- Langsam scheint es den Leuten zu dämmern!!! - siggi, 03.02.2004, 15:19
Langsam scheint es den Leuten zu dämmern!!!
-->ibas-Kolumne: Zweifel am US-Fortschritt sind angebracht
Devisenhändler aufgepasst: Was da aus dem Hause Morgan Stanley als offizielle Studie in punkto US-Produktionsfortschritt daher kommt, verspricht noch richtig interessant zu werden. Zum ersten Mal hegt ein führendes Kreditinstitut öffentlich Zweifel am angeblichen US-Produktionsfortschritt, an den die Mär vom ungebremsten Wirtschaftsaufschwung gekoppelt ist. Auf die Produktivität je Arbeitsstunde umgerechnet, soll das Wachstum im dritten Quartal 2003 sagenhafte 9,4 Prozent betragen haben. Das glaube, wer wolle. Wobei eines klar ist: Falsch gerechnet wurde sicher nicht. Nur die Basis für diese fulminante Entwicklung dürfte wohl in der Realität eine andere sein als die, die uns die Amerikaner weismachen wollen.
Quelle: Finanzen.net
03. Februar 2004
Morgan Stanley sagt, dass es die jüngsten Produktionszuwächse vor allem deshalb gab, weil die US-Unternehmen unter hohem Kostendruck rationalisieren, sprich Arbeitsplätze abbauen mussten. In dieses Szenario passen haargenau die aktuellen US-Arbeitsmarktdaten. Dass sich dieses Spiel nicht unendlich fortsetzen lässt, liegt auf der Hand. Nun muss sich zeigen, wie werthaltig diese Zahlen wirklich sind. Das wird sich spätestens im zweiten Halbjahr 2004 herausstellen. Ähnlich kritisch äußert sich Robert Gordon, Wirtschaftshistoriker an der Northwestern University Chicago. Er bezweifelt öffentlich, ob hinter diesen Zahlen mehr als Rationalisierung steckt. Nun gut, dass sind nur zwei Meinungen, aber eine Lawine beginnt auch mit einem kleinen Schneeball. Mit einem entscheidenden Unterschied: Es ist alles andere als wirres Zeug, was Bank und Uni von sich geben. Wahrscheinlich ist es sogar einfach nur die Wahrheit. Allerdings eine, die die meisten Anleger und die US-Regierung nicht hören wollen.
Aus gutem Grund: Die schnelle Rückkehr zu hohem Produktivitätswachstum hat vor allem die tot geglaubte New Economy wieder belebt. Selbst US-Notenbankchef Alan Greenspan hatte jüngst die Zuwächse als Beleg für das enorme Wachstumspotenzial gewertet und gemutmaßt, die US-Wirtschaft könne wieder an die Boomjahre 1999 und 2000 anknüpfen. Musste er wohl - politisch gesehen. Schließlich geht es darum, den Konsum auf hohem Niveau zu halten, damit sich das US-Leistungsbilanzdefizit irgendwie und irgendwann wenigstens in der Theorie finanzieren lässt. Und deshalb braucht man Wachstum und Arbeitsplätze. Die lassen sich wiederum in der New Economy am schnellsten aufbauen.
Quintessenz: Ein weiter schwacher US-Dollar spielt dem Schweizer Franken in die Karten. Aufwärtspotenzial ist genügend vorhanden. Da die Wirtschaft in Euro-Land auf klarem Wachstumskurs ist, gibt es mehrere Gründe auf ein Wiedererstarken des Franken zu spekulieren.
Carsten Stern kommentiert als Chefredakteur der ibas AG - FXdirekt Woche für Woche die aktuelle Entwicklung der wichtigsten Währungen.Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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