- Hatten wir das schon? P I S A - S C H O C K: Die ahnungslose Wirtschaftselite - RK, 31.01.2004, 12:52
- Re: Ja wirklich? - vasile, 31.01.2004, 14:27
- Zählt VWL nicht zu den Wirtschaftswissenschaften, von denen die Rede ist? - RK, 31.01.2004, 20:26
- Re: Es ist doch wohl eher von denen die Rede: - vasile, 01.02.2004, 05:15
- Zählt VWL nicht zu den Wirtschaftswissenschaften, von denen die Rede ist? - RK, 31.01.2004, 20:26
- Re: Ja wirklich? - vasile, 31.01.2004, 14:27
Hatten wir das schon? P I S A - S C H O C K: Die ahnungslose Wirtschaftselite
-->manager-magazin.de, 29.01.2004, 17:51 Uhr
http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,284006,00.html
P I S A - S C H O C K
Die ahnungslose Wirtschaftselite
Wer bisher glaubte, dass angehende Diplomkaufleute Ahnung von Finanzen und Management haben, muss sich eines Besseren belehren lassen. Eine aktuelle Studie beweist: Studenten der Wirtschaftswissenschaften haben gravierende Wissenslücken.
Frankfurt - In welcher Stadt hat die Europäische Zentralbank ihren Sitz? Fast jeder dritte Student der Wirtschaftswissenschaften weiß nicht, dass die EZB die Geschicke des Euro von Frankfurt am Main aus steuert.
Jeder zweite weiß nicht, dass ein Bausparvertrag nicht unbedingt an eine Immobilie geknüpft sein muss. Und zwei Drittel können die Beitragsbemessungsgrenze zur Sozialversicherung nicht erklären.
Dies sind nur einige der Lücken im Finanzwissen der angehenden Akademiker, die eine Untersuchung im Auftrag des Commerzbank Ideenlabors jetzt offen gelegt hat. Dabei testete die studentische Marketingvereinigung MTP die finanzielle Allgemeinbildung von 200 Kommilitoninnen und Kommilitonen an den Universitäten Mannheim, Köln, Münster und Duisburg-Essen.
Keine Ahnung von Krediten
Trotz der gravierenden Wissensdefizite besitzen die Studenten der Wirtschaftswissenschaften eine bessere finanzielle Allgemeinbildung als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Immerhin 73 Prozent der Studenten gelang es, mindestens die Hälfte der Testfragen richtig zu beantworten. Der Durchschnitt der Bevölkerung liegt hingegen nur bei 58 Prozent, wie die NFO Infratest/Commerzbank-Studie"Finanzielle Allgemeinbildung in Deutschland" im Sommer 2003 ermittelt hat.
Besonders in den Bereichen"Orientierungswissen" und"Geldanlage" erzielen die Studenten bessere Ergebnisse, während sie bei"Private Vorsorge","Einkommen und Zahlungsverkehr" und vor allem beim Thema"Kredite" unter dem Bevölkerungsdurchschnitt liegen.
Insgesamt ist das Ergebnis des Finanztests bei den Studenten der Wirtschaftswissenschaften unbefriedigend. Mehr als 80 Prozent richtige Antworten und damit ein sehr gutes Finanzwissen wiesen nur 14 Prozent der Studenten auf.
"Die Untersuchung zeigt sehr deutlich, wie schlecht es um die finanzielle Allgemeinbildung in Deutschland bestellt ist. Wer, wenn nicht die künftige Wirtschaftselite, muss grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen, um finanziell eigenverantwortlich handeln zu können", bewertet Thomas Henrich, Direktor bei der Commerzbank, die Ergebnisse.
"Diese Bildungsdefizite wettzumachen, ist aber nicht Aufgabe eines wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulstudiums. Die Studenten müssen finanzielle Allgemeinbildung bereits aus der Schule mitbringen", fordert Professor Hariolf Grupp, Leiter des Instituts für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung der Universität Karlsruhe.
Fragen über Fragen
Über den Test zur finanziellen Allgemeinbildung hinaus wurden den Studenten zehn Fachfragen gestellt, die nach Einschätzung von Professor Grupp jeder angehende Wirtschaftswissenschaftler problemlos beantworten können muss. Doch gerade diese Fragen bereiteten den Hochschulstudenten die größten Schwierigkeiten.
So kann nicht einmal die Hälfte der Studenten die Begriffe"Deflation" oder"Basel II" richtig erklären."Studenten im Hauptstudium sollten eigentlich wissen, was sich hinter diesen viel diskutierten Begriffen verbirgt", äußert sich Grupp enttäuscht.

gesamter Thread: