- Enteignungen 45 bis 49 - Langlume, 01.02.2004, 20:36
- Re: Enteignungen 45 bis 49 - Euklid, 01.02.2004, 20:47
- Die Sache ist so einfach nicht. - eesti, 02.02.2004, 00:01
- Re: Die Sache ist so einfach nicht. / Tolle Zusammenfassung! Ein Meinlenstein (owT) - -- Elli --, 02.02.2004, 01:04
- Re: Die Sache ist so einfach nicht. - Herbi, dem Bremser, 02.02.2004, 12:08
- Gebe Dir recht aber gibt es nicht wichtigeres? - eesti, 02.02.2004, 13:07
- Die Sache ist so einfach nicht. - eesti, 02.02.2004, 00:01
- Re: Enteignungen 45 bis 49 - Diese Verbrecher ( Junker, Großgrundbesitzern ) - JoBar, 01.02.2004, 22:03
- Re: Enteignungen 45 bis 49 -- Polen?????? - BRATMAUS, 01.02.2004, 22:21
- davor haben alle Angst, - Dieter, 02.02.2004, 12:00
- Da wird es Probleme geben - darauf kann man Gift nehmen - Turon, 02.02.2004, 14:19
- davor haben alle Angst, - Dieter, 02.02.2004, 12:00
- Re: Enteignungen 45 bis 49 - nasowas, 02.02.2004, 00:06
- Re: Enteignungen 45 bis 49 - Todd, 02.02.2004, 09:45
- Re: Enteignungen 45 bis 49 - Turon, 02.02.2004, 14:52
- Re: Enteignungen 45 bis 49 - Euklid, 01.02.2004, 20:47
Die Sache ist so einfach nicht.
-->>Man wird wahrscheinlich folgendermaßen rechnen:
>900 MRD Euro wurden bis dato in die neuen Bundesländer transferiert.
>Macht je Kopf summa summarum 56250 Euro an Transfer.(Divisor durch alle Köpfe einschließlich Greise und Rentner sowie Kinder)
>Für eine vierköpfige Familie ergibt das 225 000 Euro.
>Diese Summe ist ohne jeden Tansfer für Rentner usw geflossen.
>So oder ähnlich wird sich das politisch geleitete BVG wohl äußern.
>Meine persönliche Stellungnahme sieht anders aus.
>Es ist eine Sauerei ohnegleichen denn man hätte die Grundstücke ja ohne finanziellen Verlust wieder abgeben können zu den rechtmäßigen Eigentümern.
>
>Gruß EUKLID
Zum einen gabe es zur Wiedervereinigung und ihren ausgehandelten Bedingungen keine Volksentscheide und das wäre ja das Mindeste, was man in einer angeblichen Demokratie erwarten kann, wenn einige wenige Hundert Mann beschließen, Staaten untergehen lassen zu wollen.
Dann gabe es die Politik der Deindustialisierung.
Ob es bessere Lösungen gegeben hätte ist müßig darüber zu diskutieren, es wurde halt beschlossen, diesen Weg zu gehen. ABER es darf sich dann auch niemand über die Folgen beschweren.
Die Transferzahlungen sind dann eine Sache. Die Andere ist zum Beispiel, dass meine in Ostdeutschland zu zahlenden Steuern (auch der"Solizuschlag") zu 75% in den Westhaushalt fließen ohne, dass das jemand als Transferleistung an das arme Westdeutschland deklariert. Jede noch so kleine Verkehrsinvestition wurde als"Aufbau Ost" bezeichnet, während gleichartige Investitionen im Westen eben normale Verkehrsinvestitionen waren. Ohne die Hilfe des Westen wäre eine weiter existiende DDR nur unwesentlich weiter, als heute Polen oder die Tschechei.
Dass der Westen ein nicht mehr funktionierendes System durch ein besseres aber ebenfalls im Niedergang (ausufernde Bürokratie/ Subventionitis/ Ã-kowahn/ Staatsverschuldung/ Selbstbedienungsmentalität in Industrieführung und Verwaltung etc.) befindliches System ersetzte zeugt nicht von Geist, sondern eher von Überforderung der Entscheidungsträger. Und diese Überforderung liegt seit der Vereinigung unverändert vor, denn 15 Jahre nach dem Umbruch weiter alles auf den bösen Osten zu schieben ist fatal und trifft das Problem nicht.
Die Bundesrepublik (ihre Führung) ist nicht mehr in der Lage die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass ein sich selbst tragender Aufschwung entstehen kann. Die weiter unangemessen hohen Zahlungen sind das Indiz dafür.
Banale Gesetze können nichtmal so herausgebracht werden,dass sie nicht 5 bis 10 mal nachgebessert werden müssen. Ein Stolpe als Verkehrsminister ist die Krönung. Als Pope sehr sympatisch aber von Verkehr versteht er nicht mehr, als in der Bibel steht.
Eine bunte Truppe aus Mittelmaß, Szenetypen und Quotenheinis hat es bis an die Spitze unseres Staates geschafft und trifft nun über Dinge Entscheidungen, von denen sie als Quereinsteiger nie etwas verstanden.
Einen von Lambsdorff oder Strauß, Leute mit Intelligenz, Charakter, Durchsetzungswillen und Mut zur Opposition auch gegen weite Mehrheiten sieht man nicht mehr. Nur noch schleimende Jasager und Quotenschieler, die auf die Listenplätze kommen.
Wirtschaftsleute, die wissen, wovon sie reden sieht man praktisch nicht mehr.
Sie werden zwischen den Beamten zerrieben.
Große Teile der Industrie und vor allem der Liegenschaften gingen praktisch ohne Ausnahme an Westfirmen und -privatpersonen. Beim Erwerb von Boden gab es spezielle erniedrigte Preise für Westbieter oder Ostdeutsche waren vom Bieterverfahren direkt oder indirekt über Vergabebedingungen ausgeschlossen worden. Der Kuchen wurde halt verteilt und die davon mitessen durften sind sehr still. Es regt sich aber zu recht der westdeutsche Durchschnittsbürger auf. Nur leitet sich sein Zorn an die falsche Adresse. Arbeiten mußte man im Osten auch und die meisten würden gern wieder arbeiten aber dieses Problem bekommen zunehmend auch Gebiete im Westen. Und zumindest dort wird man schnell verstehen, dass es nicht an Herrn XYZ liegt, dass XYZ keine Arbeit hat und dass nur Arbeiten kann, wer auch Arbeitsplätze findet. Aber dafür müssen die Bedingungen stimmen.
In meinem Keis Uckermark, der größer als das Saarland ist, leben inzwischen weniger als 150.000 Menschen und es gibt nur noch einen Industriestandort. Alles zieht weg. Es gibt keine Hoffnung auf Besserung mehr. Es ist so viel Geld in sinnlose Verkehrsprojekte und Naturverwaltung gesteckt worden, was dauerhaft nur Kosten erzeugt. Bereits ein Teil der Gelder in Industrieansiedlungen gesteckt hätte Steuereinnahmen gebracht. So aber entstand nur Bürokratie soweit man blickt. Teilweise ist jeder Baum einzeln katalogisiert und mit Marken versehen worden und wird ständig verwaltet. Schön. Aber wozu?
Es ist mir ein Rätsel, wie dieses System überhaupt noch (und schon so lange)funktionieren kann.

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