- Axel Retz macht in Elliott:-)! - Tobias, 02.02.2004, 09:54
Axel Retz macht in Elliott:-)!
-->Axel Retz
Ich bin ein Bär - Holt mich hier raus!
Zehn Monate Kurssteigerungen an den internationalen Aktienbörsen haben den Anlegern wieder die rotierenden Dollarzeichen auf die Augäpfel gezaubert. Aber kaum Gewinne beschert: Denn besagter Dollar fraß rechnerisch im vergangenen Jahr alle in US-Anlagen erzielten Gewinne sattsam nieder. Aber nicht nur das. Nach einer von boerse.de Ende Dezember durchgeführten Umfrage erzielten 91,13 Prozent der Anleger 2003 ein negatives Depotergebnis. Was allerdings den beständig zunehmenden Optimismus keineswegs bremsen konnte. Das gilt für Deutschland, erst recht aber für die USA. Denn dort scheinen es die Anleger mittlerweile als gottgegeben zu betrachten, dass das wie Popcorn explodierende US-Zwillingsdefizit vom Ausland, insbesondere Japan, aber auch China, Indien und Russland gespeist wird. Schlimmer noch: Charles Schumer, US-Senator aus New York und unter Ronald Reagan stellvertretender Finanzminister, forderte in dieser Woche, chinesische Importe mit Zöllen von 27,5 Prozent zu belegen - als Strafe dafür, dass die Chinesen"so viele Dollar horten". Das tat weh!
Für wichtigere Schlagzeilen sorgte die Federal Reserve, die vorsichtig ein Ende ihrer exzessiven Kreditpolitik signalisierte. Bleibt die Frage, wie dieses Bremsmanöver von statten gehen soll - und welche Auswirkungen es haben wird. Lesen Sie hierzu ein Zitat, das aus einer 1966 durchgeführten Untersuchung des Zusammenbruchs der Weltwirtschaft 1929 stammt:
"Der Überschuss an Krediten, den die Nationalbank von Japan und die Fed in die Wirtschaft gepumpt hatten, sprang auf den Aktienmarkt über - was einen phantastischen spekulativen Boom auslöste. Verspätet wurde von Vertretern der Federal Reserve versucht, den Liquididätsüberhang abzuschöpfen und schließlich gelang es auch, den Boom zu stoppen. Aber es war zu spät. 1929 war das spekulative Ungleichgewicht so groß geworden, dass die Bemühungen der Notenbank einen starken Personalabbau [in der Wirtschaft] und eine erhebliche Eintrübung des Geschäftsklimas auslösten. Das Ergebnis war eine kollabierende US-Konjunktur. [...] Die Weltwirtschaft stürzte in die große Depression der 30er Jahre."
Das eigentlich Dramatische an diesem Zitat ist nicht, das seine Aussagen erschreckend viele Parallelen zur heutigen Situation aufweisen, schlimmer wiegt, dass der Autor dieser Zeilen niemand anders ist als Alan Greenspan selbst ('Gold and Economic Freedom', aus: The Objectivist, 1966). Das bedeutet nicht, dass Wirtschaft und Börse nun in einem Automatismus versinken müssen, der zwangsläufig die Ereignisse der letzten großen Weltwirtschaftskrise wiederholt. Und es heißt schon einmal gar nicht, dass die Notenbank mit ihrem jüngsten Kommentar den Countdown für ein derartiges Szenario ausgelöst hätte. Die Aufwärtstrends an den Aktienmärkte sind intakt. Und solange sie das noch sind, sollten sie genutzt werden. Nur:
So wie nahezu alle"Anleger" am Neuen Markt all ihre Gewinne (und oftmals noch viel mehr) in der Baisse wieder verloren haben, so werden auch heute die Allermeisten den Zeitpunkt zum Ausstieg bzw. zum Umstieg auf die Putseite wieder verpassen - trunken von der Hausse, bullishen Kommentaren und irrwitzigen Zukunftsprognosen.
Konkrete Hinweise auf einen Endpunkt der Hausse gibt es heute noch nicht - mit einer einzigen Ausnahme. Und die wird von den Elliott-Wellen beigesteuert, einem zweifellos nicht unumstrittenen Verfahren. Dessen aktuelle Zeit- und Kursmuster weisen allerdings zurzeit dermaßen konkret auf einen in unmittelbarer Reichweite liegenden Gipfelpunkt des S&P 500 hin, dass sie auch (und gerade) von den Haussiers nicht ignoriert werden sollten. Danach stellt sich der ideale Zielpunkt der Rallye auf 1.176 Punkte. Per heute sind das noch knapp vier Prozent. Die sollten Sie nutzen, um Ihre Positionen und Einschätzungen vom"Mainstream" abzukoppeln und einen Plan zum Baisse-Einstieg vorzubereiten. Läuft die Hausse weiter, bleibt dieser Plan - um so besser - in der Schublade!
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<ul> ~ boerse.de</ul>

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