- Bush, der Schuldenmacher +er will das Haushaltsdefizit von 4,5 auf 1,5 % senken - kizkalesi, 02.02.2004, 08:21
- Re: Dazu Ã-konom Prof.Lester Thurow:"Er wird es nicht einmal halbieren......" - kizkalesi, 02.02.2004, 08:31
- Re: Dazu Ã-konom Prof.Lester Thurow:... hat wohl dottore`s bücher nicht gelesen (owT) - CRASH_GURU, 02.02.2004, 11:27
- Re: Bush, der Schuldenmacher / Haushaltsdisziplin - Student, 02.02.2004, 08:40
- Re: kleiner dummer Ossi - Mr. Smith, 02.02.2004, 12:56
- Re: kleiner dummer Ossi - In meinen Augen eine gelbe Karte wert! - Vlad Tepes, 02.02.2004, 13:31
- Re: gelbe Karte / Wegen meiner nicht! Läuft bei mir unter Meinungsfreiheit.(owT) - Student, 02.02.2004, 13:52
- Re: Wegen meiner nicht! Läuft bei mit unter Beleidigung! - Vlad Tepes, 02.02.2004, 13:54
- Re: Wegen meiner nicht! Läuft bei mit unter Beleidigung!/ bei mir noch nicht (owT) - - Elli -, 02.02.2004, 13:58
- Re: Eine Lanze für die Bürger der jungen Bundesländer wird gebrochen ;-). - Mr. Smith, 02.02.2004, 14:15
- Re: Wegen meiner nicht! Läuft bei mit unter Beleidigung!/ bei mir noch nicht (owT) - - Elli -, 02.02.2004, 13:58
- Re: Wegen meiner nicht! Läuft bei mit unter Beleidigung! - Vlad Tepes, 02.02.2004, 13:54
- Re: gelbe Karte / Wegen meiner nicht! Läuft bei mir unter Meinungsfreiheit.(owT) - Student, 02.02.2004, 13:52
- Re: kleiner dummer Ossi / Na, die Ossis waren doch sehr schlau,... - Student, 02.02.2004, 13:48
- Re:...und ob! - Mr. Smith, 02.02.2004, 14:25
- Re: kleiner dummer Ossi - In meinen Augen eine gelbe Karte wert! - Vlad Tepes, 02.02.2004, 13:31
- Re: kleiner dummer Ossi - Mr. Smith, 02.02.2004, 12:56
- Re: Dazu Ã-konom Prof.Lester Thurow:"Er wird es nicht einmal halbieren......" - kizkalesi, 02.02.2004, 08:31
Re: Dazu Ã-konom Prof.Lester Thurow:"Er wird es nicht einmal halbieren......"
--><font size="5">"Bush wird das Haushaltsdefizit nicht halbieren"</font>
US-Ã-konom Lester Thurow über Aufschwung,
langsame Europäer und
die Chancen der Demokraten auf das Präsidentenamt
Die Welt: Professor Thurow, unter Präsident George W. Bush ist das Haushaltsdefizit auf 520 Mrd. Dollar angeschwollen. Die Opposition nennt ihn den unverantwortlichsten Präsidenten in der Geschichte der USA. Zu recht?
Lester Thurow: Nicht das Budget ist das Problem, sondern das Handelsbilanzdefizit. 80 Prozent des Weltsozialprodukts werden in den USA, Europa und Japan erwirtschaftet. Als die Welt 2001 in die Rezession schlitterte, hat die US-Notenbank reagiert und die Zinsen aggressiv gesenkt. Gleichzeitig hat Präsident Bush eine expansive Fiskalpolitik eingeleitet. Das Ergebnis ist bekannt: Die Vereinigten Staaten sind 2002 um 2,2 Prozent und 2003 um 3,1 Prozent gewachsen, für dieses Jahr rechne ich mit einem Plus von vier bis 4,5 Prozent. Dagegen tut sich in Europa und in Japan immer noch nichts. Kein Wunder, dass Amerika erheblich mehr Waren und Dienstleistungen einführt als exportiert und das Außenhandelsdefizit auf 550 Mrd. Dollar gestiegen ist.
Die Welt: Doch sogar der Internationale Währungsfonds kritisiert Bushs Haushaltsdefizit und warnt vor steigenden Kapitalmarktzinsen.
Thurow: Die gehen von der Annahme aus, dass Europa und Japan künftig schneller wachsen werden. Tatsächlich ist Europa die am langsamsten wachsende Wirtschaftsregion der Welt. Das Kapitalangebot ist dort einfach zu knapp. Um das zu ändern, braucht Europa eine andere Zentralbank. Die Idee, die Haushaltsdefizite auf drei Prozent zu begrenzen, war ein gutes Rezept für die Vergangenheit. Die Europäer sind jetzt aber gezwungen, gegen diesen Budgetpakt aggressiv zu verstoßen. Es ist momentan wirklich verrückt: Die Situation ist so ernst wie seit der Großen Depression vor dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Die Gefahr einer weltweiten Deflation ist immer noch nicht überwunden.
Die Welt: Wegen seiner Schuldenpolitik gerät Bush inzwischen aber sogar in der eigenen Partei unter Druck.
Thurow: Konservative Republikaner haben nichts gegen Ausgabenprogramme fürs Militär und die innere Sicherheit. Die stören sich vielmehr daran, dass er auch die Sozialausgaben, zum Beispiel für die Seniorenkrankenversicherung, massiv erhöht hat.
Die Welt: Kann Bush, wenn er wieder gewählt wird, das Haushaltsdefizit, wie angekündigt, binnen fünf Jahren halbieren?
Thurow: Das wird er nicht tun. Wenn man die Leute auf der Straße fragt, ob das Budget wieder saniert werden soll, wird das die Mehrheit pauschal bejahen. Wenn man aber hingeht und fragen, ob bei den bestimmten Sozialausgaben gekürzt werden soll, werden die gleichen Leute Nein sagen. Am ehesten wird dann bei der Entwicklungshilfe gekürzt.
Die Welt: Die Finanzmärkte reagieren auf das Zwillingsdefizit beim Haushalt und der Handelsbilanz mit einer Abwertung des Dollar. Je tiefer der Dollar aber fällt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Inflation auf dem Umweg über steigende Importpreise ins Land geholt wird.
Thurow: Das Risiko halte ich für gering. Was meinen Sie, wie viele Autos Daimler-Chrysler und BMW hier noch verkaufen, wenn sie wegen des Dollarverfalls die Preise erhöhen? Selbst wenn sich der Dollar halbieren würde, könnten es sich die ausländischen Hersteller nicht leisten, die Preise entsprechend anzuheben. Nur beim Ã-lpreis sieht das etwas anders aus. Weil die Nachfrage nach Benzin unelastisch ist, würden die Preise steigen.
Die Welt: Im vierten Quartal 2003 fiel das Wirtschaftswachstum mit rund vier Prozent niedriger als erwartet aus. Wie stabil ist der Aufschwung in den Vereinigten Staaten überhaupt?
Thurow: Was das Sozialprodukt betrifft, sieht es gut aus. Schaut man sich die Arbeitsplätze an, hingegen schlecht. Das liegt an den hohen Produktivitätszuwächsen von mehr als neun Prozent. Aus Unternehmenssicht hat es trotz des Aufschwungs Sinn, Arbeitsplätze zu streichen oder ins Ausland zu verlagern. Dell verlagert gerade die Computermontage vom billigen Malaysia ins noch billigere China. Die drastischen Kostensenkungen kommen letztlich den Verbrauchern zu Gute und halten die Preissteigerung im Zaum. Amerikanische Unternehmen haben im Übrigen auch schon während der boomenden neunziger Jahre Hunderttausende Industriearbeitsplätze abgebaut. Neu ist aber, dass jetzt auch hochqualifizierte Arbeitsplätze exportiert werden. Der staatliche britische Gesundheitsdienst spart viel Geld, indem er Röntgenbilder von Radiologen in Indien begutachten lässt, die für ein Fünftel der in Großbritannien üblichen Kosten arbeiten.
Die Welt: Ein Sprichwort sagt, dass man einen Präsidenten während eines Konjunkturaufschwungs nicht schlagen kann. Hat ein demokratischer Präsidentschaftskandidat bei diesen Vorzeichen überhaupt eine Chance?
Thurow: Diese Wahl hat schon einen gewissen Wettcharakter. Der Amtsinhaber gewinnt fast immer. Als Spieler macht es deshalb Sinn, auf den Amtsinhaber zu setzen.
Die Welt: Angenommen, ein Demokratischer Kandidat schafft es doch ins Weiße Haus. Wie wahrscheinlich sind dann Steuererhöhungen, um das Budgetdefizit zu verringern?
Thurow: Er hätte das Problem, dass zugleich Teile des Kongresses neu gewählt werden. Nach dem jetzigen Stand der Dinge werden die Republikaner wohl ihre Parlamentsmehrheit behalten. Das politische System mit seinen Checks and Balances beschränkt die Macht des Präsidenten. Er könnte indirekt regieren und mit einem Veto verhindern, dass die von George W. Bush zeitlich befristeten Steuersenkungen auf Dauer festgeschrieben werden.
Das Gespräch führte Peter Herkenhoff.
<font size="4">Lester Thurow</font>
Der 65-Jährige Lester Thurow zählt neben dem Außenwirtschaftstheoretiker Paul Krugman, Präsidentenberater Gregory Mankiw und dem 2002 gestorbenen gebürtigen Deutschen Rüdiger Dornbusch zu den wichtigsten US-Ã-konomen der vergangenen dreißig Jahre. Nach der Promotion in Harvard wechselte Thurow 1968 als Professor an die ebenfalls in Boston ansässige Konkurrenz-Universität Massachusetts Institute of Technology. Dort hat er sich einen Namen als Experte für Globalisierung, wirtschaftliche Instabilität sowie Einkommens- und Vermögensverteilung gemacht. Thurow ist Kolumnist bei verschiedenen Zeitungen im In- und Ausland. Außerdem hat er mehrere Wirtschaftsbücher geschrieben, von denen es einige wegen der schnörkellosen, leicht verständlichen Sprache zu Bestsellern gebracht haben. Zuletzt erschien"Die Zukunft der Weltwirtschaft".
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