- Neusprech für die Sicherheit - Stephan, 03.02.2004, 14:43
- BUND veröffentlicht GRS-Gutachten zu Terrorgefahren für Atomkraftwerke - Stephan, 03.02.2004, 18:00
Neusprech für die Sicherheit
--><center>Schnappauf (CSU):Abwehrmaßnahmen gegen Terroristen an der Atomanlage</center>
Vor einigen Tagen berichtete die Süddeutsche-Zeitung in ihrem Regional-Teil über ungewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen für das Atomkraftwerk ISAR 1 in Landshut. Im Rahmen eines"Vollschutzkonzepts" soll das AKW u.a. mit Nebelmaschinen ausgestattet werden.
Der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) sagte, dass Bayern seit langem ein"Vollschutzkonzept fordert, das von Schutzmaßnahmen an Flughäfen und bei den Flügen selbst bis hin zu Abwehrmaßnahmen gegen Terroristen an der Atomanlage" reicht.
Ich stelle mir jetzt einen wunderschönen Morgen im August vor. Plötzlich und aus heiterem Himmel bekommt die Betriebsleitung vom Innenministerium eine Terrorwarnung. Böse Terroristen haben einen Airbus A 340 gekidnappt und steuern ISAR 1 an. Im Nu werden die Nebelmaschinen angeworfen...
Der Herr Minster setzt also auf künstliche Nebelbänke. Schließlich hat man ja jahrelange Erfahrung mit denselbigen. Das ganze Neusprech wirkt schon jetzt so sureal, so überdehnt, dass der nach Sicherheit gierende Durchschnittsbürger sich ganz schnell anderen"vermeintlichen" Bedrohungen zuwenden kann. Mich würde an dieser Stelle einmal Interessieren ob da nicht schon einschlägige Berater wie im Falle Gerster vorgesprochen und die sogenannten"Vollschutzkonzepte" ins Gespräch gebracht haben. Oder sollte das ganze auf dem eigenen Mist gewachsen sein...
Fragt sich nur wer hier eingenebelt werden soll. Das Kraftwerk oder die Bevölkerung.
Sicherheitsfirmen, können sich jedenfalls die Hände reiben: Bis zum 1. Juli 2004 müssen beispielsweise im Hamburger Hafen ansässige Firmen massiv in Sicherheitstechnik investieren." Je nach Firma werden Drehkreuze, Chip-Ausweise oder Kameraüberwachung nötig wo bisher ein Hausmeister oder eine Sekretärin Besucher einließ."
Doch zurück zum AKW ISAR 1: Da die Restlaufzeit noch 16 Jahre beträgt, und eine bauliche Nachrüstung sich nicht rechnet, verkauft man uns eben unsinnige"Vollschutzkonzepte". Aber, was red ich denn, wir sind schließlich im Jahr der Technik, wer wird da schon zweifeln...
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Stephan
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