- Zu Greenspan und seiner Politik der Stabilität: Blase durch Blase ersetzen - Theo Stuss, 23.01.2004, 17:05
- Re: Zu Greenspan und seiner Politik der Stabilität: Blase durch Blase ersetzen - chiron, 23.01.2004, 17:37
- Stimmt, chiron, der Denkfehlerteufel hat zugeschlagen... - bernor, 23.01.2004, 19:26
- Re: Jo, danke sehr! - Theo Stuss, 23.01.2004, 21:30
- Ich lerne gern dazu, aber... - chiron, 23.01.2004, 21:34
- Re: Ich lerne gern dazu, aber... - bernor, 24.01.2004, 23:13
- Re: Ich lerne gern - no m(i)ore protezziona (owT) - Jagg, 24.01.2004, 23:27
- Re: Ich lerne gern dazu, aber... - bernor, 24.01.2004, 23:13
- Stimmt, chiron, der Denkfehlerteufel hat zugeschlagen... - bernor, 23.01.2004, 19:26
- Re: Zu Greenspan und seiner Politik der Stabilität: Blase durch Blase ersetzen - Diogenes, 23.01.2004, 20:49
- Re: Zu Greenspan und seiner Politik der Stabilität: Blase durch Blase ersetzen - chiron, 23.01.2004, 17:37
Zu Greenspan und seiner Politik der Stabilität: Blase durch Blase ersetzen
-->Das geht solange, wie der primäre Verschuldungsakt, der Grundlage aller weiteren Verschuldungen ist, seine Güte behält.
Dieser primäre Verschuldungsakt ist im Fiat-Money der des Staates und seine Titel haben die längste Laufzeit und niedrigsten Zins.
Davon leiten sich im Rahmen der Geldschöpfung im Publikum alle weiteren Kreditaufnahmen mit kürzerer Laufzeit und höherem Zins ab.
Es ist also eine Binsenweisheit für Stabilität zu sorgen, indem man eine Subblase die geplatzt ist, durch eine Subblase ersetzt, denn die alles die alles entscheidende Frage bleibt:
Wie steht es um das erste Glied, das alles hält?
Es geht also um die Bonität der amerikanischen Staatsschulden und zu welchem Zins sie am Markt absetzbar sind. Anscheinend hatte der Zinsdreher am Immobilienmarkt zwar diesen selbst einbrechen lassen, aber nicht den Dow Jones.
Wie kömmt's also?
Die Politik der"Blase durch Blase" zwang also die Häuslebauer sich abzusichern, indem sie Aktien kaufen mußten, in der Hoffnung, mit deren Wertsteigerung ihre Hypotheken untermauern zu können. Wahrscheinlich haben die keine Wahl. Möglicherweise werden sie von den Banken dazu gedrängt.
Ich wüßte mal gerne von Cosa, ob für Aktien als Sicherheit nicht bedeutend weniger Zinsen gezahlt werden, denn für Hypotheken. Da der Kapitalzufluß aus dem Ausland sehr abgenommen hat, muß die Liquidität, die den Dow Jones hochgetrieben hat, auch dort entstanden sein (tut sie beim LeiBi-Defizit zwar sowieso, aber auf Umwegen kommt sie erst wieder in die USA zurück). Langer Rede kurzer Sinn:
Nur die Beleihung der Aktien selbst schafft die Liquidität, die den Dow Jones von selbst hochtreibt. Das geht so lange, wie die Zinsen nicht steigen müssen, oder niedriger sind als Hypothekenzinsen, so vermute ich.
Greenspan hatte ja beharrlich in Berlin über die Zinsen geschwiegen und auch die kritischen Fragensteller kamen nicht drauf. Wenn jetzt die Zinsen für Staatsanleihen einer bestimmten Laufzeit in die Nähe des Zinses jener Kredite geraten, mit denen Aktien beliehen sind, werden solche Anleihen für die Banken als Geldschöpfungsinstrument zum Erwerb von Aktien von Seiten des Publikums untauglich.
Anders ausgedrückt, mit einer 5jährigen Anleihe von 1000$ im Rücken, die 6% bringt, kann die Bank keinen 5jährigen Kredit zum Kauf von Aktien über 1000$ und 6% vergeben.
Da mir der jetzige Anstieg des Dow Jones von der Binnenkreditvergabe auf Aktien selbst herzurühren scheint, kann er solange steigen, bis der fallende Dollar höhere Zinsen auf Anleihen erfordern wird. Da wird es Greenspan nichts nützen, wenn er seinen Zins auf 0% setzen wird.
So gesehen war der Anstieg der Aktien im letzten Jahr nach Genehmigung der 80 Mrd. Dollar fĂĽr den Krieg gegen den Irak eine sich selbst erfĂĽllende Prophezeiung.
Subblase kann durch Subblase ersetzt werden, solange die Primärblase (Staatsverschuldung) hält. Ende in sich selbst, wie bereits gesagt, durch Verelendung der Besteuerungsbasis. Steuersenkungen schaffen erst recht keine Abhilfe.
Wer meint was besseres?
Theo

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