- Deutsche Wirtschaft in der Vertrauenskrise - kizkalesi, 30.01.2004, 09:49
Deutsche Wirtschaft in der Vertrauenskrise
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Studie: Ausland setzt dagegen unverändert auf"Made in Germany"
Frankfurt/Main - Geht es nach deutschen Meinungsführern, sieht es schlecht für den deutschen Kapitalmarkt aus. Lediglich 27 Prozent sprechen der heimischen Wirtschaft noch das Vertrauen aus. Zehn Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Und auch auf die Zukunft setzen nur noch wenige einen Cent: 37 Prozent glauben, dass sich die Wirtschaft"in die richtige Richtung" bewegt. Das ergab eine Umfrage der PR-Agentur Edelman unter 150 Meinungsführern in Deutschland.
Doch kein Grund, die Flucht vom heimischen Finanzplatz anzutreten."Made in Germany" ist weiterhin ein Gütesiegel - zumindest aus Sicht der Ausländer. In den USA verbinden 52 Prozent der Befragten Positives mit deutschen Unternehmen. Innerhalb Europas genießen deutsche Häuser sogar das größte Vertrauen mit einer Quote von 60 Prozent. Dahinter folgen Konzerne mit Hauptsitz in Japan (51 Prozent), Frankreich (49 Prozent), Großbritannien (46 Prozent) und den USA (38 Prozent). Die größte Zustimmung eines Einzellandes erfahren heimische Unternehmen dabei aus Frankreich. Hier setzen 72 Prozent der Meinungsführer auf deutsche Adressen - französische Unternehmen kommen im eigenen Land nur auf einen Wert von 66 Prozent. Ein Aspekt am Rande: Den niedrigsten Wert auf der internationalen Vertrauensmatrix haben US-Unternehmen in Großbritannien. Lediglich 28 Prozent der befragten Briten können sich mit Unternehmen jenseits des Atlantiks anfreunden. Die deutschen Vertreter kommen dagegen in Großbritannien immerhin auf 46 Prozent.
Die Umfrage macht deutlich: Deutschland hat ein gespaltenes zu seinen Institutionen - ob Wirtschaft oder Politik. Denn geht es nach den Amerikanern steht die US- und damit auch die Weltwirtschaft vor einem lang anhaltenden Wirtschaftsaufschwung. 63 Prozent erwarten mittlerweile eine stete Verbesserung des Wirtschaftsklimas. Vor einem Jahr waren es lediglich 40 Prozent. Immerhin gut die Hälfte der Befragten US-Meinungsführer vertraut auf die derzeitige Wirtschaft. Auch in Frankreich und Großbritannien äußerten sich rund die Hälfte optimistisch.
Für einen Hoffnungsschimmer in Deutschland sorgt bei deutschen Meinungsführern ausgerechnet Bundeskanzler Schröder. Erstmals seit zwei Jahren kann sich die Regierung über eine stärkere Rückendeckung aus den Führungsetagen freuen. Der Wert stieg von 15 auf 26 Prozent. Doch auch hier gilt: Im Ausland herrscht eine größere Zufriedenheit. In den USA stehen 48 Prozent hinter der Bush-Administration, Chirac kommt in Frankreich auf 35 Prozent und Tony Blair hat 32 Prozent.
Doch zurück zum Vertrauen der deutschen Meinungsführer in ihre eigene Wirtschaft: Eklatant ist, wie wenige der Befragten den Konzern-Chefs noch blind vertrauen. Lediglich 13 Prozent sprachen ihnen höchste Glaubwürdigkeit aus - im vergangenen Jahr lag dieser Wert noch bei 33 Prozent. In Großbritannien ist der Wert dagegen von 23 auf 27 Prozent gestiegen. Besonders bitter für die Herren an den Konzernspitzen: Gewerkschaftsleute und die politische Führung liegen jetzt mit 16 und 19 Prozent vor ihnen.
Auf einzelne Unternehmen lässt sich der Vertrauensschwund allerdings kaum übertragen. Denn ausgerechnet die Marken Bayer und die Deutsche Bank haben im Vergleich zum Vorjahr an Zuspruch gewonnen. Die Bayer-Marke scheint die Negativ-Schlagzeilen um den Lipobay-Skandal überwunden und genießt mittlerweile wieder bei 60 Prozent der Meinungsführer höchstes Vertrauen - nach lediglich 48 Prozent im Vorjahr. Und selbst der Deutschen Bank haben die jüngsten Gerichtsauseinandersetzungen um Breuer und Ackermann gemessen an den Umfragewerte nicht geschadet. Im Gegenteil: Die Vertrauensquote stieg von 32 auf 45 Prozent. Das geringe Vertrauen in die Wirtschaft lässt die Elite für Einzelunternehmen nicht gelten.
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