- Fragen an Herrn Dr. Niquet - Dr. Quandt, 13.11.2000, 15:12
- Re: Fragen an Herrn Dr. Niquet - nereus, 13.11.2000, 15:30
- Re: Fragen an Herrn Dr. Niquet - R.Deutsch, 13.11.2000, 15:36
- Re: Fragen an Herrn Dr. Niquet - nereus, 14.11.2000, 10:02
- Geldschöpfungsbeispiel. - SchlauFuchs, 14.11.2000, 14:09
- Re: Geldschöpfungsbeispiel. Komplett falsch und betrüblich - dottore, 14.11.2000, 15:06
- Komplett falsch und betrüblich. tut mir leid, bin halt kein Profi. - SchlauFuchs, 14.11.2000, 15:25
- Re: Geldschöpfungsbeispiel. Komplett falsch und betrüblich - dottore, 14.11.2000, 15:06
- Geldschöpfungsbeispiel. - SchlauFuchs, 14.11.2000, 14:09
- Re: Fragen an Herrn Dr. Niquet - nereus, 14.11.2000, 10:02
Re: Geldschöpfungsbeispiel. Komplett falsch und betrüblich
>>Hallo Herr Deutsch!
>>Sie sind auch begeistert von der Frage des Herrn Dr. Quandt?
>>Dann sollten Sie, neben Ihrer hin und wieder formulierten Buchempfehlung, mal versuchen diese zu beantworten. Hat er mit seiner Vermutung recht?
>>Ich gehe davon aus das Sie Profi sind, sonst hätten Sie ja kein Buch über Geld geschrieben.
>>Ich kenne die Geldfalle auch nicht. Ist dort die Frage von Herrn Quandt erklärt?
>>Eine Antwort wäre schön.
>>Ich schlage mich derweil noch mit dem Oldy herum, der behauptet, bei einer Kreditgewährung steigt die Geldmenge nicht. Das verstehe nun wieder ich nicht.
>>Das ist doch auch Geld. Ob Scheidemünzen, Banknoten, Buchgeld, Kredit, wo ist denn da der Unterschied? Meine Gutschrift des Gehalts jeden Monat ist doch Buchgeld oder etwa nicht? Das kann ich z.B. jeden Moment in Bargeld umwandeln.
>>Die Scheidemünzen der Buba sind auf der Bilanz-Aktivseite unter Pos. 10.1 aufgelistet.
Was beweist, dass es Staatsgeld und ergo - wie oft genug gepostet - Betrug ist, denn die Differenz zwischen Nominal und Herstellkosten schiebt sich der Finanzminister als Münzgewinn ein. DAS ist Falschgeld!
>Und da sie in einer Bilanz stehen, gibt es auch eine Gegenposition auf der Passivseite. Mein Gehalt habe ich mir beim Kunden verdient, ich habe Leistung erbracht, ich denke es zumindest, sonst hätte man ja die Rechnung nicht bezahlt. Unglücklicherweise zahlt mir mein Arbeitgeber nicht alles davon aus.
>>Und mein neuer Konsumentenkredit wäre mit meiner Person, meiner Arbeitskraft, meinem zukünftigen Einkommen abgesichert. Das ist hier die Gegenposition, oder etwa nicht? Gehört denn das dann nicht zur Geldmenge?
Nein, die Besicherung eines Kredits erscheint nie in der Bilanz. Wie denn auch?
>>mfG
>>nereus
>Hier stimme ich auch nicht ganz mit Oldy überein. Natürlich wird bei Kreditvergabe die Geldmenge erhöht, nämlich in Form von Giralgeld. Denn die Banken haben ja nicht die Pflicht, ihre Kredite mit 100% Rücklagen zu sichern, sondern nur zu 15(?)% oder so (wer weiß die aktuelle Zahl?).
Das ist ganz falsch. Hier werden Mindestreserven, die zinslos bei der Notenbank zu halten sind (vgl. Monatsbericht Oktober S. 42 *) mit Rücklagen verwechselt, die ganz was anderes sind wiederum als Rückstellungen, die ich für eventuelle Kreditausfälle in die Bilanz nehmen muss.
Die Banken"sichern" ihre Kredite wie es das KWG vorschreibt.
Ganz was anderes ist die Gegenbuchung zu den Krediten, die selbstverständlich zu 100 % erfolgen muss.
>Das heißt, für 100 Mark eingezahltes Guthaben auf ein Sparbuch kann die Bank 666 DM in Form von Krediten auszahlen - bzw überweisen, denn die Scheine hat sie in dieser Menge ja nicht bar. Die kann sie sich aber bei der BuBa im Zweifelsfall leihen, die sie dann druckt, falls sie dort auch nicht auf Lager liegen. Auf alle Fälle wird so Geld geschöpft.
Das ist wie gesagt ganz falsch. Wieder werden Mindestreserven, die jede Bank schon aus eigenem Interesse hält (bzw. entsprechend hohe Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle mit der schlichten buchungstechnischen Tatsache verwechselt, dass jede Bank den Kredit, den sie vergibt in dem Moment der Vergabe refinanzieren muss.
Von"Geldschöpfung" ("Schöpfung", ich muss doch bitten!) kann nicht mal in Ansätzen die Rede sein. Und"Geldmenge" möchte ich auch nicht mehr lesen. Wozu gibt man sich die viele Mühe, solchen Unsinn aus den Köpfen zu treiben. Es gibt nur Geldsummen - und basta!
>Das Beispiel zeigt übrigens, wieviel Gewinn eine Bank beim Geldschöpfen machen kann: für die aufs Sparbuch eingezahlten 100DM gibts mal angenommen 2% aufs Jahr, das sind 2DM fürs erste Jahr. Für die 666DM Kredit können sie mal angenommen 10% Kreditzinsen einnehmen, was wohl ein sehr günstiger Kredit wäre und in diesem Beispiel rund 66DM fürs erste Jahr einbringen würde. Bei entsprechend höheren Beträgen würde das Verhältnis Einnahmen zu Ausgaben konstant bleiben, solange die Bank so nah wie möglich an der Rücklagenspanne arbeitet. 66:2 = 33:1 = 3300% Gewinn aufs eingesetzte Kapital. Pro Jahr. Oder?
Und meine Oma ist noch Jungfrau.
>Und da spekuliert ihr noch an der Börse? Wenn ihr reich werden wollt, macht gefälligst ne Bank auf.
Viel Vergnügen., vor allem jetzt, da die Erträge aus dem Wertpapiergeschäft ratz, fatz nach unten gehen. Gestern nichts von Consors mitgekriegt?
>ciao!
>SchlauFuchs
Die Enttäuschung, die ich hier erleben muss, sitzt tief. Ich denke jetzt noch Mal über alles weitere nach. So nicht!
Gruß
d.
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