- Bundesbank für Abkommen mit insgesamt 2000 Tonnen, das wären 400 Tonnen owT - spieler, 29.01.2004, 09:36
- Goldverkauf in den Jahren 2004 bis 2009 (owT) - spieler, 29.01.2004, 09:37
- So, hier die konkrete Meldung von Reuters: - spieler, 29.01.2004, 09:48
- Hier ganz ausführlicher Text zu den Plänen der BuBa - spieler, 29.01.2004, 10:22
Hier ganz ausführlicher Text zu den Plänen der BuBa
-->FOKUS 1 - Bundesbank für neues Goldabkommen mit 2000 Tonnen
Frankfurt, 29. Jan (Reuters) - Die Deutsche Bundesbank will unter einem neuen
Goldabkommen der Zentralbanken wie bereits früher angekündigt 600 Tonnen Gold
verkaufen, dabei aber den Erhalt des Vermögens sicherstellen.
Die Bundesbank habe eine Verkaufsoption von ca. 120 Tonnen pro Jahr für ein
erneutes fünfjähriges Abkommen vorgesehen, teilte die Bundesbank am Donnerstag
mit. Bundesbankpräsident Ernst Welteke werde mit der Bundesregierung und den
Bundestagsfraktionen beraten, wie bei der Realisierung der Goldverkäufe ein
Vermögenserhalt sichergestellt werden könne. Die Union im Bundestag forderte
Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) auf, das Angebot der Bundesbank
zurückzuweisen, da es zu Lasten des Steuerzahlers gehen werden.
Der Vorstand der Bundesbank befürworte zudem den Abschluss eines erneuten
Goldabkommens für die Jahre 2004 bis 2009 mit möglichst ähnlichen Konditionen
wie bei der noch bis Herbst 2004 laufenden Vereinbarung. Dieses begrenzte die
Goldverkäufe von 15 europäischen Notenbanken über fünf Jahre auf 400 Tonnen
jährlich oder insgesamt 2000 Tonnen.
Die Bundesbank hatte in der vergangenen Woche bereits angekündigt, insgesamt 600
ihrer knapp 3500 Tonnen Gold verkaufen zu wollen. Welteke hatte schon 2002
Überlegungen dazu öffentlich angestellt und den Verkauf von Goldbeständen unter
die Bedingung gestellt, die Erträge daraus gewinnbringend anzulegen. Nach dem
Bundesbankgesetz, das dafür geändert werden müsste, wird der Gewinn der
Bundesbank abzüglich einer Rücklage vollständig an den Bundeshaushalt und den
Erblastentilgungsfonds ausgeschüttet.
Das von der Bundesbank verwaltete Gold sei Vermögen, das mit
außenwirtschaftlichen Überschüssen über einen längeren Zeitraum erarbeitet
worden sei, hieß es in der Mitteilung der Zentralbank."Es ist daher konsequent,
wenn über dieses Vermögen in einer Art disponiert wird, die seinen
Substanzerhalt gewährleistet und damit sicherstellt, dass auch künftige
Generationen einen Nutzen daraus ziehen können." Welteke hatte sich früher dafür
ausgesprochen, die Verkaufserträge in einem Fonds anzulegen und damit Bildungs-
und Forschungsprojekte zu finanzieren. Nach Medienberichten gab es für diesen
Vorschlag im Bundesbank-Vorstand jedoch keine Mehrheit.
Der haushaltspolitische Obmann der Unionsfraktion im Bundestag, Steffen Kampeter
(CDU), kritisierte das Vorhaben der Bundesbank:"Der Bundesfinanzminister
sollte dieses unsittliche Vorhaben zurückweisen." Günstigerer für den Haushalt
sei es, die Erlöse der Goldverkäufe in eine Tilgung der Staatsschulden zu
stecken. Zudem sei es nicht die Aufgabe der Bundesbank, sich in politische
Angelegenheiten einzumischen:"Das gefährdet das hohe Maß an Seriosität, das die
Bundesbank hat."
Das Goldabkommen der europäischen Zentralbanken, das die jährlichen Verkäufe
aller Banken begrenzt, um starke Schwankungen des Goldpreises zu vermeiden,
läuft im September aus. Die Verhandlungen über ein neues Abkommen sollen im
Frühjahr beginnen. Nach einer Reuters-Umfrage erwarten Gold-Experten, dass unter
einer neuen Vereinbarung die europäischen Notenbanken, die rund 45 Prozent der
weltweiten Zentralbank-Goldreserven halten, die Verkaufsmenge um 25 Prozent auf
500 Tonnen jährlich aufstocken.
iws/gwb/kae

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