerung brauche weniger Wohnraum. Dem hält sie entgegen: „Die Wohnungsnachfrage wird nicht durch die Zahl der Einwohner, sondern durch die Zahl der Haushalte bestimmt.“ Diese steige trotz zunehmender Alterung der Bevölkerung.
In diesem und im nächsten Jahr benötige Deutschland jeweils 100 000 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern und jährlich weitere 92 000 in Mehrfamilienhäusern. Dabei geht Krings-Heckemeier von einem jährlichen Zuzug von 100 000 Menschen aus dem Ausland aus. Die Nachfrage nach neu erstellten Wohnungen werde bis zum Jahr 2020 anhalten. Krings-Heckemeiers Begründung: Die Zahl der Haushalte werde in den neuen Bundesländern bis zum Jahr 2015, in den alten Bundesländern bis 2025 zunehmen. Zudem steige in den nächsten 20 Jahren die Wohnfläche pro Kopf von acht auf 20 Quadratmeter. Auch in den darauf folgenden Jahren müsse weiter gebaut werden, um Ersatzbedarf aufgrund von Umwidmung oder Abriss zu decken.
Zu den Auslösern der Demografie-Diskussion gehörte eine Studie der Deutschen Bank. Eine der Kernaussagen darin im Spätsommer 2003: Weil die Bevölkerung in Deutschland ab 2012 zurückgeht, dürften die Renditen für Wohn- und Büroimmobilien wegen sinkender Nachfrage unter Druck geraten. Der Neubaubedarf hänge neben der regionalen Verteilung maßgeblich von Verschiebungen in der Altersstruktur ab.
Einig sind sich die Beobachter des Wohnungsmarktes darin, dass die Wohnraumnachfrage und damit Mieten und Preise in den Zuzugsregionen, in denen Arbeitsplätze geboten werden, künftig weiter steigen werden. Wenn sich die Menschen ihrer Arbeitsplätze wieder sicherer seien, „dann wird die Mietwohnungsnachfrage vor allem in den dynamisch wachsenden Regionen schlagartig steigen“, sagte Krings-Heckemeier in Wiesbaden.
Kritik übte die Empirica-Chefin an der Wohnungsbauförderung der Bundesrepublik. Der Eigenheimzulage fehle die regionale Differenzierung. Der Hintergrund: Aufgrund der weit auseinander klaffenden Grundstückspreise in Deutschland kann eine Familie in Ostfriesland oder Ostdeutschland bei gleich hohem Förderbetrag viel eher Eigentum bilden als in einem der westdeutschen Ballungszentren. Die Mitnahmeeffekte aufgrund der Kürzung der Eigenheimzulage umschrieb Krings- Heckemeier folgendermaßen: „20 bis 30 Prozent aller Selbstnutzer hätten keinen Anspruch gehabt, wenn die neuen Grenzen schon gegolten hätten.“
Wie der Wohnungsmarkt im Jahr 2010 aussehen könnte, entwirft eine Studie des F.A.Z.-Instituts. Auf Basis von Interviews mit Immobilienprofis ergibt sich folgendes Bild: In den Ballungsräumen, die sich über mehrere Städte hinziehen, ist Bauland und Wohnraum knapp. Der Prozess der Konzentration von Arbeit und Wohnen in diesen „Mega-Städten“, etwa dem Rhein-Main-Gebiet, werde noch weiter an Dynamik gewinnen.
Zu den Gewinnern in diesem Wettbewerb zählt das Institut u.a. das Rhein-Main-Gebiet: „In diesen Megacitys ist Wohnraum knapp und sehr teuer.“ Das Wohnen in den Innenstädten könnten sich nur gut verdienende Alleinstehende und Lebensgemeinschaften ohne Kinder leisten. Weiterer Effekt: „Abseits der wirtschaftlichen Brennpunkte wird kaum mehr in Wohnraum investiert.“ Eine weitere Konsequenz aus der bis 2010 gewachsenen Mobilität von Kapital und Arbeit: „Der Trend dreht sich um. Die Menschen ziehen eher von Stadt zu Stadt, als von der Stadt auf das Land.“

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